IV. Formen der Übersetzung
1. Semantische Übersetzung
a) Beschreibung des Verfahrens
Im Unterschied zur ›homophonen‹ Übersetzung, die an erster Stelle die lautliche Struktur des Originals zu übertragen versucht, ohne dabei unbedingt dessen Bedeutung zu berücksichtigen, setzt es sich die semantische Übersetzung zum Ziel, den Sinn des Ausgangstextes möglichst adäquat zu übertragen. Die semantische Übersetzung in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen betrachtet den literarischen Text aus einer auf den Sinn bezogenen Perspektive als Medium, bei dem der Ausgangstext im Mittelpunkt steht, dem gegenüber man zu übersetzerischer ›Treue‹ – wie diese auch immer definiert sein mag – verpflichtet ist. Die textinterne Mehrsprachigkeit ist dabei zwangsläufig weniger ausgeprägt als in homophonen Übersetzungen, in denen die Ausgangssprache in der Regel präsenter ist als in semantischen Übersetzungen, in denen die Lautstruktur des Originaltextes meist nur in geringem Maße berücksichtigt werden kann. Prominente Vertreter der homophonen Übersetzung wie beispielsweise Rolf Dieter BrinkmannBrinkmann, Rolf Dieter, Ezra PoundPound, Ezra, Ernst JandlJandl, Ernst und die Mitglieder der Gruppe Oulipo haben wesentlich zur Bedeutung der experimentellen Literatur beigetragen. Beide Verfahren, homophone und semantische Übersetzung bzw. Klang- und Sinnfokussierung, schließen sich allerdings nicht gegenseitig aus und sind kaum in Reinform vorzufinden, denn auch in der semantischen Übersetzung ist häufig eine besondere Aufmerksamkeit für klangliche Charakteristiken anzutreffen, genauso, wie das Prinzip der Sinnübertragung in der homophonen Übersetzung nicht gänzlich aufgegeben wird. Der Ausgangspunkt der sprachlichen Repräsentation der Wirklichkeit als eines Grundprinzips der Zeichenverwendung ist jeder semantischen Übersetzung eigen.
b) Forschungsgeschichte
Seitdem über das Phänomen ›Übersetzung‹ nachweislich reflektiert wird, also im westlichen Kulturkreis spätestens seit Marcus Tullius CiceroCicero, Marcus Tullius, gilt die semantische Übersetzung, d.h. die Übertragung der Bedeutung einer sprachlichen Äußerung, mehr als die Übertragung ihrer Form, als Kernanliegen allen Übersetzens. In der Antike waren Dichter wie Cicero, VergilVergil, HorazHoraz, QuintilianQuintilian, Marcus Fabius, TerenzTerenz auch Übersetzer. Sie wollten die griechische Literatur in der Übersetzung bereichern bzw. sogar übertreffen. HorazHoraz beispielsweise warnt im Sinne der aemulatio in seiner Ars Poetica vor der wörtlichen Übersetzung und plädiert für eine freie Übersetzung (vgl. WoodsworthWoodsworth, Judith, »Geschichte des Übersetzens«, 39). CiceroCicero, Marcus Tulliuss »non verbum de verbo reddere sed genus omne verborum atque vim« (De optimo genere oratorum, V, 14), auf das sich HieronymusHieronymus, Sophronius Eusebius’ Adagium »non verbum e verbo, sed sensum exprimere de sensu« (Ad pamachium: de optimo genere interpretandi, § 5–6) bezieht, hat sich in immer wieder neuer Form bis in die modernen, auch wissenschaftlichen Erörterungen des Übersetzens gehalten. Ein wesentlicher Teil der Geschichte des Übersetzungsdiskurses lässt sich tatsächlich anhand dieser Forderung charakterisieren, nämlich zunächst die Bedeutung wiederzugeben und sich erst dann, sofern es möglich ist, der Form zuzuwenden; dies freilich auch unter Berücksichtigung der Kritik und der Zweifel, die mit dieser Forderung einhergehen. CiceroCicero, Marcus Tullius etwa stellt dem Wort ja nicht die Bedeutung (sensus) gegenüber, sondern dessen genus (Art, Geschlecht, Stil) und Kraft (vis), und HieronymusHieronymus, Sophronius Eusebius macht eine Ausnahme für die Übersetzung des heiligen Textes, weil dort auch die ›ordo verborum mysterium est‹. Bei beiden ist das spannungsvolle Verhältnis der beiden konstitutiven Textebenen, Bedeutung und Form, also bereits vorgezeichnet; nicht weniger auch der Zweifel an der Möglichkeit der für das Übersetzen unerlässlichen Unterscheidung von Wort auf der einen, Form und Bedeutung auf der anderen Seite. Diese Spannung ist jedoch noch weitergehend anzusetzen, nämlich in den Begriffen ›Bedeutung‹ und ›Form‹ und in deren Interrelation selbst zu situieren.
