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Literatur und Mehrsprachigkeit Ein Handbuch: 3. Einsprachigkeit, Mehrsprachigkeit, Sprachigkeit

Literatur und Mehrsprachigkeit Ein Handbuch

3. Einsprachigkeit, Mehrsprachigkeit, Sprachigkeit

3. Einsprachigkeit, Mehrsprachigkeit, Sprachigkeit

David Gramling

a) Begriffsbestimmung

Es ist keinesfalls selbstverständlich, dass eine Unterscheidung zwischen Ein- und Mehrsprachigkeit getroffen werden kann, denn die setzt einen Begriff von ›Sprachigkeit‹ voraus, also die Vorstellung, es gebe einheitliche, klar voneinander unterscheidbare und damit ›zählbare‹ Sprachen (ArndtArndt, Susan/NaguschewskiNaguschewski, Dirk/StockhammerStockhammer, Robert, »Einleitung«, 26). Diese Vorstellung ist nicht nur Ergebnis komplexer historischer Prozesse, sondern überdies in systematischer Hinsicht für illusorisch erklärt worden.

Für die Untersuchung literarischer Mehrsprachigkeit ist die genaue historische wie systematische Beschreibung der jeweils gegebenen Auffassungen von Ein- oder Mehrsprachigkeit bzw. von Sprachigkeit im allgemeinen vor dem Hintergrund des jeweiligen sozialen, politischen und kulturellen Rahmens unabdingbar. Einschlägig ist insbesondere das von der Forschung so benannte neuzeitliche »monolingual paradigm« (YildizYildiz, Yasemin, Beyond the Mother Tongue, 2), also die Auffassung, es sei natürlich, dass jedem Individuum genau eine Sprache eigen sei und dass es daher natürliche Sprachgemeinschaften gebe, die wiederum als Grundlage staatspolitischer Einheitenbildung genutzt werden können. Vor dem Hintergrund dieser Auffassung ist Mehrsprachigkeit nichts weiter als die Vervielfältigung von Einsprachigkeit. Nicht nur angesichts der Einsicht in die historische Gebundenheit des Einsprachigkeitsparadigmas, sondern auch aus systematischen Gründen ist es aber geboten, weitere Begriffe von Sprachvielfalt zu erschließen und genau zu verstehen, wie und auf welchen Grundlagen die neuzeitliche Politik der Einsprachigkeit funktioniert.

b) Historische Bestandsaufnahme

Seit ungefähr 350 Jahren tendieren die politischen Eliten Westeuropas dazu, sich die Welt kartographisch als Ensemble aneinandergrenzender und einander nicht überlappender, je für sich einsprachiger Territorien vorzustellen. Man nimmt dann beispielsweise an, es gebe einen Teil auf der Weltkarte namens Frankreich, in welchem man als sprechendes Subjekt logischerweise und völlig selbstverständlich die französische Sprache nutzt. Diese wiederum sei eine universal einsetzbare und semantisch flächendeckende Sprache, in welcher der nüchterne und ausgereifte Sprecher alles Sag- und Denkbare erörtern könne. Natürlich gesteht dieses Modell Ausnahmen zu – ›translinguale‹ Texte und Menschen –, die je nach Bedarf berücksichtigt und flexibel kategorisiert werden können. Diese individuellen Sonderfälle – Diplomaten, Übersetzer, Exilanten, Dolmetscher, subnationale Minderheiten, Götter, Zugewanderte, Schizophrene oder Gebärdensprecher – werden aber dann immer an ihrer jeweiligen Distanz zur territorialen ›Sprachigkeit‹ gemessen und entsprechend markiert (DorostkarDorostkar, Niku, (Mehr-)Sprachigkeit und Lingualismus). Mit dem britischen Sozialpsychologen Michael BilligBillig, Michael lässt sich also sagen, dass es erst in der Neuzeit zu einer Denknotwendigkeit geworden ist, davon auszugehen, man spreche etwas (BilligBillig, Michael, Banal Nationalism, 31). Im Rahmen der mehr oder weniger ›offiziellen‹ Ordnung von Sprachigkeit in der Gegenwart gilt daher, aller Rede vom »postmonolingualen Zustand« und von der Obsoletheit der Einsprachigkeitsideologie zum Trotz, weiterhin, dass die moderne Welt (Globalisierung, Interkulturalität, Kulturtransfer und Weltliteratur einbegriffen) zunächst aus parallelen, gleichwertigen und panfunktionalen Einsprachigkeiten besteht, die kollektiv, ordentlich und übersichtlich das globale Sprachsystem ausmachen. Mehrsprachigkeit gilt in diesem märchenhaften Denkmodell als absichtliche, strategische oder auch zufällige Erweiterung des natürlichen Zustands der Einsprachigkeit. Und literarische Mehrsprachigkeit sticht dann gleichsam aus ›unseren‹ einsprachigen Alltagsroutinen hervor als das edle Vermögen eines Joseph ConradConrad, Joseph, einer Christine Brooke-RoseBrooke-Rose, Christine oder einer Yoko TawadaTawada, Yoko, die allen Widrigkeiten zum Trotz die kreativen Ressourcen mehrerer Einzelsprachen ästhetisch auszuschöpfen verstehen. In beiden Fällen – im sozialen wie im literarischen – gilt die Mehrsprachigkeit letzten Endes als Sonderzustand, der aus der Vervielfachung der normativen Einsprachigkeit resultiert (PennycookPennycook, Alastair, Language as a Local Practice, 132).

