I. Kulturelle und soziale Rahmenbedingungen literarischer Mehrsprachigkeit
1. Sprache und Kultur
a) Begriffsbestimmung
Literarische Mehrsprachigkeit wird in der jüngeren Forschung schwerpunktmäßig mit Blick auf Fragen der Kulturdifferenz diskutiert. Dabei wird davon ausgegangen, dass Sprachdifferenzen für Kulturdifferenzen stehen können oder sie überhaupt erst erzeugen. Im Folgenden werden die begrifflichen und historischen Voraussetzungen dieser Engführung erläutert. Dabei stehen weniger die beispielsweise in der Soziologie geführten Grundlagendiskussionen im Vordergrund, etwa zum Zusammenhang von Gesellschaftsstruktur und Kultur. Vielmehr wird Kultur aus einer dezidiert philologischen Perspektive in den Blick genommen.
Obgleich (oder weil) der Kulturbegriff grundlegend für die Geisteswissenschaften ist, gehört er zu ihren umstrittensten Konzepten. Grob lassen sich dabei zwei Tendenzen der Begriffsbestimmung erkennen: Kultur gilt einerseits als gesellschaftliches Gedächtnis und mithin als Grundlage für gesellschaftliche Bedeutungskonstitution (›Kultur als Text‹). Andererseits wird die normative Funktion von Kultur geltend gemacht. Dann gilt Kultur als Inbegriff gesellschaftlicher Regeln. Beiden Vorstellungen von Kultur ist gemeinsam, dass sie deren Grundlagen als kontingent ansehen, ihr aber dennoch Determinationskraft zuschreiben. Vorgeschlagen wird hier, Kultur als Bezeichnung für das (grundsätzlich offene) Bündel von Mechanismen zu verstehen, die einer Gesellschaft Signifikanz bereitstellen, d.h., bedeutungsunterscheidende Differenzen (nicht bereits Bedeutungen). Aus dieser Bestimmung lassen sich sowohl der semantische als auch der regulative Stellenwert von Kultur ableiten (dazu Abschnitt c).
Insofern Sprachsysteme auf Phonemen und Graphemen (und ihren Korrespondenzen) als ihren kleinsten bedeutungsunterscheidenden Einheiten aufbauen, ist der Zusammenhang zum Kulturbegriff evident: Sprache ist, weil sie systematisch Signifikanz erzeugt, Teil von Kultur. Sprachdifferenzen lassen sich daher auch als Differenzen in der Art und Weise der Signifikanzerzeugung beschreiben und damit wiederum auch als Kulturdifferenzen. Diese Beschreibung setzt voraus, dass es neben Sprache weitere Mechanismen und Strukturebenen von Kultur gibt, z.B. ikonische oder akustische Zeichensysteme, das individuelle Gedächtnis inklusive der psychischen bzw. neuronalen Mechanismen, auf denen es beruht, oder auch digitale Algorithmen, die unabhängig von psychischen und/oder sozialen Operationen Signifikanzen erzeugen.
b) Die historische Semantik von Kultur in ihrem Verhältnis zur Sprache
Vieles spricht dafür, dass die abendländischen Semantiken von Kultur und Sprache mehr oder weniger gleichursprünglich sind. So gilt der griechischen Antike die Beherrschung ihrer Sprache als Ausweis von ›Kultur‹, so dass alle diejenigen, die nicht über das Griechische verfügen, als sprachunfähige Barbaren gelten. Die griechische Kultur ist einerseits strikt einsprachig (TrabantTrabant, Jürgen, Europäisches Sprachdenken, 25f.), dabei zugleich offen für binnensprachliche Varianz, verfügt aber andererseits nicht über die Vorstellung von Spracheinheiten, also von in irgendeiner Form abgeschlossenen und voneinander abgrenzbaren Idiomen (StockhammerStockhammer, Robert, Grammatik, 303–305). Die Differenz Kultur/Barbarei bleibt zunächst die einzig denkbare Unterscheidung, auch wenn sie in ganz unterschiedlicher Art relativiert wird, etwa in HerodotHerodots Ausführungen über die Ägypter, für die u.a. die Griechen βάρβαροι (Barbaren) sind (StockhammerStockhammer, Robert, Grammatik, 303f.); in der Stoa, die asymmetrische Gegenbegriffe für die Einteilung der Menschheit zu überwinden versucht, und schließlich insofern, als die Differenz zwischen Griechen und Barbaren zum Teil auch zeitlich gedacht wird, so dass die Griechen sich mit der Kulturalität ihrer Sprache zugleich auch Fortschrittlichkeit attestieren (KoselleckKoselleck, Reinhart, »Zur historisch-politischen Semantik«, 222–229; zur Spannweite der griechischen Auffassungen über Sprach- und Völkervielfalt siehe BorstBorst, Arno, Der Turmbau von Babel, 89–108).