Die Auseinandersetzung mit der literarischen Übersetzung macht die grundsätzliche Problematik des Zusammenhangs zwischen Sprache, Bedeutung und Interpretation deutlich, was Andrea LassalleLassalle, Andrea prägnant formuliert, wenn sie schreibt: »Gemeinhin wird angenommen, in der Übersetzung würde der Sinn eines Textes konserviert, während und obwohl sie ihn in eine andere Sprache, in eine andere signifikative Praxis transportiert.« (LassalleLassalle, Andrea, Bruchstücke und Portrait, 45) Hinter dieser Annahme steht die Auffassung, dass man zwischen ›Aussage‹, deren Bedeutung durch Interpretation herausgearbeitet werden kann, und ›Form‹, die die Aussage gleichsam vermittelt, problemlos unterscheiden kann (vgl. ebd.). Diese universalistische These der prinzipiellen Übersetzbarkeit, die der relativistischen, sprachkritischen Auffassung der Trennung von Signifikant und Signifikat gegenübersteht, wird beispielsweise von Leonard BloomfieldBloomfield, Leonard vertreten: »As to denotation, whatever can be said in one language, can doubtless be said in any other: the difference will concern only the structure of the forms, and their connotation.« (BloomfieldBloomfield, Leonard, Language, 278)
Die möglichst vollständige Wiedergabe der Bedeutung ist zweifelsohne das treibende Motiv in der Entstehung und Tradierung der begrifflichen Trias, die bis auf den heutigen Tag trotz aller Kritik die Übersetzungsdiskussion (mit-)bestimmt: ›Text-Treue‹, ›Freiheit‹ und ›Wörtlichkeit‹. ›Treue‹ ist im Grunde immer Treue zur Bedeutung des Wortes, des Satzes, des Textes (vgl. BermanBerman, Antoine, »La traduction et la lettre ou l’auberge du lointain«, 90). ›Freiheit‹ und ›Wörtlichkeit‹ sind die beiden Mittel, um ›Treue‹ zu bewerkstelligen. Beide beruhen auf verschiedenen Auffassungen darüber, wie Bedeutung zustande kommt: als bloßer Effekt des sprachlichen Materials oder in relativ fester Verbindung damit (vgl. KollerKoller, Werner, Grundprobleme der Übersetzungstheorie, 112–117). Die freie Übersetzung nimmt für sich in Anspruch, denselben Bedeutungseffekt notfalls mit völlig verschiedenem Sprachmaterial erzielen zu können, während die wörtliche Übersetzung dieselbe Bedeutung unter möglichst weitgehender Wahrung der sprachlichen Form des Originals gewährleistet sieht. Die (meist dualistischen) Unterscheidungen, die im Laufe der Übersetzungsgeschichte aufgestellt wurden, gehen auf irgendeine Weise alle auf diese traditionelle Begrifflichkeit zurück: Martin LutherLuther, Martin befürwortete in seinem Sendbrief vom Dolmetschen (1530) auf der einen Seite, »dem Volk aufs Maul zu schauen«, während er auf der anderen Seite dafür eintrat, unter bestimmten Umständen »die Wörter genauso stehen zu lassen« wie im Originaltext (NordNord, Christiane, »Translatorische Aspekte«, 142). Nicht nur Joachim du BellayDu Bellay, Joachims Unterscheidung (1549) zwischen ›elocutio‹ und ›imitatio‹, John DrydenDryden, Johns (1680) Differenzierung in ›Metaphrase‹ oder ›Paraphrase‹, Friedrich SchleiermacherSchleiermacher, Friedrichs zwei ›Wege‹ (1813), die dem Übersetzer offenstehen (den Leser zum Autor oder den Autor zum Leser zu bringen), gehen in dieselbe Richtung. Auch Eugene A. NidasNida, Eugene A. Unterscheidung zwischen formeller und dynamischer Äquivalenz (1964), die beiden Bereiche des nach James S. HolmesHolmes, James S. benannten ›cross‹ (›conservation‹ und ›re-creating‹) (»The Name and Nature of Translation Studies«, 1972), die Unterscheidung zwischen ›adäquater‹ und ›akzeptabler‹ Übersetzung (TouryToury, Gideon, In Search of a Theory of Translation, 1980), ›dokumentarischer‹ und ›instrumenteller‹ Übersetzung (NordNord, Christiane, »Translatorische Aspekte«, 2006), ›hypertextueller‹ und ›wörtlicher‹ Übersetzung (BermanBerman, Antoine, »La traduction et la lettre ou l’auberge du lointain«, als Monographie 1985), ›overt‹ und ›covert translation‹ (HouseHouse, Juliane, A Model for Translation Quality Assessment, 1977), direkter und indirekter Übersetzung (GuttGutt, Ernst-August, Translation and Relevance, 1991), Lawrence VenutisVenuti, Lawrence Plädoyer für ›foreignization‹ und gegen ›domestication‹ (The Translator’s Invisibility, 1995), und nicht zuletzt Peter NewmarkNewmark, Peters Unterscheidung (A Textbook of Translation, 1988, About Translation, 1991) zwischen ›kommunikativer‹ und ›semantischer‹ Übersetzung lassen sich als Variationen eines eigentlich alten Themas verstehen (vgl. auch GambierGambier, Yves, »Stratégies et tactiques en traduction et interprétation«, 75f.; Pym,Pym, Anthony Pour une éthique du traducteur, 21f.). Theoretisch führen die dualistischen Unterscheidungen aber alle in eine Aporie, weil sie die Klärung des Übersetzungsbegriffs selbst nicht voranbringen und, was die Übersetzungspraxis betrifft, in methodischen Grabenkämpfen enden (vgl. KollerKoller, Werner, »Die Übersetzung als Gegenstand der Sprachwissenschaft«, 190).
An Versuchen, dieser Aporie zu entkommen, hat es allerdings nicht gefehlt. Die Ästhetisierung der Übersetzungsdebatte seit der Renaissance führte mit der Komplizierung des Verhältnisses von Form und Inhalt zur Berücksichtigung des Kunstwerks als einer ganzheitlichen Gestalt, die sich hinsichtlich ihrer Bedeutung nicht einfach in ihre Bestandteile auflösen lässt. Diese Einsicht führte alsbald zu der Überzeugung, dass literarische Werke in letzter Instanz unübersetzbar seien, dass eine Übersetzung höchstens eine Annäherung an das Original und dessen Bedeutung sein könne. Diese These der Unübersetzbarkeit erhielt im ausgehenden 18. Jahrhundert vor allem in Deutschland (Johann Gottfried HerderHerder, Johann Gottfried, Wilhelm von HumboldtHumboldt, Wilhelm von, SchleiermacherSchleiermacher, Friedrich) Unterstützung durch den aufkommenden Sprachrelativismus: Wenn Sprachen jeweils ihre eigene Welt konstituieren, wird die Übersetzung gerade von Meisterwerken der Sprache dann nicht ein »thörichtes Unternehmen« (SchleiermacherSchleiermacher, Friedrich, »Über die verschiedenen Methoden des Übersetzens«, 45)? Die These der Unübersetzbarkeit hält sich bis ins 20. Jahrhundert mit Vertretern wie Benedetto CroceCroce, Benedetto, George SteinerSteiner, George und Ortega y GassetOrtega y Gasset, José. Sie kommt zu linguistischen Ehren mit Roman JakobsonJakobson, Roman, der Texte mit einer dominanten poetischen Funktion für unübersetzbar hält, u.a. weil »in der Dichtung die innere Form eines Namens, das heißt der semantische Wert seiner Konstituenten, wieder auflebt« (Jakobson, »Linguistik und Poetik«, 118). In der Dichtung sind die innere Form bzw. die Materialität des sprachlichen Zeichens auf der einen Seite und der semantische Wert auf der anderen so eng miteinander verbunden, dass die für die Übersetzung notwendige Trennung nicht vollzogen werden kann, ohne den poetischen Effekt zu zerstören. Höchstens eine ›poetische Transposition‹ hält Jakobson für möglich, aber keine Übersetzung. Dabei hatte Jakobson 1959 in seinem einflussreichen Aufsatz »On Linguistic Aspects of Translation« die Übersetzung in das Zentrum der Linguistik, insbesondere der Semantik gerückt: »For us, both as linguists and as ordinary word-users, the meaning of any linguistic sign is its translation into some further, alternative sign« (JakobsonJakobson, Roman, »On Linguistic Aspects of Translation«, 232). Für den normalen Sprachgebrauch gilt daher, dass der kognitive Inhalt einer sprachlichen Äußerung schlechthin übersetzbar ist, auch wenn der anderen Sprache die grammatischen oder lexikalischen Mittel der Ausgangssprache fehlen. Für den literarischen Sprachgebrauch aber gilt dies nicht. Statt poetische Texte für »unübersetzbar« zu erklären, kann man versuchen, den Begriff der Übersetzung auf anderer Grundlage als derjenigen der Bedeutungswiedergabe weiterzuentwickeln.