Diese Beständigkeit der parallel territorialisierten und zählbaren Spracheinheiten – insofern sie denn existiert – musste allerdings in der westeuropäischen Frühmoderne erst mühsam, teilweise gewalttätig und unermüdlich vor- und dann vor allem hergestellt werden (vgl. MakoniMakoni, Sinfree/PennycookPennycook, Alastair, »Disinventing and Reconstituting Languages«). Trotz des enormen politischen Aufwands, der hierzu seit dem 17. Jahrhundert betrieben wurde, ist das erhabene kartographische Narrativ über ›die Weltsprachen‹ faktisch aber noch das Minderheitsparadigma auf einem Planeten, der nach wie vor eher durch komplexe ›mehr‹- und ›minder-‹sprachige Ökologien charakterisiert ist, die jedwede Herleitung aus der einen oder anderen Einsprachigkeit bockig zurückweisen – auf dem europäischen genauso wie dem afrikanischen Kontinent. Gerade den Mediävisten ist beispielsweise der für Literaturhistoriker der Moderne eher lästige Tatbestand schon lange bewusst, dass die disziplinär gepflegten europäischen ›Nationalliteraturen‹ einem mehrsprachigen und national indifferenten Zusammenhang entstammen. Im 13. Jahrhundert wurde eines der wichtigsten Werke der mittelalterlichen ›deutschen‹ Literatur, Der Wälsche Gast des Thomasîn von ZerclaereThomasîn von Zerclaere, von einem friaulischsprachigen Kleriker niedergeschrieben, der sich zu Beginn seines Textes für die Unzulänglichkeit seiner bairisch gefärbten mittelhochdeutschen Sprachkompetenz entschuldigt. Bis tief in die europäische Moderne haben (männliche) Wissenschaftler fast aller Disziplinen nicht in der sog. Nationalsprache, sondern auf Latein korrespondiert, und die frühmodernen Versuche eines Martin OpitzOpitz, Martin, die deutsche Sprache zu fördern, strebte eigentlich keine nationale Einsprachigkeit unter den Deutschen im spätmodernen Sinne an, sondern eine umfassendere Mehrsprachigkeit unter polyglotten Dichtern und Denkern (siehe z.B. KilchmannKilchmann, Esther, »Monolingualism, Heterolingualism, and Poetic Innovation«).

Eine solche ›unordentliche‹ Mehrsprachigkeit, die das hegemoniale Territorialprinzip der Spätmoderne unterminiert, war aber keinesfalls nur das luxuriöse Privileg europäischer Eliten. In den böhmischen Kronländern des 19. Jahrhunderts sahen sich viele mehrsprachige Dörfer dazu gezwungen, die Annährungsversuche urbaner Partisanen abzuwehren, die ihre Einwohner zur nationalistischen Einsprachigkeit der einen oder anderen politischen Partei bekehren wollten (JudsonJudson, Pieter, Guardians of the Nation). Im osmanischen Reich konnten die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung mit der Hofsprache und den Gesetztexten ›ihres‹ Staates gar nichts anfangen; und umgekehrt verfügten die osmanischsprachigen Repräsentanten des Hofs in den anatolischen Provinzen über eine stark eingeschränkte Sprachkompetenz auf Türkisch. Diese endemisch hierarchisierte Mehrsprachigkeit führte schon im 16. Jahrhundert zu der regimekritischen Schattentheatertradition ›Karagöz und Hacivat‹, die dann wiederum im ›postmonolingualen Zustand‹ des späten zwanzigsten Jahrhunderts zum sozialkritischen Zitatenschatz mehrsprachiger türkisch- und kurdischstämmiger Literaten in Deutschland werden konnte (YildizYildiz, Yasemin, Beyond the Mother Tongue). Jeweils auf unterschiedliche Weise verweisen solche Phänomene auf die transhistorische Normalität menschlicher Mehrsprachigkeit und auch darauf, dass die Durchsetzung staatsbürgerlicher Einsprachigkeit, wie sie sich besonders in hochzentralisierten Ländern wie den Staaten Westeuropas und den Vereinigten Staaten etabliert hat, eigentlich ein technisches Wunderwerk darstellt (SollorsSollors, Werner, Multilingual America; MillerMiller, Joshua L., Accented America).

