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Zeitschrift für interkulturelle Germanistik - 12. Jahrgang, 2021, Heft 2: Zeit(en) des Anderen: GiG im Gespräch 2021/2

Zeitschrift für interkulturelle Germanistik - 12. Jahrgang, 2021, Heft 2: Zeit(en) des Anderen

GiG im Gespräch 2021/2

GiG im Gespräch 2021/2

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

liebe Mitglieder der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik,

sehr geehrte Leserinnen und Leser der Zeitschrift für interkulturelle Germanistik,

auch dieses Mal kann ich mit einer herzlichen Gratulation beginnen. Die Universität Zürich teilte am 23. April 2021 mit, dass sie unserem hochgeschätzten Kollegen Anil Bhatti im Rahmen ihres 188. Dies academicus 2021 die Ehrendoktorwürde verleiht. Die Philosophische Fakultät zeichnet Prof. Dr. Anil Bhatti für sein Lebenswerk aus und insbesondere, so heißt es in der Begründung, setze er sich als Mitglied der indischen Goethe-Gesellschaft für die Neueren deutschen und vergleichenden Literatur- und Kulturwissenschaften zwischen Europa und Indien sowie für kulturelle Vielfalt ein. Wir freuen uns sehr über diese Ehrung und im Namen der gesamten Gesellschaft für interkulturelle Germanistik übermittle ich Ihnen, lieber Herr Bhatti, unsere allerbesten Wünsche.

Erfreulicherweise können nun die bereits für das vergangene Jahr geplanten »Moskauer Nächte der Wissenschaft« realisiert werden. Am 28. und 29. Oktober 2021 findet das zweite GiG-Forum für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Fakultät für Fremdsprachen der Московский педагогический государственный университет, МПГУ (Pädagogische Staatliche Universität Moskau, MPGU), der ältesten pädagogischen Hochschule Russlands, an der schon im 19. Jahrhundert Frauen zugelassen waren und heute über 15.000 Studierende eingeschrieben sind, im Onlineformat statt.

Federführend wird das Forum veranstaltet von der Inhaberin des Lehrstuhls für Deutsche Sprache, der Kollegin Lyubov Nefedova, der mein besonderer Dank gilt. Nach dem ersten GiG-Forum in Zadar mit literaturwissenschaftlichem Schwerpunkt werden die Akzente in Moskau – der Ausrichtung des Lehrstuhls entsprechend – nun im Bereich der Linguistik, der Interkulturellen Linguistik und Deutsch als Fremdsprache gesetzt.

Angemeldet sind zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Russland, Polen, Indien, Côte d’Ivoire, Togo und Deutschland. Eröffnet wird das Forum durch zwei prominent besetzte Plenarvorträge – sehr zu danken ist dem Kollegen Dmitrij Dobrovolskij mit Affiliationen in Moskau und Stockholm und der Kollegin Martine Dalmas, Paris, die über »Sprachspezifische Konstruktionen des Deutschen aus kontrastiver Perspektive« (Dmitrij Dobrovolskij) und »Vergleiche – vergleichbar? Eine deutsch-französische Untersuchung« (Martine Dalmas) sprechen. Für die Sektionsleitungen konnten Ludmila Grischajeva (Russland), Joanna Szczęk (Polen), Larissa Yagupova (Ukraine) und Sergej I. Dubinin (Russland) gewonnen werden, wofür ihnen vielmals gedankt sei.

Aufmerksam machen möchte ich an dieser Stelle auch auf zwei aktuelle Publikationen aus dem Kreis der Mitglieder der GiG. Zunächst ist ein zweisprachiger Band zu nennen, der in diesem Jahr von Jean-Claude Bationo und Hans-Jürgen Lüsebrink im Universitätsverlag des Saarlandes herausgegeben wurde: Communication interculturelle en contexte africain. Défis méthodologiques et modèles pédagogiques. Interkulturelle Kommunikation im afrikanischen Kontext. Methodische Herausforderungen und pädagogische Modelle. Hier werden Forschungs- und Anwendungsbereiche der interkulturellen Kommunikation im besten Sinn vorgestellt, denn laut Rückentext werden »Möglichkeiten und Erkenntnispotentiale, aber auch Herausforderungen und Grenzen der Übertragung und Anwendung methodischer und theoretischer Ansätze der interkulturellen Forschung, die in den Wissenschaftslandschaften des ›globalen Nordens‹ entstanden sind, im Kontext afrikanischer Gesellschaften und Kulturen thematisiert und diskutiert.« Sehr zu Recht wird auf die gesellschaftliche Bedeutung eines auf den subsaharischen frankophonen Raum zugeschnittenen Konzepts interkultureller Kommunikationsforschung und -vermittlung hingewiesen und die besondere Akzentuierung etwa des Umgangs mit Konflikten angemahnt (vgl. Bationo/Lüsebrink 2021: 401). Vielleicht möchten Sie sich den Band ja mal ansehen?

Bei der anderen Publikation handelt es sich um den literaturwissenschaftlich beziehungsweise biographisch angelegten Band Undine Gruenter. Deutsche Schriftstellerin mit Ziel Paris des GiG-Mitglieds Stephan Wolting (vgl. 2020). Undine Gruenter (1952-2002) hat Romane und Erzählungen (z.B. Das gläserne Café, Nachtblind, Das Versteck des Minotaurus) verfasst und wird als bemerkenswerte Stilistin gelobt. Natürlich ist es für einen Literaturwissenschaftler wie Stephan Wolting keine selbstverständliche selbst gewählte Aufgabe, eine Biographie zu verfassen, die er in bewusstem Umgang mit der »Problematik eines wissenschaftlichen, gar moralischen Zugriffs auf die künstlerische Existenz« (Möller 2021) löst. Auch dieser Band sei daher Ihrer Aufmerksamkeit anempfohlen.

Im Hinblick auf die Vorbereitung der nächsten GiG-Tagung im April 2022 in Zadar (Kroatien) und die dort dann auch wieder stattfindende Mitgliederversammlung werden wir natürlich rechtzeitig auf dem Weg des GiG-Mailverteilers informieren.

Bis dahin grüßt Sie sehr herzlich und wünscht Ihnen weiterhin alles Gute

Ihre Gesine Lenore Schiewer

Literatur

Bationo, Jean-Claude/Lüsebrink, Hans-Jürgen (Hg.; 2021): Communication interculturelle en contexte africain. Défis méthodologiques et modèles pédagogiques. Interkulturelle Kommunikation im afrikanischen Kontext. Methodische Herausforderungen und pädagogische Modelle. Saarbrücken.

Möller, Melanie (2021): o.T. In: Die Welt v. 8. Mai 2021, S. 29.

Wolting, Stephan (2020): Undine Gruenter. Deutsche Schriftstellerin mit Ziel Paris. Göttingen.

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