Bereits in den 1970er Jahren machte es sich die Polysystemtheorie, vertreten u.a. von Gideon TouryToury, Gideon und Itamar Even-ZoharEven-Zohar, Itamar, zur Aufgabe, sich nicht auf die semantische Bedeutungsübertragung bei der Übersetzung zu richten, sondern die Beziehungen zwischen den literarischen und außerliterarischen Subsystemen in der Gesellschaft und ihre Relevanz für die Übersetzung zu erfassen. ›Übersetzung‹ als Konzept wurde infolgedessen konsequent aus einer soziokulturellen Perspektive definiert und betrachtet, wodurch präskriptive Tendenzen in der Übersetzungswissenschaft allmählich an Bedeutung verloren. Das Original wird in diesem Zusammenhang von beispielsweise TouryToury, Gideon (In Search of a Theory of Translation, 1980) als »ein Ensemble von Eigenschaften, Bedeutungen und Übersetzungsmöglichkeiten« (ApelApel, Friedmar/KopetzkiKopetzki, Annette, Literarische Übersetzung, 59) gesehen. Jede Übersetzung privilegiert vor diesem Hintergrund sowohl diachron als auch synchron andere Möglichkeiten, vermittelt andere Bedeutungen, die von »erlernten und in einer Kultur allgemein akzeptierten Normen gesteuert« werden (ebd.). Gerade die Möglichkeit der Übersetzungsvielfalt eines einzelnen Textes führt auch die literarische Polyinterpretabilität vor Augen, denn »[e]rst dort, wo die Übersetzungen auseinanderdriften, liegt im Ausgangstext eine Mehrdeutigkeit, eine interpretationsbedürftige Stelle« vor, »an der sich dessen vielfache Lesbarkeit zeigt« (UtzUtz, Peter, Anders gesagt – autrement dit – in other words, 16).
Die Rede von der übersetzerischen ›Treue‹ zum Original – der ›Sinnesnähe‹ – impliziert immer schon, dass angesichts der Polyinterpretabilität des literarischen Textes nicht alle Textmerkmale umgesetzt werden können. Hans-Georg GadamerGadamer, Hans-Georg hebt aus Perspektive der Hermeneutik hervor, dass der Anspruch auf übersetzerische ›Treue‹ und ihre Unmöglichkeit in einem dialektischen Verhältnis zueinander stehen: »Auch wenn wir noch so getreu sein wollen, werden wir vor mißliche Entscheidungen gestellt. Wenn wir in unserer Übersetzung einen uns wichtigen Zug am Original hervorheben wollen, so können wir das nur, indem wir andere Züge in demselben zurücktreten lassen oder ganz unterdrücken.« (GadamerGadamer, Hans-Georg, Wahrheit und Methode, 389) Jegliche Idee sprachlicher Transparenz, die auf der Sinnebene einen rein utilitaristischen Bezug zur Sprache aufzeigen will, stellt sich angesichts der literarischen Übersetzungspraxis letzten Endes als Täuschung heraus. In der Skopostheorie von Katharina ReißReiß, Katharina und Hans J. VermeerVermeer, Hans J. (Grundlagen einer allgemeinen Translationstheorie, 1984) steht daher nicht die übersetzerische Treue im Mittelpunkt, sondern gerade die funktionale, kommunikationsorientierte Adäquatheit der Übersetzung, die an der Zielkultur orientiert ist. Christiane NordNord, Christiane argumentiert, dass für die Skopostheorie mit ihrem funktionalistischen Ansatz die semantische Übersetzung eine ›metatextuelle‹ Funktion habe, indem sie bestimmte Elemente des Ausgangstextes für den Zielleser »dokumentiert«. Eine solche Übersetzung sei – genauso wie die verfremdende – »textextern« durch Hinweise auf den Übersetzer oder »textintern« durch Sichtbarmachung des Übersetzers oder sprachliche Befremdlichkeit charakterisiert, so dass der Leser nicht der Illusion erliegen könne, es handle sich um einen Originaltext (vgl. NordNord, Christiane, »Translatorische Aspekte«, 142f.).
Im Kontext der semantischen Übersetzung ist der Terminus ›Äquivalenz‹ zwar umstritten, aber zur intuitiven Verständigung zugleich fast unvermeidbar. Die Problematik resultiert daraus, dass das Konzept lediglich im lexikalischen Bereich plausibel erscheint, aber mit der Erweiterung der Übersetzungseinheiten von der Wort- auf die Textebene an Prägnanz und Umriss verliert (vgl. WilleWille, Lucyna, Semantische Figuren in der Übersetzung, 57–73). NordNord, Christiane hebt vor diesem Hintergrund die Spannung zwischen den Textniveaus hervor: »Äquivalenz läßt sich in der Translationswissenschaft als Relation zwischen einzelnen sprachlichen Zeichen eines Textpaares und als Relation zwischen ganzen Texten beschreiben. Wenn Äquivalenzbeziehungen zwischen einzelnen Elementen eines Textpaares bestehen, so heißt das noch nicht, dass auch Textäquivalenz insgesamt gegeben ist.« (NordNord, Christiane, »Translatorische Aspekte«, 131) Juliane HouseHouse, Juliane dagegen versteht das Wesen der Übersetzung als den Versuch, die ›Bedeutung‹ einer sprachlichen Einheit möglichst ›äquivalent‹ in eine andere Sprache zu übertragen. Bedeutung bestehe aus drei Komponenten: einer semantischen, einer pragmatischen und einer textuellen. House definiert Übersetzen folglich als »das Ersetzen eines in einer Ausgangssprache gegebenen Textes durch einen semantischen, pragmatisch und textuell äquivalenten Text in der Zielsprache« (HouseHouse, Juliane, »Offene und verdeckte Übersetzung«, 78).