Auch wenn sich bereits in AristotelesAristoteles’ Poetik Überlegungen zu den ›Wortarten‹ finden, bezeugt die sich verdichtende Überlieferung grammatischer Traktate im Hellenismus und um die Zeitenwende ein erstarkendes Bewusstsein für die Regelhaftigkeit von Sprachsystemen und damit auch für die Differenzen zwischen unterschiedlichen Idiomen. Hintergrund dieser Entwicklung ist nicht zuletzt die Etablierung des Lateinischen als einer zweiten überregionalen und zunehmend kodifizierten Sprache, die insbesondere ihr Verhältnis zum Griechischen zu regeln hat (LeonhardtLeonhardt, Jürgen, Latein, 53–89). Es etablieren sich so einerseits vergleichsweise strikte Begriffe von Sprachrichtigkeit (latinitas) und damit auch striktere Vorstellungen von ›sprachlicher Einheit‹; andererseits wird Sprachrichtigkeit – insbesondere bei QuintilianQuintilian, Marcus Fabius – als grundsätzlich offen für rhetorisch motivierte Grenzüberschreitung beschrieben (StockhammerStockhammer, Robert, Grammatik, 45–55). Pointiert lässt sich formulieren, dass damit die Sprache im Licht der Rhetorik als eine Art Mechanismus kultureller Variation erscheint. Allerdings empfehlen die Rhetoriker, Abweichungen von der Sprachrichtigkeit behutsam und wenn möglich unter Berufung auf Autoritäten einzusetzen.
Auch die wichtigsten Belegerzählungen der jüdischen und dann der christlichen Tradition für Fragen der Sprachdifferenz, die Babel- und die Pfingstwundererzählung, weisen Sprache als Anzeichen oder Instrument von Kultur aus. So hat der Bau des Turms zu Babel das Ziel, den Zusammenhalt der Menschheit zu sichern (Gen 11) – widerspricht damit aber dem göttlichen Willen, der mit der Besiedlung der Erde durch die Menschen offenbar auch die Zerstreuung ihrer Sprachen vorgesehen hat (Gen 1.26–28).1Borst, ArnoBorst, Arno Umgekehrt ist die Verheißung des Pfingstwunders auch eine der Aufhebung aller Sprachdifferenzen im und durch den christlichen Glauben.