Allerdings würde auch die Behauptung, die Einsprachigkeit sei ein modernes globales Ordnungsraster ohne historische Vorläufer, in die falsche Vorstellung münden, das mittelalterliche Europa habe eine translinguale Utopie verwirklicht, welche die unversöhnlichen und gewalttätigen politischen Sprachhierarchien der kolonialen und nationalstaatlichen Ordnung ab dem 18. Jahrhundert ganz und gar nicht gekannt habe. Gewiss haben Sprachdifferenzen auf Gruppenebene schon immer Gewalt erzeugt, spätestens seitdem die Ephraimiten 1200 v. Chr. den Jordan überkreuzen wollten (Richter 12: 5–6). Dass man sich an der Sprechpraxis anderer stört und sich das Missfallen an abweichenden Sprachpraxen zunutze macht, ist kein neuartiges Phänomen. Es ist daher gar nicht so einfach, die spezifisch modernen Mechanismen der Einsprachigkeit zu begreifen und von vormodernen Mechanismen abzugrenzen. Man muss sich dazu die Lebensgrundlage eines vormodernen Sprechers vor Augen führen, dem das Abstraktum ›Sprachigkeit‹ nicht zur Verfügung steht und der dementsprechend (a) sich in seinem Alltag nicht persönlich einer bestimmten Spracheinheit zugehörig fühlt, (b) nicht die Fähigkeit besitzt verschiedene ›Sprachen‹ zu unterscheiden, dessen Sprachpraxis (c) grammatischen oder orthographischen Schwankungen unterworfen ist und dem (d) das abstrakte, rational wohl entworfene Raster von Äußerungspotentialen einer systematischen Spracheinheit fehlt. Gerade die Herstellung eines persönlichen Bedürfnisses nach solchen Kompetenzen wurde aber zur tragenden Säule des Idioms der Kolonisierung im späten 16. Jahrhundert, als man damit begann, einheimische Sprecher in der neuen wie der alten Welt systematisch um ihre herkömmlichen sprachlichen Kompetenzen zu bringen und zu einsprachigen Sprechern zu erziehen (HankHanks, Williams, Converting Words; PrattPratt, Mary Louise, »›If English was Good Enough for JesusJesus…‹«).

Die Gegenwart mit ihren Literaturen und Literaturwissenschaften, ihren Sprachigkeiten und Sprachpolitiken hat also gewissermaßen einen gespenstischen Begleiter, ein einsprachiges Über-Ich, das den alltäglichen Erfahrungen, Repertoires, Referenzen und Praxen der mehrsprachigen Welt kaum Rechnung trägt, dessen Sprachethik aber gleichwohl auf Konzepte wie ›Zugänglichkeit‹, ›interkulturelle Verständigung‹, ›Übersetzbarkeit‹ und ›Gemeinsamkeit‹ abzielt. Es handelt sich dabei allerdings um die Tugenden einer utopischen Einsprachigkeit, die eigentlich einen Ausnahmefall der menschlichen Sprachgeschichte darstellt. In manchen politischen Zusammenhängen gelten diese Tugenden als schwer erkämpfter Fortschritt entwickelter Länder, die gegen Ungleichheit, Intoleranz und Unmündigkeit Posten stehen: Die Einsprachigkeit, so das entsprechende Argument, biete prophylaktische Transparenz besonders in Zuwanderungsgesellschaften, die es mit multikulturellen und ›superdiversen‹ Phänomenen zu tun haben (VertovecVertovec, Steven, »Superdiversity and its Implications«). Innerhalb dieses Paradigmas gelten (Welt-)Literatur und (Welt-)Literarizität dann als Garanten eines Ethos der gegenseitigen Verständigung, die der Versöhnungsbund der internationalen Übersetzer tagtäglich herzustellen bemüht ist.