In Anbetracht der sehr unterschiedlichen Definitionen von Äquivalenz in der Übersetzungswissenschaft spricht WilleWille, Lucyna von einem disziplinären »Äquivalenzstreit« (vgl. WilleWille, Lucyna, Semantische Figuren in der Übersetzung, 50–56). Diese Problematik wird auch von Elżbieta TabakowskaTabakowska, Elżbieta in den Mittelpunkt des Interesses gerückt: »The main problem that faces advocates of various approaches within the overall framework of present-day theories of translation is – as it has always been – the question of equivalence, no matter whether it is acknowledged as a crucial theoretical notion, or considered as ›an illusion‹.« (Tabakowska,Tabakowska, Elżbieta Cognitive Linguistics and Poetics of Translation, 2) Theo HermansHermans, Theo steht einer universalistischen Definition der Übersetzungsäquivalenz im Sinne einer interlingualen Monosemie sehr kritisch gegenüber, weil derart jegliche Differenz aufgehoben sei: »For a translation […] being declared equivalent to its original, […] marks the end of its status as a translation. […] Strong equivalence is total: it posits congruence of meaning and singularity of intent, and leaves no room for differential voices, aberrant subject positions or interpretive margins.« (HermansHermans, Theo, »Translation, equivalence and intertextuality«, 39–41) Eine rein übersetzerische Äquivalenz ist also eine contradictio in terminis, denn »[equivalence] denies the very existence of translation as […] the replacement of an utterance in one language by another, so that the two are interchangeable« (EbelEbel, Julia G., »Translation and Linguistics«, 50). Walter BenjaminBenjamin, Walter widersetzt sich auf ähnliche Weise der Idee einer bedeutungskongruenten Äquivalenz (»Die Aufgabe des Übersetzers«, 1923). Ihm kommt es dabei darauf an, den formalen »Ausdruck« der Sprache des Originals, den er als »Art des Meinens« bezeichnet, in der Übersetzung ›nachzubilden‹ (BenjaminBenjamin, Walter, »Die Aufgabe des Übersetzers«, 14; vgl. auch StolzeStolze, Radegundis, Übersetzungstheorien, 31). Er unterscheidet in diesem Zusammenhang die Form nachdrücklich von der Bedeutung, dem »Gemeinten«: »In ›Brot‹ und ›pain‹ ist das Gemeinte zwar dasselbe, die Art, es zu meinen, dagegen nicht. In der Art des Meinens nämlich liegt es, daß beide Worte dem Deutschen und Franzosen je etwas Verschiedenes bedeuten, daß sie für beide nicht vertauschbar sind, ja sich letzten Endes auszuschließen streben; am Gemeinten aber, daß sie, absolut genommen, das Selbe und Identische bedeuten.« (BenjaminBenjamin, Walter, »Die Aufgabe des Übersetzers«, 14)
Benjamin zufolge ist es deshalb die Aufgabe des Übersetzers, »[j]ene reine Sprache, die in fremde gebannt ist, in der eigenen zu erlösen, die im Werk gefangene in der Umdichtung zu befreien« (ebd., 19). Indem die Sprache der Übersetzung sich die Art des Meinens der anderen Sprache anbilde (ebd., 18), nähere sie sich jener höheren Sprache, die Benjamin die »reine Sprache« nennt. Bereits Arthur SchopenhauerSchopenhauer, Arthur hebt in »Über Sprache und Worte« (1891) hervor, dass jede Übersetzung entweder »tot« sei, da ihr Stil unnatürlich sei, oder »falsch«, sobald sie freier werde (vgl. MüllerMüller, Klaus Peter, »Übersetzerausbildung – Übersetzerwissen«, 184). In »Über die verschiedenen Methoden des Übersetzens« (1813) betont SchleiermacherSchleiermacher, Friedrich, man müsse das Muttersprachliche durch Wörtlichkeit verfremden (vgl. WeissmannWeissmann, Dirk, »Erfahrung des Fremden als Einübung des Eigenen?«, 87). BenjaminBenjamin, Walter scheint seinerseits daran anzuknüpfen, wenn es bei ihm heißt: »[D]ie wahre Übersetzung ist durchscheinend, sie verdeckt nicht das Original« (BenjaminBenjamin, Walter, »Die Aufgabe des Übersetzers«, 18).
In Toward a Science of Translating (1964) betont NidaNida, Eugene A., dass eine formgenaue Übersetzung, bei der Wort für Wort bzw. Satz für Satz übersetzt wird, unmittelbar mit der Vermittlung der Botschaft verbunden ist: »Formal equivalence focuses attention on the message itself, in both form and content. In such a translation one is concerned with such correspondences as poetry to poetry, sentence to sentence, and concept to concept. Viewed from this formal orientation, one is concerned that the message in the receptor language should match as closely as possible the different elements in the source language.« (NidaNida, Eugene A., Toward a Science of Translating, 159) Auch in The Theory and Practice of Translation heben NidaNida, Eugene A. und Charles R. TaberTaber, Charles R. hervor, dass die »Reproduktion der Botschaft« in der Übersetzung zentral stehen solle: »Translating must aim primarily at ›reproducing the message‹. To do anything else is essentially false to one’s task as a translator« (NidaNida, Eugene A./TaberTaber, Charles R., The Theory and Practice of Translation, 12). In ihrer Extremform führt die semantische Übersetzung beim Leser zur Illusion der Originalität des übersetzten Textes. VenutiVenuti, Lawrence hebt vor diesem Hintergrund in The Translator’s Invisibility hervor, die Übersetzung müsse den Anforderungen von Verlegern, Lektoren und Lesern genügen, für die gerade die »Flüssigkeit« und »Natürlichkeit« als Erwartungshorizont orientierungsleitend sei: »[A] translated text, whether prose or poetry, fiction or nonfiction, is judged acceptable by most publishers, reviewers and readers when it reads fluently, when the absence of any linguistic or stylistic peculiarities makes it seem transparent, giving the appearance that it reflects the foreign writer’s personality or intention or the essential meaning of the foreign text – the appearance, in other words, that the translation is not in fact a translation, but the original.« (VenuVenuti, Lawrenceti, The Translator’s Invisibility, 1) Um sich der Dominanz zielkultureller Normen und Erwartungen zu widersetzen, sei es, so Venuti, angebracht, eine bruchlose kommunikationsorientierte Bedeutungsübertragung zu verweigern. In Rethinking Translation heißt es vor diesem Hintergrund: »[R]esistant strategies can help to preserve the linguistic and cultural difference of the foreign text by producing translations which are strange and estranging, which mark the limits of dominant values in the target-language culture« (VenutiVenuti, Lawrence, Rethinking Translation, 13).