Die im weitesten Sinne kulturelle Unterscheidung zwischen Christen und Heiden, die in vielerlei Hinsicht die ältere Differenz zwischen Hellenen und Barbaren beerbt (KoselleckKoselleck, Reinhart, »Zur historisch-politischen Semantik«, 229–244), hat so einerseits einen sprachtranszendierenden Impetus. Ein Beispiel dafür ist die Abwendung des Kirchenvaters AugustinusAugustinus von Hippo von der Kunst der Rhetorik. Augustinus spielt in PaulinischerPaulus von Tarsus Tradition das Wort Gottes gegen das menschliche, auf die Pluralität von Wörtern angewiesene Sprechen aus (StockhammerStockhammer, Robert, Grammatik, 83–91) und bereitet so die Verknüpfung christlicher Theologie mit einem sich auf AristotelesAristoteles rückbeziehenden Denken vor, das Gedanken bzw. Logik unabhängig von Sprache und damit auch von partikularen Kulturdifferenzen konzipiert (TrabantTrabant, Jürgen, Europäisches Sprachdenken, 25–34, 45–52). Andererseits entwickelt das Christentum – auch hier ist AugustinusAugustinus von Hippo eine prägende Kraft – in Fortschreibung antiker Rhetorik und Grammatik eine sehr konkrete und folgenreiche Sprachpolitik, denn es macht hochgradig kodifizierte ›heilige‹ Sprachen, vor allem das Lateinische und nur in Nebenrollen das Griechische und das Hebräische, zum zentralen Organon der kirchlichen Verwaltung des Seelenheils aller Menschen. Die u.a. von AugustinusAugustinus von Hippo ausgehende Aneignung und Umschrift der antiken Überlieferung durch das Christentum führt schließlich – vermittelt u.a. über die sog. karolingischeKarl der Große Bildungsreform, durch die das Lateinische überdies zur zentralen Verwaltungssprache avanciert – zur Sammlung des christlich fundierten Weltwissens in Systemen der hochmittelalterlichen Scholastik. Das scholastische Latein, in dem dieses System formuliert wird, avanciert zum zentralen Medium christlich-abendländischer Sprach- und Kulturpolitik (zu den Veränderungen, die es dabei durchläuft, siehe LeonhardtLeonhardt, Jürgen, Latein, 172–186).
Einen weiteren entscheidenden Schritt hin zu einem modernen Kulturbegriff leistet – ausgehend von der Zeit der karolingischenKarl der Große Reformen (LeonhardtLeonhardt, Jürgen, Latein, 140–148) – seit dem Hochmittelalter einerseits das zunehmende Erstarken der Volkssprachen, andererseits die humanistische Bewegung zur Wiederherstellung der antiken Quellen und des antiken Lateins. So erfolgt der Rückgriff auf möglichst originale Sprachzeugnisse des Griechischen wie des Lateinischen zumindest implizit – wie man am Ausufern der kommentierenden Vermittlung der Texte ablesen kann – vor dem Hintergrund eines neuen Bewusstseins für ihre Fremdheit (vgl. GraftonGrafton, Anthony, »The Humanist as Reader«). Der Humanismus ist so auch eine Bewegung zur Wiederaneignung einer fremdgewordenen (und zugleich in der Wiederaneignung in dieser Fremdheit affirmierten) Vergangenheit des kulturell Eigenen (vgl. TrabantTrabant, Jürgen, Europäisches Sprachdenken, 76–83). Das Erstarken der Volkssprachen wiederum kann einerseits als Emanzipationsbewegung verstanden werden. Dies signalisiert insbesondere die Semantik der Muttersprache, deren Beginn in Dante AlighieriDante Alighieris Schrift De vulgari eloquentia (1303–1305) zu sehen ist: DanteDante Alighieris Bemühungen gelten einer Sprache jenseits der grammatica, also jenseits des Lateinischen. Dabei wird der besondere Wert dieser Sprache damit in Verbindung gebracht, dass sie der Mensch ›natürlich‹ entwickelt, wohingegen Latein ›künstlich‹ gelehrt wird (BonfiglioBonfiglio, Thomas Paul, Mother Tongues and Nations, 72f.). Allerdings ist andererseits schon DanteDante Alighieris Schrift, die überdies für etwa zwei Jahrhunderte keine Anschlüsse findet, keineswegs darauf aus, die tatsächlich gesprochenen Volkssprachen zu nobilitieren; noch geht es um die Entwicklung einer Nationalsprache; vielmehr interessiert DanteDante Alighieri die Konstitution einer literarischen Hochsprache (TrabantTrabant, Jürgen, Europäisches Sprachdenken, 70–72). Auf die Volkssprache wird so der Anspruch der grammatica übertragen – wodurch aus ihr allerdings auch eine andere Sprache wird.