Literatur ist seit SchillerSchiller, Friedrich und GoetheGoethe, Johann Wolfgang von – oder gar seit SophoklesSophokles – unter anderem ein Verfahren, die Bedeutungsentschlüsselung zu verlangsamen und von politischen Zwecken zu entbinden. Seit GilgameschGilgamesch und HomerHomer ist sie auch eine fremdsprachliche Gedächtnisstütze, die es uns erlaubt, Unerlebtes, Ungesehenes und linguistisch ohne die Hilfe des (mündlichen) Textes nicht Nachvollziehbares vor Augen zu halten. Fremdsprachlich bedeutet in diesem eher vormodernen, vornationalen Sinne dann die affektive oder phänomenale Evokation eines Bedeutungsschaffens, das nicht ›von hier‹ ist – ob dieses ›hier‹ nun ›unser Dorf‹, ›diesseits des Walds‹, im ›Hörbereich der Burg‹ oder noch etwas anderes meint. Ein fremdsprachlicher Text bringt insofern ein Sprechen mit sich, das einem Ort zugehört, zu dem man höchstwahrscheinlich nie körperlich Zugang haben wird. Dahingegen ist ein fremdsprachiger Text einer, der nachweisbar in einer fremden Sprache verfasst wurde, einer Sprache, die nicht die hiesige oder die unsrige ist. Wollte man diese Unterscheidung mit derjenigen zwischen Mehr-/Einsprachigkeit verbinden, so würde man dazu tendieren zu sagen, das Lesen eines fremdsprachlichen Textes wäre womöglich eine ›einsprachige‹ Situation, wohingegen das Lesen eines fremdsprachigen Textes eher eine ›mehrsprachige‹ Situation wäre.

Diese glückliche Unterscheidung bezieht aber moderne Begriffe auf eine Situation, in der das Wort ›Sprache‹ selbst in einem für uns im 21. Jahrhundert fremdsprachlichen Sinne verwendet wird. Eine vormoderne Sprachpraxis hat nicht ›eine Sprache‹ als ihr Sprechobjekt. Wenn ich in der Schweiz des 15. Jahrhunderts Wortgruppen und Satzfragmente äußerte, so ließe sich nicht induktiv sagen, dass ich ›Deutsch‹ oder ›Schwyzerdütsch‹ spräche. Ich würde ohne weiteres erwarten, von meinen Nachbarn verstanden zu werden, ohne dass ich die logische Voraussetzung machte, dass das auch im nächsten oder übernächsten Dorf gelingen wird. Würde ich gefragt, würde ich auf keinen Fall erwidern, dass ich – oder meine Freunde, meine Mutter oder mein Gott – ein linguistisches ›Etwas‹ spräche. Wenn Besuch vom übernächsten Dorf oder gar aus der Stadt käme, würde ich naturgemäß erwarten, sehr wenig von dem Gesagten zu verstehen. Weder würde ich das bereuen, noch auf meine mangelhafte Sprachkompetenz zurückführen, noch analytisch syntaktische oder semantische Schwierigkeiten diagnostizieren, denn ich nähme weder Wortklassenunterschiede noch Satzbau wahr. Wenn der Besucher einen ganzen oder mehrere Sätze ausspräche, die vollständig aus mir unbekannten Worten bestehen, würde ich seine ›Sprache‹ bzw. ›was er da sagt‹ nicht unmittelbar als ›fremdsprachig‹ einordnen. Fremdsprachlich wäre es mir schon, sobald es eine Bedeutung ausspräche, die es ›hier‹ nicht gibt oder geben kann. So sind die Grenzen zwischen Anders- und Einsprachigkeit, oder vielmehr zwischen Fort- und Hiersprachigkeit, kaum zu ziehen. In diesem vernakulären Zusammenhang wurden die Literatur, die Liturgie, die Literarizität und die Literalität – also alles, was Martianus CapellaCapella, Martianus ›litteratura‹ nannte – das Fremdsprachliche schlechthin. Erst mit dem Fall der Burgmauern und der langsamen Etablierung eines sich einer Nation zugehörig und zusammengehörig fühlenden Lesepublikums zwischen 1640 und 1780 wurde allmählich Sprachigkeit – und daher auch Fremdsprachigkeit – wahrnehmbar. Erst durch die allgemeine Konstitution der Sprachigkeit des deutschsprachigen Raums im Laufe des 17. Jahrhunderts war die einsprachige Literatur dazu in der Lage, sich gegenüber anderen erlebten Nationalsprachigkeiten zusammenzuschließen.