In Le monolinguisme de l’autre ou la prothèse d’origine (1996) argumentiert Jacques DerridaDerrida, Jacques, dass der Begriff der Einsprachigkeit, der vom ›anderen‹ stammt, vom ›anderen‹ bewahrt wird, und auf die Konsequenz hinausläuft, dass Menschen immer nur eine Sprache sprechen, diese indes nicht als Besitz in Anspruch nehmen können. Die ›eigene‹ Sprache ist im Gegenteil immer auch beim ›anderen‹, stammt immer schon vom ›anderen‹. Die Spuren des ›Anderen‹ finden sich unweigerlich immer auch im ›Eigenen‹ und umgekehrt schreibt sich das ›Eigene‹ stets in das ›Andere‹ ein (vgl. DerridaDerrida, Jacques, Le monolinguisme, 70). Einerseits spricht man also nie nur eine Sprache, und andererseits nie eine einzige Sprache (vgl. ebd., 20). Aus der Perspektive der Dekonstruktion wird auch die Übersetzung dementsprechend als ein intertextuelles Beziehungsgeflecht aufgefasst, bei dem das Original bereits selbst als Übersetzung verstanden wird (vgl. ApelApel, Friedmar/KopetzkiKopetzki, Annette, Literarische Übersetzung, 60). Die Übersetzung gilt somit als ein prinzipiell unabschließbarer semiotischer Prozess der Zeichen- und Bedeutungsinterpretation, die stets ideologisch und kulturell bedingt ist. Dieser Übersetzungsbegriff geht von der grundsätzlichen Fremdheit des Ausgangstextes hinsichtlich seiner Möglichkeit zu bedeuten aus (vgl. LassalleLassalle, Andrea, Bruchstücke und Portrait, 45). Auf diese Weise wird die Übersetzungsproblematik zum Brennpunkt sprachphilosophischer und kulturkritischer Reflexionen. Die DerridaDerrida, Jacques’sche Denkfigur der Verschiebung des Sinns, die différance, steht der Denkfigur der clôture gegenüber, obschon ihr nie zu entkommen ist (vgl. ReckermannReckermann, Alfons, Lesarten der Philosophie NietzscheNietzsche, Friedrichs, 40). Der sprachreflexive und kulturkritische Impetus tritt insbesondere auch in der mehrsprachigen Literatur in den Vordergrund, indem diese die Dichotomie von Original und Übersetzung, Mutter- und Fremdsprache, Ausgangs- und Zielkultur, Authentizität und Adaptation radikal problematisiert: »[T]he focus on multilingual texts […] has blown apart the traditional dichotomy of source text versus target text, as well as many other structural notions such as fidelity and equivalence« (Suchet,Suchet, Myriam »Translating Literary Heterolingualism«, 151). Jede wissenschaftliche Auseinandersetzung mit (literarischer) Mehrsprachigkeit veranlasst volens nolens immer auch zu übersetzungstheoretischen Überlegungen, wie Reine MeylaertsMeylaerts, Reine hervorhebt (vgl. MeylaertsMeylaerts, Reine, »Multilingualism and Translation«, 227).
Der weitestgehende Versuch, die Übersetzung zu denken, und zwar unter der Bedingung, dass »Wiedergabe des Sinnes aufhört, maßgebend zu sein«, stellt BenjaminsBenjamin, Walter Neudefinition der Aufgabe des Übersetzers dar. In seinem wegweisenden Aufsatz betrachtet Benjamin die wörtlichen Übersetzungen des Ödipus und der Antigone von SophoklesSophokles durch Friedrich HölderlinHölderlin, Friedrich, die durch ihr Ignorieren der Regeln der deutschen Syntax die Verständlichkeit und Kommunikabilität des Textes aufgeben, als »Urbilder ihrer Form« (BenjaminBenjamin, Walter, »Die Aufgabe des Übersetzers«, 21). Ihre »Wörtlichkeit« (ebd.) wendet sich von der Sinnhaftigkeit der Textübertragung ab und stellt gerade dadurch die »Harmonie der Sprachen« zur Schau: »Hierfür wie in jeder andern wesentlichen Hinsicht stellen sich HölderlinHölderlin, Friedrichs Übertragungen, besonders die der beiden SophokleischenSophokles Tragödien, bestätigend dar. In ihnen ist die Harmonie der Sprachen so tief, daß der Sinn nur noch wie eine Äolsharfe vom Winde von der Sprache berührt wird. HölderlinsHölderlin, Friedrich Übersetzungen sind Urbilder ihrer Form.« (ebd., 21) Dem Übersetzer fällt damit die Aufgabe zu, Zeuge der Sprachbewegung zu sein, jener Dynamik in der Sprache, die dafür sorgt, dass immer neue Bedeutungen und Tendenzen sich aus dem Werk erheben. Diese neuen Bedeutungen sind, entgegen der landläufigen Ansicht, dem Einfluss des Menschen entzogen: »Das Wesentliche solcher Wandlungen wie auch der ebenso ständigen des Sinnes in der Subjektivität der Nachgeborenen statt im eigensten Leben der Sprache und ihrer Werke zu suchen, hieße […] Grund und Wesen einer Sache verwechseln« (ebd., 13). Weil sowohl das Original als auch die Sprache des Übersetzers in ständiger Wandlung begriffen sind, kann von einer Übersetzung im Sinne einer möglichst genauen Bedeutungswiedergabe keine Rede mehr sein. Übersetzung verabschiedet sich hier von Bedeutungsäquivalenz und steht im Zeichen der Bedeutungswandlung, der unausweichlichen Differenz. Benjamins Argumentation ist ebenso stichhaltig wie ihre Begründung ephemer ist. Er wirft der traditionellen Übersetzungstheorie vor, dass sie von der Übersetzung zwar die möglichst genaue Übermittlung von »Form und Sinn des Originals« (ebd., 12) fordert, ihr aber das Maß für diese Genauigkeit schuldig bleibt: »Über den Begriff dieser Genauigkeit wüsste sich jene Theorie freilich nicht zu fassen, könnte also zuletzt doch keine Rechenschaft von dem geben, was an Übersetzungen wesentlich ist« (ebd.). Zur Beschreibung des Wesens der Übersetzung führt BenjaminBenjamin, Walter aber den ephemeren, mystisch-religiösen Begriff der ›reinen Sprache‹ ein, der es seinen Kritikern einfach gemacht hat, seinen Neubegründungsversuch ins Reich der Spekulation zu verweisen.