Eine wesentliche kultur- und sprachpolitische Konsequenz der neuen Muttersprachensemantik ist seit der Frühen Neuzeit gleichwohl die Identifizierung der zunehmend kodifizierten modernen Sprachen mit denjenigen Idiomen, die die jeweilige Nation ›von Natur aus‹ spricht. Anders formuliert: In Kontexten wie der italienischen Diskussion über die ›Questione della lingua‹ (TrabantTrabant, Jürgen, Europäisches Sprachdenken, 84–106), in der Entwicklung der ersten neusprachlichen Grammatiken, Wörterbücher und Orthographien wird zwar die grammatische Einheitlichkeit der jeweiligen Volkssprachen behauptet und sprachpolitisch etabliert (StockhammerStockhammer, Robert, Grammatik, 327–338), zugleich wird dieses Faktum aber ausgeblendet und zunehmend durch die Behauptung der natürlichen Einheit der nationalen Sprachen überdeckt. Am Ende dieser Entwicklung steht spätestens um 1800 die Auffassung, der Muttersprachler sei als Verkörperung ›seiner‹ Muttersprache aufzufassen, wie sie etwa bei Johann Gottfried HerderHerder, Johann Gottfried oder bei Jacob GrimmGrimm, Jacob zu finden ist (vgl. MartynMartyn, David, »Es gab keine Mehrsprachigkeit«). Die Volkssprachen haben in diesem Moment einerseits die Heiligen Sprachen beerbt, so dass es nur konsequent ist, wenn das Lateinische zum Ende des 18. Jahrhunderts plötzlich als ›tote Sprache‹ bezeichnet wird (LeonhardtLeonhardt, Jürgen, Latein, 6–16). Andererseits erhalten sie einen gänzlich neuen Status, denn in ihnen wird die grammatica als Quasi-Natur zum Garanten kultureller Einheit.
Diese Entwicklung betrifft aber nur einen Aspekt des sich in der Neuzeit formierenden Verhältnisses von Kultur- und Sprachbegriff. Komplementär, wenn auch in leichter Spannung zur Muttersprachensemantik, etabliert sich der moderne Kulturbegriff im 18. Jahrhundert als Korrelat einer neuartigen Praxis des Vergleichens (BaeckerBaecker, Dirk, Wozu Kultur, 44–57). Sie stellt die Selbstverständlichkeiten der sozialen Praxis und vor allem der gesellschaftlichen Erzeugung von Signifikanz grundsätzlich und systematisch in Frage und macht ihre Kontingenz sichtbar. Die Bereitschaft zur Einräumung von Kontingenz ist wahrscheinlich das eigentlich Moderne an diesem Kulturbegriff, der so betrachtet in erster Linie eine Verunsicherung mit sich bringt.
Gleichwohl steht diese Auffassung von Kultur in enger Relation zu derjenigen, dass die Muttersprache kulturelle Einheit garantiere. Beide werden teils von denselben Autoren vertreten, beispielsweise von HerderHerder, Johann Gottfried. Dessen epochemachende Arbeit zum Sprachursprung führt die Sprache des Menschen unmittelbar auf die Fähigkeit zurück, aus der Masse der Sinnesdaten wiederholt Merkmale herauszufiltern und sie damit als wiederholbare Zeichen zu konstituieren.2Herder, Johann GottfriedBollacher, MartinGaier, Ulrich Dabei legt HerderHerder, Johann Gottfried besonderen Wert darauf, diese Operation mit Blick auf die Sinnesdaten als kontingent auszuweisen: Die Dinge selbst legen nicht schon fest, was an ihnen für den Menschen zeichenhaft werden kann. Auf diese Weise erklärt sich für HerderHerder, Johann Gottfried auch, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Arten und Weisen entwickelt haben, Sprachzeichen zu konstituieren, woraus er wiederum die kulturelle Vielfalt der Menschheit und auch die Spannungen und Konflikte zwischen den Völkern ableitet (vgl. Dembeck, »X oder U?«). Diese Vielfalt mit kontingenten Grundlagen kann dann ebenso Ausgangspunkt des modernen kulturellen Vergleichs werden, wie sie auch Anlass geben kann zu jener Wertschätzung kultureller Ursprünglichkeit, für die Herders Name einsteht, d.h., zur Wertschätzung von kultureller und sprachlicher Partikularität, die HerderHerder, Johann Gottfried und nach ihm beispielsweise Wilhelm von HumboldtHumboldt, Wilhelm von gerade als Ausweis humanistischer Universalität gilt (TrabantTrabant, Jürgen, Europäisches Sprachdenken, 226–229, 260–267).