c) Systematische Überlegungen

Jeder Versuch, ein umfassendes Verständnis für ein so komplexes Konzept wie ›Einsprachigkeit‹ herzustellen, sollte es von Anfang an von verwandten Begriffen wie Sprachpurismus, linguistischer Nationalismus und Sprachimperialismus (PhillipsonPhillipson, Robert, Linguistic Imperialism) unterscheiden. Eine analytische Auseinandersetzung mit Einsprachigkeit sollte also nicht damit beginnen, zu beschreiben, wie eine Sprache – sei es globalisiertes Englisch, republikanisches Türkisch, nationalsozialistisches Deutsch oder neoklassisches Französisch – in einem bestimmten historischen Moment andere Weltsprachen allmählich oder schlagartig zu dominieren vermochte. Solche Fragen sind eher mit Blick auf Fragen der politischen Hegemonie zu beantworten. Bei Einsprachigkeit geht es eher darum zu bestimmen, wie Sprechen ›sprachig‹ und ›eins‹ oder ›einheitlich‹ werden konnte und kann. Welche Sprecher oder Schreiber haben dieses Sprachig- und Einswerden wann benötigt? Welchen Beitrag leistete und leistet die Literatur zur Erfüllung dieses mutmaßlichen Bedürfnisses? Um der Einsprachigkeit ins Auge zu schauen, müssen wir auf die Neigung verzichten, sie vor dem Hintergrund der einen oder anderen politischen bzw. territorialen Tradition verorten zu wollen. Obschon Zerrbilder, etwa das des ›monolingualen Amerikaners‹, stets zur Verfügung stehen, schmälern solche ebenso pejorativen wie ungenauen Karikaturen jegliche gründliche Auseinandersetzung mit Einsprachigkeit als einem systematischen Phänomen, das nicht wesentlich in individuellen Subjekten verankert ist. Der mittlerweile landläufige Spruch, Einsprachigkeit sei eine Behinderung (PrattPratt, Mary Louise, »Building a New Public Idea about Language«) oder gar eine Art Blindheit (OllerOller, John W., »Monoglottosis«, 469; PeelPeel, Quentin, »The Monotony of Monoglots«), vernebelt den historischen Werdegang dieses Phänomens und politisiert zugleich die körperliche Andersartigkeit behinderter Menschen. Demgegenüber ist ein Ansatz zu vertreten, der nicht auf der positivistischen Etikettierung einzelner Sprecher beruht.

Die Forschung ist sich über die Kosten und Gewinne, die das Einsprachigkeitsparadigma bislang mit sich gebracht hat, nicht einig. Aus einer radikalen Perspektive und ausgehend vom Konzept linguistischer Menschenrechte haben beispielsweise Tove Skutnabb-KangasSkutnabb-Kangas, Tove und Robert DunbarDunbar, Robert (»Indigenous Children’s Education«) von erkenntnismindernden Effekten der Einsprachigkeit auf einheimische sowie Siedlersprachen gesprochen. Dagegen behauptet der Linguist Alastair PennycookPennycook, Alastair (Language as a Local Practice), das Wort Einsprachigkeit sei nichts als ein elitäres akademisches Konstrukt, das unsere Aufmerksamkeit von den diversen und kaum einheitlich zu beschreibenden Sprachpraxen in unserer unmittelbaren Umgebung ablenke. Die Soziolinguisten Sinfree MakoniMakoni, Sinfree und Barbara TrudellTrudell, Barbara (»Complementary and Conflicting Discourses«) sind der Meinung, jede Konzentration auf ›Sprachigkeit‹ – egal ob auf Mehr-, Ein-, Zwei- oder Metrosprachigkeit (PennycookPennycook, Alastair/OtsujiOtsuji, Emi, Metrolingualism) – ignoriere die lebenden Sprecher und ihre situativ sehr unterschiedliche Art und Weise der Sprachverwendung. Unbeeindruckt von der gegenwärtigen ›multilingualen Wende‹ in der angewandten Linguistik insistiert Setiono SugihartoSugiharto, Setiono (»The multilingual turn«) darauf, der wissenschaftliche Angriff auf die Einsprachigkeit in den letzten Jahrzehnten vernachlässige die jahrhundertealten mehrsprachigen und kreolischen Sprachpraxen, die im globalen Süden völlig normal und normgebend sind. Das leidenschaftliche Feiern der geordneten zivilen Mehrsprachigkeit in der heutigen Europäischen Union übersehe die vollkommene Unauffälligkeit mehrsprachiger Lebensweisen insbesondere in Staaten wie Indonesien. In den Literaturwissenschaften glaubt freilich der Slawist und BachtinBachtin, Michail M.-Übersetzer Michael HolquistHolquist, Michael (»What would BakhtinBachtin, Michail M. Do?«), die Rede von Einsprachigkeit sei ein logischer Fehlschluss in einer linguistisch heterogenen Welt, und die Philologin und Romanistin Brigitte JostesJostes, Brigitte (»Monolingualism«) – Sprecherin mehrerer Sprachen – hat sich kürzlich in einem wissenschaftlichen Aufsatz als ›monolingual‹ geoutet. In ihrer Interpretation von Jacques DerridasDerrida, Jacques Jeremiade über das koloniale Französische beschreibt Rey ChowChow, Rey die Einsprachigkeit nachgerade als messianische Verheißung (Not Like a Native Speaker, 29). Die Einsprachigkeit empfehle sich uns nicht im Gewand der Überlegenheit und Dominanz, sondern verführe durch den sonoren Klang des Fortschrittsbegriffs und verspreche politische Erlösung in einer ›superdiversen‹ Welt.