Das Theorem der ›Unübersetzbarkeit‹, die Widersprüchlichkeit einer auf Bedeutungswiedergabe beruhenden Übersetzungstheorie (Benjamin) oder gar das gänzliche Fehlen einer ›allgemeinen Übersetzungstheorie‹ (HolmeHolmes, James S.s, »The Name and Nature of Translation Studies«, 74) haben freilich nicht dazu geführt, dass nicht mehr übersetzt würde. Oft wird der Spieß umgedreht: Die Tatsache, dass weiterhin übersetzt wird, weist darauf hin, dass eine Theorie, die das Übersetzen für unmöglich erklärt, selbst falsch sein könnte. BenjaminsBenjamin, Walter Forderung einer begrifflichen Klärung des Wesens der Übersetzung und HolmesHolmes, James S.’ Forderung nach einer allgemeinen Übersetzungstheorie verlieren damit aber nicht ihre Berechtigung. Die weitverbreitete Theoriefeindlichkeit praktischer Übersetzer hat aber dazu geführt, dass wichtige Unterscheidungen aus der Übersetzungstheorie in die (didaktische) Methodik der Übersetzung eingeflossen sind. Die mangelhafte theoretische Klärung des Übersetzungsbegriffs ist dort Ausgangslage für Diskussionen und mögliche Wege zu notwendigen Kompromissen, denn einige Bestandteile der Theorie spielen in der Methodik eine wichtige Rolle, und zwar bei der Frage nach der Erstellung der ›richtigen‹ Übersetzung. Titel wie »de optimo genere interpretandi« (CiceroCicero, Marcus Tullius), »Über die verschiedenen Methoden des Übersetzens« (SchleiermacherSchleiermacher, Friedrich) belegen, dass Theorie und Methodik immer schon eng miteinander verknüpft sind. Seitdem sich die Übersetzungswissenschaft aber ihres normativen Erbes entledigt hat (oder besser: glaubt sich dessen entledigt zu haben), ist auch das Verhältnis von Theorie und Methode spannungsvoll.
Was die ›semantische Übersetzung‹ betrifft, ist diese Spannung nirgendwo so stark wie im Werk des britischen Übersetzungstheoretikers NewmarkNewmark, Peter. Er hat die Unterscheidung zwischen ›semantischer‹ und ›kommunikativer‹ Übersetzung (die nicht zu verwechseln ist mit der in diesem Handbuch zugrunde gelegten Unterscheidung zwischen semantischer und homophoner Übersetzung) zur Grundlage seiner Herangehensweise gemacht, weil für ihn nur diese beiden die Hauptziele einer Übersetzung, nämlich Akkuratheit und Ökonomie, erfüllen können. Newmark ist nicht so sehr an einer stimmigen Theorie interessiert als vielmehr an einem fruchtbaren Verhältnis von Theorie und Praxis. Übersetzung ist nicht etwas, worüber theoretisch entschieden wird, sondern etwas, das stets zur Diskussion steht: »Translation is for discussion.« (Newmark, A Textbook of Translation, 21) Die traditionelle Theorie führe zur Aporie, weil sie mindestens drei Elemente außer Acht lasse: erstens die Funktion der Übersetzung, zweitens das Zielpublikum und drittens die Textsorte. Zur Festlegung der Funktion greift NewmarkNewmark, Peter auf Karl BühlerBühler, Karls und JakobsonJakobson, Romans Unterscheidung zwischen expressiver (oder autorgebundener), informativer (oder wahrheitsgebundener) und appellativer (oder lesergebundener) Funktion zurück. Dieser Unterscheidung entsprechen graduell die semantische (für mehr expressive Texte) und die kommunikative Übersetzung (für mehr appellative Texte), wobei beide in einigen Fällen fast unterschiedslos zusammenfallen können.
Wort-für-Wort-Übersetzung und Adaptation stellen jeweils die extremste Form der beiden Übersetzungsmethoden dar. In der Wort-für-Wort-Übersetzung wird die Wortfolge beibehalten, die einzelnen Wörter werden in ihrer allgemeinen Bedeutung angeführt (vgl. PrunčPrunč, Erich, Einführung in die Translationswissenschaft, 90). Vor diesem Hintergrund heißt es bei Kirsten MalmkjærMalmkjær, Kirsten: »[B]y word-for-word is not meant that one source language word should be rendered by one word in the target language, a strategy which would in the case of most languages, particularly those that are unrelated, render translations very hard to read.« (MalmkjærMalmkjær, Kirsten, »Unit of translation«, 286) Die wörtliche (›literale‹) Übersetzung bedient sich möglichst äquivalenter grammatischer Konstruktionen in der Zielsprache; die treue Übersetzung reproduziert die präzise kontextuelle Bedeutung (›meaning‹) des Originals innerhalb der grammatischen Zwänge der Zielsprache, sie übernimmt kulturspezifische Elemente und respektiert in der Übersetzung den Grad der Normabweichung im Original. Die semantische Übersetzung im Sinne NewmarkNewmark, Peters unterscheidet sich von der treuen, indem sie den ästhetischen Wert des Originals, den »schönen und natürlichen Klang« (Newmark, A Textbook of Translation, 46) einbezieht und bei der Sinnwiedergabe Kompromisse nicht scheut, dies im Gegensatz zur treuen Übersetzung, die »kompromisslos und dogmatisch« (ebd.) ist. Die semantische Übersetzung gibt der »kreativen Ausnahme« (ebd.) Raum und setzt auf die intuitive Empathie des Übersetzers mit dem Autor.