Die Wertschätzung kultureller und sprachlicher Partikularität weicht in der Folgezeit oftmals der emphatischen Affirmation einzelner sprachlicher und kultureller Identitäten. Die Vorstellung der Nation als Einheit von Volk, Staat und Sprache ist bis heute (kultur-)politisch ein extrem wirksames Konzept (vgl. AndersonAnderson, Benedict, Imagined Communities). Die Unsicherheit, die die Wahrnehmung kultureller Differenz ihrem Ursprung nach impliziert, weil sie vermeintliche Selbstverständlichkeiten in Frage stellt, wird so invisibilisiert. Affirmierte Ursprünglichkeit überdeckt die Kontingenz dessen, was konkret hier und jetzt kulturell beobachtet werden kann. Das hat zur Folge, dass zwar einerseits »asymmetrisch[e] Gegenbegriffe« (Koselleck,Koselleck, Reinhart »Zur historisch-politischen Semantik«, Titel) im Bereich der Kultur fragwürdig werden, weil an ihre Stelle die Unterscheidung zwischen unterschiedlichen Nationen und ihren Sprachen und Kulturen tritt. Andererseits ist der Kulturbegriff nur schlecht gegen die potentielle Substantialisierung kultureller Differenzen und ihre anschließende Wertung gewappnet. Die historische Sprachwissenschaft des 19. Jahrhunderts etwa kann die letztlich kulturell begründete, wenn auch sich in quasi-naturwissenschaftlicher Terminologie tarnende Ab- und Aufwertung ganzer Sprachfamilien betreiben; und das Projekt der Kolonialisierung geht einher mit der Etablierung rassistischer Kultur- und Sprachtheorien. Im 20. Jahrhundert schließlich kann die Unterscheidung zwischen ›Menschen‹ und ›Unmenschen‹ die Funktion der alten Unterscheidung zwischen Hellenen und Barbaren übernehmen – und radikalisieren (vgl. Koselleck,Koselleck, Reinhart »Zur historisch-politischen Semantik«, 244–259).
Die emphatische Affirmation kultureller Identität, die all diesen Tendenzen gemeinsam ist, lässt sich nicht nur als Konsequenz eines ›falschen‹ Kulturbegriffs verstehen, sondern auch als Reaktion auf die Zumutungen, die der moderne Kulturbegriff schon in der Semantik des 18. Jahrhunderts mit sich bringt. Das Beharren auf Identität dient so letztlich der Entschärfung sprachlicher wie kultureller Unsicherheiten. Die u.a. in der postkolonialen Theorie zu Recht geäußerte Kritik an westlicher kultureller Identitätspolitik ist insofern auch eine Fortsetzung und Radikalisierung von Impulsen, die dem modernen Kulturbegriff von Beginn an eigen sind.