Alle diese Stellungnahmen sind, auch wenn sie einander widersprechen, für sich genommen haltbar und verteidigungsfähig; auch in heuristischer Verbindung miteinander lassen sie sich fruchtbar machen. Eine Gemeinsamkeit aller oben genannten Ansätze ist es, dass sie der Einsprachigkeit sowohl Gewinne als auch (unspezifische) Kosten zuschreiben. Im Kern macht diese Kosten eine ebenso wirksame wie unauffällige strukturelle Beschränkung des sozialen Bedeutungsverkehrs aus – mit Blick auf, unter anderem, literarische, politische, ökologische, historiographische, künstlerische, theologische, interkulturelle, methodologische und metalinguistische Bereiche der Sinngebung.

Unabhängig davon, ob wir die Einsprachigkeit für einen Mythos, eine Pathologie, ein Paradigma oder eine Schikane halten, ist sie bis in die kleinsten und komplexesten Winkel in die politischen Verfahren und überhaupt die gesellschaftlichen Prozesse der Moderne verwoben, und sie ist noch nicht geneigt, von der weltliterarischen Bühne abzutreten. Die frühe Einsprachigkeit gönnte Denkern des 17. Jahrhunderts die Vision, alle Aussagefunktionen sowie soziale Kapazitäten des Redens unter dem Dach der jeweils ›einen‹ Sprache unterzubringen – ein mächtiger und fantasievoller Fall dessen, was wir heute (Makro-)Optimierung nennen würden. Die unzählbare und unprognostizierbare formale und performative Vielfalt der gottgegebenen Sprache verwandelte sich in ein weltliches, rationales Raster, das Sprecher der (Früh-)Aufklärungszeit wie Martin OpitzOpitz, Martin, Antoine ArnauldArnauld, Antoine, Thomas SpratSprat, Thomas und Gabriel de San BuenaventuraSan Buenaventura, Gabriel de als einheitliches Eigentum namens ›eine Sprache‹ auffassten, dessen Kern es war, zu versprechen, dass es grundsätzlich alles werde wissen, sagen und übersetzen können. Diese Männer konnten nicht wissen, dass ihre Arbeit in der Globalisierungsindustrie des einundzwanzigsten Jahrhunderts gipfeln würde, aber ihre Schriften weisen darauf hin, dass Plattformen wie Google Translate nicht außerhalb ihres Vorstellungshorizonts lagen. Anders als die Muttersprachen des 16. Jahrhunderts waren diese Einsprachigkeiten ›too big to fail‹. Heim, Boden, Familienliebe, Herkunft, mütterliche Zuwendung und der Begriff der Nation reichten nicht aus, um die Erfindung der Einsprachigkeit zu motivieren. Seit ihrer Erfindung im 17. Jahrhundert wurde die Einsprachigkeit vielmehr zum grundlegenden Katalysator der europäischen Aufklärung, der Massenalphabetisierung, des organisierten Absolutismus und des Anti-Absolutismus sowie zum Medium von Bevölkerungen, die ihre Regierungen und Gesetze verstehen können wollten; zur Voraussetzung für die Etablierung akademischer Fachbereiche, koordinierter und liberaler Marktwirtschaften, gewisser Formen der internationalen Solidarität und schließlich des globalen Datentransfers. In ihrer bescheidenen Weise vermochte es die Einsprachigkeit, zur Basis für einen enormen Überbau ästhetischer und epistemischer Paradigmen zu avancieren, denen man sich nur schwer entziehen kann – einschließlich des modernen Buchs, wie wir es kennen, und eines Kanons der Weltliteratur, der das einsprachige (übersetzte oder übersetzbare) Buch als Grundeinheit verwendet. Auch in den bilderstürmerischsten Bereichen der kulturellen Produktion – sei es im Surrealismus, in der Dekonstruktion, in der Kybernetik oder im Anarchismus – spielt die Einsprachigkeit eine zentrale Rolle. Sie bestimmt, was verlässlich kommuniziert, verkehrsfähig übersetzt, politisch operationalisiert, international verteilt und auch privat im Gedächtnis behalten werden kann.