Auf der anderen Seite steht bei Newmark die kommunikative Übersetzung für den Versuch, die exakte kontextuelle Bedeutung des Originals wiederzugeben, und zwar in einer Weise, die sowohl den Inhalt wie dessen sprachliche Verfassung für das Zielpublikum ›akzeptabel‹ macht. Im Prinzip hat eine kommunikative Übersetzung mehr Freiheiten, weil sie einem schwer definierbaren Zielpublikum verpflichtet ist; die semantische Übersetzung dagegen folgt einer, laut NewmarNewmark, Peterk, wohl umrissenen Autorität: dem Autor, seinen unterstellten Intentionen und seinem Stil. Eine semantische Übersetzung ist ›persönlich‹ und ›individuell‹ und tendiert zur Konkretisierung (»over-translate«, ebd., 47). Semantische Übersetzungen im Sinne Newmarks sind meistens minderwertiger (»inferior«, ebd., 48) als ihre Originale, weil sie notgedrungen mit kognitiven und pragmatischen Verlusten einhergehen. Literarische Texte stellen in dem Sinne für die semantische Übersetzung (obwohl gerade literarische Texte paradoxerweise ihre geeignetste Textsorte sind) ein Problem dar, dass sie kein konstruierbares Lesepublikum haben, sondern sich an individuelle Leser wenden. Der semantische Übersetzer, der sich empathisch in den Autor versetzen soll, nimmt dann selbst die Stelle des Lesers ein. Eine kommunikative Übersetzung wird eher die ›Kraft‹ (›force‹) einer sprachlichen Äußerung betonen als ihren Gehalt. Sie wird ›Bissiger Hund‹ idiomatisch mit ›Beware of the dog‹ übersetzen; eine semantische Übersetzung (etwa ›dog that bites‹, ›dangerous dog‹) ist zwar informativer, aber in kommunikativer Hinsicht vielleicht weniger effektiv.
Die semantische Übersetzung im Sinne NewmarNewmark, Peterks bleibt der Ausgangskultur verhaftet, sie unterstreicht die Besonderheit des Ausgangstextes nicht nur in Bezug auf den Inhalt, sondern auch in Bezug auf die Art, wie dieser Inhalt vermittelt wird. Die kommunikative Übersetzung hingegen konzentriert sich auf die Wirkung, passt sich zielsprachlichen Konventionen an und wirkt dadurch flüssiger (vgl. PrunčPrunč, Erich, Einführung in die Translationswissenschaft, 90; MoriniMorini, Massimiliano, La traduzione, 72–77). »Your text is dependent on another text but […] in communicative translation you have to use a language that comes naturally to you, whilst in semantic translation, you have to empathise with the author.« (Newmark, A Textbook of Translation, 36)
Alle Übersetzungsmethoden, auch die semantische Übersetzung im Sinne NewmNewmark, Peterarks, bedürfen der Interpretation: Denn was ist, um nur einige Beispiele zu nennen, der Unterschied zwischen ›Kunst‹ und ›Fertigkeit‹, zwischen ›Bedeutung‹ und ›Botschaft‹. Der Versuch, alte Formen der Normativität mit neueren theoretischen Einsichten zu verbinden, mag zwar einen unmittelbaren didaktischen Nutzen haben, überzeugt aber insgesamt kaum.
c) Anwendungs-/Analysebeispiel
Übersetzungen gibt es nie in Reinkultur. Gewiss könnte man in der Geschichte der literarischen Übersetzung Beispiele auftreiben, die eher dem Ideal der semantischen Übersetzung im Sinne NewmarkNewmark, Peters entsprechen, jedoch wird der mitteilende, kommunikative Aspekt der Übersetzung nie fehlen. Ein Beispiel, das es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht hat, mag hier angeführt sein. In der ersten Szene des ersten Aktes von SophoklesSophokles’ Antigone findet Ismene ihre Schwester Antigone in höchster Aufgeregtheit vor. Sie hat soeben erfahren, dass ihre beiden Brüder Polyneikes und Eteokles sich in einem Duell gegenseitig umgebracht haben. Auf Befehl des Königs, Kreon, wird Eteokles begraben, Polyneikes nicht. Das ist für Antigone nicht hinnehmbar. Sie deutet gegenüber Ismene ihren Plan an, worauf diese sagt:
τί δ᾽ ἔστι; δηλοῖς γάρ τι καλχαίνουσ᾽ ἔπος.
HölderlinHölderlin, Friedrichs Übersetzung (1804) dieses Verses kann als Beispiel einer semantischen Übersetzung im Sinne Newmarks gelten. Sie hat zu seiner Zeit für viel Wirbel gesorgt. HölderlinHölderlin, Friedrich übersetzte:
»Was ists? Du scheinst ein rotes Wort zu färben?«
Die zeitgenössischen Übersetzungen lauten anders; sie können als Beispiele für eher kommunikative Übersetzungen im Sinne NewmarkNewmark, Peters gelten:
»Was ist denn? deine Verwirrung lässt mich etwas Trauriges fürchten.« (Steinbrüchel,Steinbrüchel, Johann Jakob 1760)
»Was ist’s? Du scheinst so ernst, gedankenvoll.« (StolbergStolberg, Christian Graf zu, 1787)
»Was ist es? liebes Kind! du scheinst mir ganz vertieft.« (FähseFähse, Gottfried, 1804)
»Was ist’s? Gewiss unruhig sinnst du auf ein Werk?« (AstAst, D. Friedrich, 1804)
»Was ist’s. Ein tief aufwogend Wort doch sicherlich.« (SolgerSolger, Karl Wilhelm, 1808)1SophoklesSteinbrüchel, Johann JakobStolberg, Christian Graf zuSophoklesFähse, GottfriedAst, D. FriedrichSophoklesSolger, Karl Wilhelm
HölderliHölderlin, Friedrichns Übersetzung weicht nicht wenig von denen seiner Zeitgenossen ab, was ihm u.a. den Spott des großen Klassikerübersetzers Johann Heinrich VoßVoß, Johann Heinrich eintrug (»Ist der Mann rasend?«). Tatsächlich leuchtet die ›Bedeutung‹ seiner Übersetzung nicht sofort ein. Bei näherem Zusehen aber muss man feststellen, dass Hölderlins Übersetzung sich viel intimer zu SophoklesSophokles’ Text verhält als alle übrigen. Hölderlin verzichtet auf die metaphorische Bedeutung des Verbs ›kalchainein‹, das wörtlich ›purpur, dunkelrot färben‹ bedeutet und erst im übertragenen Sinne Bedeutungen annimmt wie ›dunkel machen‹, ›dunkel sein‹, ›trüb machen‹, ›in Gedanken versunken sein‹, ›heftig bewegt sein‹ usw. Hölderlin greift also auf die ursprünglichere Bedeutung des griechischen Wortes zurück und respektiert auch größtenteils die einfache Syntax des griechischen Satzes, wenn man von der Transponierung eines Bedeutungsteils des Verbs (»rot«) auf das Objekt (»epos«) mal absieht. Die Übersetzung ist mithin nicht wörtlich oder buchstäblich – dann hätte es heißen müssen: ›du scheinst ein Wort rot zu färben‹ – wohl aber semantisch im Sinne NewmarkNewmark, Peters, und zwar nicht nur avant la lettre, sondern auch mit einer tieferen Absicht als eine bloße Strategiewahl des Übersetzers HölderlinHölderlin, Friedrich. Dass er auf die ursprünglichere Bedeutung zurückgreift, hat mit seiner radikalen Umdeutung des Sophokleischen Werkes zu tun, in der es ihm um die Harmonie der beiden Sprachen – Griechisch und Deutsch – zu tun war (vgl. VerbeeckVerbeeck, Ludo, »Herrie om een versregel«, 21–29).