Es gibt allerdings eine weitere Strategie zur Entschärfung sprachlich und kulturell induzierter Unsicherheiten, die spätestens seit dem ausgehenden Mittelalter an Aktualität gewinnt und in einigen Strömungen der gegenwärtigen Linguistik ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Diese Strategie besteht in dem Versuch, Kultur und Sprache auf je unterschiedliche Weise voneinander zu entkoppeln. Dies geschieht entweder durch die Loslösung des Denkens von den sprachlichen Formen; oder durch den Versuch, in der Vielfalt der Idiome universal gültige Strukturen ausfindig zu machen. Die erste Variante wird quer durch die Geistesgeschichte immer wieder im Rückbezug auf AristotelesAristoteles formuliert; sie postuliert letztlich eine Ablösung der Logik von der Sprache und etabliert damit einen Bereich des Denkens jenseits jeder kulturellen Partikularität (TrabantTrabant, Jürgen, Europäisches Sprachdenken, 29–38; vgl. StockhammerStockhammer, Robert, Grammatik, 55–62). Die zweite Variante setzt spätestens in der Frühen Neuzeit mit den Bemühungen um eine Universalgrammatik (grammaire générale) an; sie vereinigt sich im Rationalismus, ausgehend von Port-Royal und kulminierend in René DescartesDescartes, René, Gottfried Wilhelm LeibnizLeibniz, Gottfried Wilhelm wie auch in Teilen der modernen analytischen Philosophie, insofern mit der ersten Strategie, als das Ziel nun darin besteht, die natürlichen Sprachen so zu reinigen, dass sie zugleich auf ihre Grundstrukturen zurückgeführt und mit den Gesetzen der Logik in Einklang gebracht werden (StockhammerStockhammer, Robert, Grammatik, 127–143; BuniaBunia, Remigius, Romantischer Rationalismus, 33–51; TrabantTrabant, Jürgen, Europäisches Sprachdenken, 131–139, 178–195). Teile der modernen Linguistik, insbesondere in der Nachfolge Noam ChomskyChomsky, Noams, die sich dem Paradigma der Naturwissenschaften annähern und Sprache als anthropologische Universalie begreifen, schließen hier an – und nehmen damit zugleich, wahrscheinlich entgegen ihren Intentionen, Ansprüche der historischen Sprachwissenschaften des 19. Jahrhunderts wieder auf, die Sprachgeschichte als Naturprozess beschreiben wollten (StockhammerStockhammer, Robert, Grammatik, 168–175, 202–242).
c) Systematische Überlegungen
Die im engeren Sinne wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Kulturbegriff setzt spätestens mit dem sehr wirkmächtigen Bestimmungsversuch von Edward B. TylorTylor, Edward B. ein: »Culture, or civilization, taken in its broad, ethnographic sense, is that complex whole which includes knowledge, belief, art, morals, law, custom, and any other capabilities and habits acquired by man as a member of society.« (Tylor, Religion in Primitive Culture, 1) Tylors additiver Kulturbegriff hallt noch heute in zahlreichen Bestimmungen von Kultur in Nachschlagewerken nach. Dies zeigt, dass es schwierig ist, Kultur als Gegenstand auf den Begriff zu bringen. Hinter den von TylorTylor, Edward B. aufgelisteten Bestimmungsmomenten verbergen sich allerdings auch (unterschiedliche) funktionale Beschreibungen von Kultur, und zwar in mindestens zwei Ausprägungen:
1. Kultur als Vorrat gesellschaftlicher Normen: Dieser Kulturbegriff trägt dem Umstand Rechnung, dass man als Kultur etwas bezeichnet, das prägende, zuweilen gar determinierende Wirkung für gesellschaftliche Prozesse hat. Kultur wird zum Inbegriff der einzelnen und auf unterschiedlichen Strukturebenen anzusiedelnden Regeln, die eine Gesellschaft prägen. Dieser Kulturbegriff ist für die Erforschung literarischer Mehrsprachigkeit insofern relevant, als er gesellschaftlichen Prozessen eine Art ›Grammatik‹ unterstellt, sie also in Analogie zu sprachlichen Strukturen beschreibt. Es ist insofern kein Zufall, dass dieser Kulturbegriff solchen (Teil-)Disziplinen der Linguistik nahesteht, die sich für die Regularitäten der konkreten Sprachverwendung interessieren, also etwa der Pragmatik und speziell der linguistischen Diskursanalyse. Die durch letztere geprägte Metapher des Skripts, das kulturelle Normen als Vor-Schriften ausweist (vgl. AbelsonAbelson, Robert P., »Script Processing«; SchankSchank, Roger C./AbelsonAbelson, Robert P., Scripts), zeigt dabei schon an, dass dieser Begriff von Kultur mit dem zweiten hier relevanten Kulturbegriff durchaus Gemeinsamkeiten hat.