d) Literarische und andere Mehrsprachigkeiten

Wenn wir uns trotz des historischen Erbes der Einsprachigkeit nach Mehrsprachigkeit in der Literatur erkundigen, tendieren wir bislang eher dazu, sie in der experimentellen Prosa von Fräulein Else (Arthur SchnitzlerSchnitzler, Arthur), In Between (Christine Brooke-RoseBrooke-Rose, Christine) oder Simultan (Ingeborg BachmannBachmann, Ingeborg) zu suchen, wo das intratextuelle Code-Switching ein allgegenwärtiger literarischer Kniff ist. Solche Texte sind der dynamische Schauplatz einer mehrsprachigen Stilistik der Literatur und bieten mehr als nur die schmückende Einfügung gelegentlicher Fremdworte. Manche Literaturwissenschaftler, die sich für Mehrsprachigkeit interessieren, bevorzugen zwar die Arbeit an solchen Texten, die ihre poetischen Ressourcen textinterner Mehrsprachigkeit widmen. Beispielsweise möchte Manfred SchmelingSchmeling, Manfred den Begriff Mehrsprachigkeit »nicht auf Autoren« beziehen, »die mehrere Sprachen sprechen und trotzdem ihre konkreten Texte monolingual gestalten« (»Multilingualität und Interkulturalität«, 221–235), sondern ausschließlich auf literarische Texte selbst. SchmelingSchmeling, Manfreds Ansatz spielt so aber die eher rigiden Beschränkungen der Einsprachigkeit eher herunter, die der heteroglotten Differenzierung ›der Sprachen‹ eines konkreten Textes vorangehen.

Die Ausblendung der Beziehung, die zwischen ›einsprachigen‹ und/oder ›mehrsprachigen‹ Texten und ihren wie-auch-immer-sprachigen Autoren und Lesern besteht, kann allerdings dem Phänomen der literarischen Mehrsprachigkeit kaum gerecht werden, denn zumindest die moderne Literatur – das Terrain, dem sich die meisten nationalphilologischen Curricula widmen – beruht auf der beständigen und konsequenten Nichtübereinstimmung zwischen den Texten und der mehrsprachigen Welt. Letzten Endes ist spätestens seit Ende des 18. Jahrhunderts das ›Buch‹ einer der einsprachigsten Gegenstände, die je erfunden wurden. Alle Sprecher (auch die angeblich ›einsprachigen‹) und alle Kulturen, Gemeinschaften, Gesellschaften oder Institutionen (auch die dogmatischsten) sind faktisch mehrsprachiger als die sprachlich heterogensten Romane. Auch mit seinen vielen Seiten auf Französisch weist Thomas MannMann, Thomass Der Zauberberg extrem monolingualisierende Tendenzen in Lexik, Syntax, Stilistik und Diskurs auf. Daraus lässt sich schließen, dass die moderne Literatur eine Hochburg der Einsprachigkeit ist. Insofern die Höhenkammliteratur bis vor ungefähr drei Jahrzehnten als Verkörperung des nationalsprachlichen Stils galt, konnte die Paarung von (nationaler) Literatur und (nationaler) Einsprachigkeit, auch in ihrer nur scheinbaren Relativierung durch komparatistische Ansätze, kaum als umstritten gelten.

Dennoch ist das Bild einer flexiblen und gewissermaßen ›föderativen‹ Optimierung der vielen Einsprachigkeiten so visionär und optimistisch wie zugleich unmöglich und weltfremd. Mit Recht insistieren Philologen wie Sprachwissenschaftler darauf, dass Einsprachigkeit weder logisch noch phänomenal existieren kann. Mehrsprachigkeit, Zweisprachigkeit und Einsprachigkeit sind demnach lediglich die bescheidenen positivistischen Heuristika, deren sich Forschungstraditionen und Realpolitik bedienen, um mit der verblüffenden Unüberschaubarkeit der menschlichen Kommunikationstätigkeit umgehen zu können. Irgendwann, so das Argument, werden wir vielleicht eine Begrifflichkeit entwickeln, die den minutiösen Details von Sprachdifferenzen konzeptionell und technisch angemessen begegnet.