d) Offene Forschungsfragen
Eine klare Unterscheidung zwischen homophoner und semantischer Übersetzung dürfte theoretisch kaum zu legitimieren sein, denn die homophone Übersetzung kann auch Bestandteil von semantischer Übersetzung sein bzw. ist dies immer schon. Man kann jedoch sagen, dass die Unterwanderung der Autorität des Originaltextes und die innovationsfördernde Verneinung der Sinnebene geradezu das Wesensmerkmal der homophonen Übersetzung ausmacht und diese sich, viel ausgeprägter als die semantische Übersetzung, der Nachdichtung annähert, die »in der der Fremdheit des Originals sich öffnenden, sie in sich aufnehmenden ›Übersetzung‹ eine Überstrapazierung der eigenen Sprache vermutet, die dem Verständnis eher hinderlich als dienlich« ist, so Hans-Christoph AskaniAskani, Hans-Christoph (Das Problem der Übersetzung, 116). Der Unterschied zwischen homophoner und semantischer Übersetzung mag auch gattungs- und traditionsbedingt sein, indem die ›Übersetzbarkeit‹ des Originals die Gradierung der Bedeutungsübertragung bestimmt. Die Prosa der Neuen Sachlichkeit, um nur ein Beispiel zu nennen, erlaubt mehr als die konkrete und experimentelle Poesie eine ›semantische‹ Übersetzung: »Leichtere oder schwerere Übersetzbarkeit hängen […] vom ›Typ‹ des Originals ab« (KirschKirsch, Rainer, Das Wort und seine Strahlung, 13). Eine semantische Übersetzung, die von der Möglichkeit sprachlicher Bedeutungsgleichheit ausgeht, wird aber volens nolens auch immer wieder mit der widerständigen Fremdheit des Ausgangstextes konfrontiert. Richard KearneyKearney, Richard hebt in seiner Einführung zur englischen Übersetzung von Paul RicœursRicœur, Paul Sur la traduction hervor, dass ›Übersetzung‹ für RicœurRicœur, Paul – auch in ihrer Sinnbezogenheit – letztendlich nicht die zwischensprachliche Bedeutungsgleichheit, sondern vielmehr ihre radikale Differenz zum Ausdruck bringt: »Linguistic hospitality calls us to forgo the lure of omnipotence: the illusion of a total translation which would provide a perfect replica of the original. Instead it asks us to respect the fact that the semantic and syntactic fields of two languages are not the same, or exactly reducible the one to the other. Connotations, contexts and cultural characteristics will always exceed any slide rule of neat equations between tongues.« (KearneyKearney, Richard, »RicoeurRicœur, Paul’s philosophy of translation«, xvii) Die Übersetzung zeigt, so BermanBerman, Antoine, dass »lettre et sens sont à la fois dissociables et indissociables« (Buchstabe und Bedeutung sind gleichzeitig trennbar und untrennbar) (BermanBerman, Antoine, »La traduction et la lettre ou l’auberge du lointain«, 59).
Das gilt insbesondere für den Gebrauch des Begriffs ›semantisch‹ für eine Übersetzungsmethode, die einen Bonus an Genauigkeit und damit Glaubwürdigkeit hat, ist doch die Semantik selbst ein inzwischen ausgewachsener Zweig der Sprachwissenschaft. Wenn man weiterhin davon ausgehen kann, dass ›Bedeutung‹ für die Übersetzung eine zentrale Rolle spielt, dann dürfte für die Übersetzung und die Übersetzungsdiskussion mehr zu gewinnen sein, wenn man sich genaue Einsicht in die Mechanismen der Bedeutungskonstitution verschafft. Das kann auch heißen, insbesondere im Falle literarischer Texte, dass der Prozess der Bedeutungskonstitution einer letztlich unbeherrschbaren ›Dissemination‹ (DerridaDerrida, Jacques, La dissémination) unterliegt, der im Zuge der Übersetzung naturgemäß noch potenziert wird. HermansHermans, Theo unterstreicht dementsprechend, dass spätestens seit dem Poststrukturalismus die Idee bzw. das Ideal des inhaltsgetreuen Bedeutungstransfers in der Übersetzungstheorie sowie auch -praxis aufgegeben wurde: »To the extent that poststructuralist thinking on translation abandons the notion of transferring ›content‹ understood as a determinable semantic load, it has spawned a translation practice which Philip LewisLewis, Philip termed ›abusive fidelity‹, whereby the translation ›goes beyond – fills in for – the original‹.« (HermansHermans, Theo, »Translation as an Object of Reflection in Modern Literary and Cultural Studies«, 198) Die Vorstellung, dass die Übersetzung über das Original hinausgeht, es übersteigt, es ersetzt und erneuert, macht deutlich, dass semantische und homophone Übersetzung nicht unbedingt übersetzungsstrategische Extrempole bilden, sondern sich im Punkt der verfremdenden Distanzierung berühren.
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