2. Kultur als Text bzw. als Vorrat gesellschaftlicher Semantiken: Seine bekannteste Ausprägung hat dieser Kulturbegriff in der ethnologischen Theorie von Clifford GeertzGeertz, Clifford erfahren, die Kultur als einen Vorrat an Bedeutungsmustern beschreibt, von deren Entzifferung die Interpretierbarkeit gesellschaftlicher Prozesse abhängt. Ethnologische Darstellungen müssen daher mit ebenso viel Skepsis betrieben und mit ebenso viel Kontextwissen angereichert werden, wie es die texteditorische Entzifferung eines alten Manuskripts erfordert (vgl. GeertzGeertz, Clifford, »Thick description«). Es finden sich allerdings auch viele weitere Beschreibungen von Kultur, die beim Zeichenbegriff ansetzen. Dies gilt beispielsweise für Jurij M. LotmanLotman, Jurij M.s Kultursemiotik, die u.a. zu dem Ergebnis kommt, dass Kultur letztlich immer auch als Mechanismus zur Bereitstellung von interpretatorischer Unbestimmtheit funktioniert und damit die Anpassungsfähigkeit der Gesellschaft absichert (LotmanLotman, Jurij M., »Zum kybernetischen Aspekt der Kultur«). Auch die breit rezipierte wissenssoziologische Theorie von Peter L. BergerBerger, Peter L. und Thomas LuckmannLuckmann, Thomas setzt letztlich beim Zeichen bzw. bei der (vor allem sprachlichen) Konstruktion von Zeichenhaftigkeit an (BergerBerger, Peter L./LuckmannLuckmann, Thomas, Die gesellschaftliche Konstruktion). Noch bei der postkolonialen Kulturtheorie von Homi K. BhabhaBhabha, Homi K. handelt es sich um eine mit dem Zeichenbegriff operierende Dekonstruktion der Vorstellung von Kulturen als Einheiten (vgl. Bhabha, The Location of Culture). Kulturelle Hybridität, wie sie in BhabhasBhabha, Homi K. Beschreibung jeder kulturellen Grenzziehung vorgängig ist, ist nicht zuletzt zeichen- bzw. texttheoretisch gedacht.
Auch wenn moderne Beschreibungen von Kultur beider Richtungen in je unterschiedlicher Weise auf Sprache bezogen sind, misst die Systemlinguistik dem Faktor Kultur in der Regel einen nur marginalen Stellenwert zu. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Linguistik in der Nachfolge Ferdinand de SaussureSaussure, Ferdinand des (dem damit teilweise Unrecht getan wird) als erklärende und nicht als interpretierende Wissenschaft versteht. Damit aber fällt Kultur als zu interpretierender Sachverhalt aus ihrem Gegenstandsbereich heraus. Dem widerspricht aktuell der Vorschlag der kulturanalytischen Linguistik, die auf unterschiedlichen Ebenen der Sprachstruktur Verfahren der Mustererkennung beschreibt und mit kultur-, sozial- und medienhistorischen Kontexten in Verbindung bringt (vgl. LinkeLinke, Angelika, »Signifikante Muster«). Auch die Rezeption der Diskursanalyse Michel FoucaultFoucault, Michels durch die Linguistik führt teilweise zu einer Neuentdeckung von Kultur als Rahmenbedingung von Sprache, wenn auch in erster Linie (funktional ausdifferenzierte) Einzeldiskurse in den Blick geraten und gerade nicht das diffuse Bündel dessen, was anderenorts als Kultur beschrieben wird (vgl. KußeKuße, Holger, Kulturwissenschaftliche Linguistik). Eine gewichtige Ausnahme bildet hier die Interdiskursanalyse, die sich für die Regularitäten von Aussageweisen interessiert, die in Spezial- wie auch verbindenden Interdiskursen anzutreffen sind. Im Mittelpunkt des Interesses stehen hier u.a. »[k]ulturspezifische synchrone Systeme von Kollektivsymbolen« (LinkLink, Jürgen, »Literaturanalyse als Interdiskursanalyse«, 297), die als diskursverbindende Elemente, d.h. als der kulturelle Kitt moderner Gesellschaften und ihrer ausdifferenzierten Spezialdiskurse fungieren (siehe für einen daraus zu entwickelnden Kulturbegriff LinkLink, Jürgen, »Zur Frage«).