Problematisch an diesem Ansatz ist allerdings nicht nur, dass die Welt nicht auf eine solche adäquat nuancierte Begrifflichkeit wartet, sondern, dass ›Einsprachigkeit‹ und ›Mehrsprachigkeit‹ keine rein wissenschaftlichen Begriffe (mehr) sind. Sie finden vielmehr Verwendung in der Gesetzgebung, in sozialpolitischen Regelungen, in Staatsangehörigkeitsverfahren und wahlpolitischen Initiativen, die das normative Modell etwa des europäischen Bürgers neu bestimmen möchten. Diese Entwicklung gilt weniger nationalistischen Parteiprogrammen, die immer schon gerne auf Sprachpurismus oder linguistisch codierte Xenophobie zurückgreifen, um Heimatstreue zu demonstrieren oder ›ihre‹ Wählerschaft wegen immanenter Überfremdung wachzurütteln. Vielmehr hat man in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Sprachigkeit als technokratisches Werkzeug entdeckt, mittels dessen bestimmte Formen von Zivilgesellschaft befördert oder überhaupt erst erzeugt werden können. Im Zuge der Implementierung des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen, der die Mehrheit der europäischen Bürger auf dreisprachige Kompetenz verpflichten möchte, entdecken viele Europäer, dass ihre eigene linguistische Subjektivität demnächst implizit oder explizit als unterdurchschnittlich gelten wird (Pitkänen-HuhtaPitkänen-Huhta, Anne/HujoHujo, Marja, »Experiencing Multilingualism«). Eine spezifische Auffassung von Mehrsprachigkeit ist so quasi gesetzlich für den Bildungsroman des europäischen Werdegangs vorgesehen.

Es ist nicht nur deswegen nötig, die außerliterarische Verwendung der Begriffe Ein- und Mehrsprachigkeit zu berücksichtigen, weil sich Literatur immer irgendwie historisch, ideologisch und ästhetisch auf ihre zeitgenössische Umgebung bezieht. Denn die kritische Spannung zwischen literarischen Texten einerseits und alltäglichen Sprachstilen, umgangssprachlichen Rhetoriken und Registern oder soziolinguistischen Normen andererseits steht nicht schlicht in Analogie zur Beziehung zwischen Literatur und Mehrsprachigkeit. Natürlich sind diese zwei Gegensätze Literatur vs. Welt und Literatur vs. Alltagssprache nicht nur für die aktuelle Literaturwissenschaft wichtig, sondern sie konstituieren teilweise auch historisch die Literatur-(Mehr-)Sprachigkeit. Allerdings verhält sich Literatur zu Mehrsprachigkeit auf äußerst einzigartige und widerständige Weise, denn beide konkurrieren in ihrem Einsatz mit Blick auf die Evozierbarkeit, Repräsentierbarkeit und Bedeutsamkeit der Welt. Grob formuliert verlässt sich der Einsatz der Mehrsprachigkeit auf die ökologische Zerstreuung symbolischer Koppelungen in Tausende von Sprachen und Varietäten, wohingegen es der Einsatz der Literatur auf die essenzielle Tiefe eines als Einheit wahrnehmbaren Sprachsystems anlegt, nicht unbedingt mit der Absicht, eine abschließende Erfassung der Welt zu liefern, aber doch mit Blick auf eine politisch, ästhetisch und sozial holistische Begegnung mit ihr.

Beide Haltungen – die der einsprachigen Literatur und die der mehrsprachigen Welt – sind in sich unanfechtbar und untadelig; beide bieten anthropologisch tragfähige Verfahren von Kreativität an. Im ersten Fall erzeugen jeweils unterschiedliche Gemeinschaften qua Übersetzung eine kooperative Epistemologie und konstituieren die Welt dementsprechend jeweils mnemotechnisch und sozial partiell; im zweiten Fall werden die Heteroglossien des täglichen Sprachgebrauchs kombiniert, erweitert, ausgewechselt, verschärft und nebeneinandergestellt. Beide Verfahren – die sich natürlich in der Praxis nie gegenseitig ausschließen müssen – gehen von einem vorpolitischen In-der-Welt-Sein aus. Wenn Sprachen sich nicht hätten allgemein setzen können, würden auf Dauer keine Sprachen existieren. Die Vorstellung, eine Sprache als solche solle und könne dem ihr inhärenten universalisierenden Ethnozentrismus entgehen, ihn sozusagen verlernen, die Vorstellung, die Sprache an sich könne interkultureller oder benutzerfreundlicher werden, überträgt der Sprache politische und moralische Aufgaben, zu deren Erfüllung sie sich schlicht nicht eignet. In der Tat ist der Versuch, Sprachen zugänglicher und übersetzbarer werden zu lassen, ein seltsam moderner Zwang, von dem noch nicht sicher ist, ob er sich ideologisch auf Einsprachigkeit oder Mehrsprachigkeit zurückführen lässt.

Literatur

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