Von den großen Theorievorschlägen aus dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts hat die soziologische Systemtheorie erstaunlich wenig zum Kulturbegriff beigetragen, zumindest nicht bei Niklas LuhmannLuhmann, Niklas selbst, der Kultur u.a. als semantisches Gedächtnis beschrieben hat (LuhmannLuhmann, Niklas, »Kultur als historischer Begriff«). In Dirk BaeckerBaecker, Dirks ausführlicher Auseinandersetzung mit dem Kulturbegriff wird Kultur demgegenüber als Korrelat einer (historischen) Praxis des Vergleichs beschrieben und sodann systematisch als eine Form der mitlaufenden Beobachtung bestimmt, die Doppelwertigkeit erzeugt und dazu in der Lage ist, gegenüber zweiwertigen Unterscheidungen dritte Alternativen einzubringen (BaeckerBaecker, Dirk, Wozu Kultur?). Auf der Basis des systemtheoretischen Kommunikationsbegriffs und dessen philologischer Präzisierung (StanitzekStanitzek, Georg, »Was ist Kommunikation?«; BaßlerBaßler, Moritz, Die kulturpoetische Funktion) ist schließlich vorgeschlagen worden, grundsätzlich davon auszugehen, dass Kommunikation, um sich als Rekursion (ereignishaft) entfalten zu können, auf vorgängige Kommunikation zurückgreifen können muss, die wiederum in quasi-textueller Form vorliegen muss (sei es im individuellen Gedächtnis von Menschen, sei es in Textform). Dabei erfolgt der Rückgriff letztlich durch die ›Entzifferung‹ von bedeutungsunterscheidenden Einheiten. Kultur ist systematisch an dieser Stelle zu verorten: Sie sorgt dafür, dass Kommunikation als Ereignis auf ihr quasi-textuelles Substrat zugreifen kann (vgl. Dembeck, »Reading Ornament«). Aus dieser Funktion von Kultur ergibt sich die Möglichkeit, sie (mindestens) in einer doppelten Perspektive wahrzunehmen: Einerseits ist der Vorrat von Semantiken, der Gesellschaft zur Verfügung steht, nicht denkbar, wenn keine bedeutungsunterscheidenden Merkmale ausgemacht werden können. Insofern hat Kultur unmittelbar etwas mit Textualität zu tun, auch wenn sie nicht mit Textualität gleichgesetzt werden kann. Denn Kultur besteht eben andererseits aus Mechanismen, die sich rekursiv erhalten, stabilisieren, aber auch verändern, wodurch der zutreffende Eindruck entsteht, dass Kultur an entscheidender Stelle an der Konstitution gesellschaftlicher Regeln Teil hat.
Für die Erforschung literarischer Mehrsprachigkeit ist diese Doppeldeutigkeit des Kulturbegriffs von besonderem Interesse: Als Kulturdifferenzen verweisen Sprachdifferenzen einerseits auf unterschiedliche etablierte Arten und Weisen der Interpretation gesellschaftlicher und anderer Strukturen und Prozesse. Andererseits aber sind Sprachdifferenzen immer auch Anzeichen von potentiellen Konflikten darüber, wie gesellschaftlich Signifikanz konstituiert werden soll. Sie haben in diesem Sinne ein kulturpolitisches Potential. Die Untersuchung von Sprachdifferenzen im literarischen Text erlaubt Rückschlüsse auf beides. Damit wird insbesondere die (kultur-)politische ›Agency‹ von Literatur beschreibbar. Das Interesse für kulturpolitisch engagierte Formen der Literaturwissenschaft (insbesondere mit postkolonialem Hintergrund) für Mehrsprachigkeit rührt wahrscheinlich auch daher.
Literatur
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