»Die andere Seite mit ihren eigenen Augen sehen«?
Deutschland- und Polenbilder in der deutschen und polnischen Literatur nach 1989. Ein Tagungsbericht
Im Rahmen der von Monika Wolting (Wrocław) und Carsten Gansel (Gießen) geleiteten wissenschaftlichen Tagung Deutschland- und Polenbilder in der deutschen und polnischen Literatur nach 1989 kamen vom 3. bis 5. Oktober 2013 am Germanistischen Institut der Universität Wrocław Literatur-, Film- und Theaterwissenschaftler zusammen, um sich mit den Bildern des jeweils Anderen in deutscher und polnischer Literatur und den damit einhergehenden Grenzerfahrungen zwischen Ost und West auseinanderzusetzen. Die Idee dieser Tagung entstand, wie die Veranstalter in ihren Begrüßungsreden betonten, aus dem Bemühen sich besser zu verstehen. Gerade Literatur handelt von möglichen Wegen, sich näher zu kommen, und kann deshalb als Katalysator fungieren. In literarischen Texten, aber auch auf der Bühne und im Film, kommen politische Grenzziehungen, sprachliche Barrieren, religiöse Zugehörigkeiten und die damit in Verbindung stehende Aufteilung der Welt zur Sprache. Zugleich reflektieren Texte auf unterschiedliche Weise eine globalisierte Welt, in der zunehmend Prozesse der Hybridisierung stattfinden und Vermischungen von lokalen und globalen Räumen und Identitäten entstehen.
Die Tagung folgte insofern einem modernisierungstheoretischen Ansatz und stand zugleich unter dem Motto »Die andere Seite mit ihren eigenen Augen sehen«?, einer Aussage Uwe Johnsons, mit der er auf das Verhältnis der beiden deutschen Staaten anspielte. Auch bei der Tagung ging es darum, über die Grenzen hinweg einen Perspektivenwechsel mit Hilfe imagologischer und transkultureller bzw. modernisierungstheoretischer Ansätze zu erproben. Gerade die deutsch-polnischen Beziehungen waren über Jahrhunderte hinweg geprägt von beidseitigen Stereotypen und Vorurteilen, die ein »Verstehen« des Gegenübers erschwerten. Ein nachhaltiger Wandel trat erst im Zuge politischer Entwicklungen in den 1980er Jahren und vor allem nach 1989 ein. Seitdem lässt sich ein Bemühen seitens beider Länder um Annäherung in Form eines interkulturellen Dialogs auf unterschiedlichen Ebenen feststellen.
In der deutschen und polnischen Literatur des letzten Jahrzehnts spiegelt sich diese Entwicklung wider. In vielen Geschichten machen sich Figuren auf den Weg nach Polen oder nach Deutschland und überschreiten geografische und andere Grenzen, körperlich und geistig. Texte polnischer und deutscher Autoren wie Andrzej Stasiuk, Sabrina Janesch, Tanja Dückers, Günter Grass, Olga Tokarczuk, Karol Maliszewski, Filip Springer, Waldemar Mierzwa oder Artur Becker begeben sich aus ihren »Komfortzonen« heraus – oft in ein Dazwischen (›in between‹). Die Figuren müssen sich mit Fragen nach der eigenen Identität und dem, was man Heimat nennen kann, auseinandersetzen. Dabei geht es auch um die Wechselwirkung zwischen dem Eigenen und Fremden und der Bedeutung von Empathie im gegenseitigen Verhältnis. Zu erzählen meint immer auch etwas zum Leben zu erwecken: Durch sprachlich-narrative Konstruktionen gewinnt die Welt mit ihren Akteuren erst an Bedeutung. Ziel der Tagung war es deshalb u.a. danach zu fragen, auf welche Weise literarische Texte geschichtliche Transformationsprozesse der europäischen Neuordnung inszenieren, Stereotype und gängige Klischees aufnehmen und konterkarieren, ob vergangene nationale Bilder über »das Deutsche« und »das Polnische« noch eine tragende Rolle in der Narration über den jeweils anderen spielen oder gegebenenfalls dekonstruiert werden und inwieweit es in Film und Theater ähnliche Tendenzen gibt.
So nahm Werner Nell (Halle) im ersten Vortrag der Tagung Der Schneider Strapinski und der Stürmer Lewandowski. Über Selfmade-Konzeptionen in Deutschland und Polen und die Diagnosekraft einer kleinen Novelle aus dem 19. Jahrhundert nationale Selbst- und Fremdbilder in beiden Literaturen in den Blick und zeigte auf, wie diese in öffentlichen Diskursen über lange Zeiträume hinweg erhalten bleiben, als kollektive Codes, die zugleich von Literatur und anderen Medien beeinflusst werden. Die vergleichende Untersuchung von Bildern der Deutschen und der Polen in literarischen Texten bildete auch den Schwerpunkt am zweiten Tag, wobei die Verbindungspunkte zwischen verschiedenen Gattungen und Medien bei der Konstruktion solcher Bilder von besonderem Interesse waren. Hans-Christian Trepte (Leipzig) befasste sich mit humoristischen Beschreibungen der DDR und »Ossis« aus polnischer Sicht. Brygida Helbig Mischewski ENERDOWCY I INNE LUDZIE und Henryk Sekulski PRZEBITKA. In Zum Begriff des guten und ›besseren‹ Deutschen bei Andrzej Ziemilski und Andrzej Stasiuk untersuchte Halina Ludorowska (Lublin) anhand der autobiografischen Skizzen und Reiseberichte beider Autoren die Funktion historischer Topoi als identitätsstiftende Faktoren für Deutsche und Polen. Der Beitrag von Mirosława Zielińska (Wrocław) Zwischen Identitätskonstrukt und Kulturen: Deutschland- und Polenbilder in den individuellen und kollektiven Selbsterzählungen der Polen. Fallbeispiele: Andrzej Szczypiorski (1986), Piotr Kruszczyński (2008) und Wojciech Smarzowski (2011) zeigte, wie Narrative über »die Deutschen« und »die Polen« transmedial in Literatur, Theater und Film konstruiert werden. Karolina Prykowska-Michalak (Lódź) untersuchte Deutschlandbilder in der neusten polnischen Dramaturgie (Małgorzata Sikorska-Miszczuk).
Mehrere Beiträge stellten Annahmen der Imagologie aus Sicht ganz unterschiedlicher theoretischer Ansätze in Frage und brachten damit grundsätzliche Diskussionen in Gang: Peter Kimczak (Cottbus) untersuchte in seinem Beitrag Polen für Deutsche: Populäre Landeskunde bei Steffen Möller, Brittige Jäger-Dabek und Thomas Urban mit Hilfe textstruktureller und mathematischer Methoden wie in den besprochenen Texten Stereotype über »die Polen« konstruiert, scheinbar negiert und dann wieder rekonstruiert werden. Richard Slipp (Calgary) untersuchte unter dem Titel Asien. Alles wird Asien. Zur erzählerischen Subversion deutscher Polenbilder in zwei Romanen Christoph Heins wie der Autor durch narrative Unzuverlässigkeit die xenophobe Haltung seiner Figuren untergräbt und suggeriert, dass nicht etwa ethnische oder kulturelle Differenzen, sondern wirtschaftliche und soziale Faktoren bei der Eigen-und Fremdwahrnehmung eine tragende Rolle spielen. Artur Pełka (Lódź) stellte »nach Warschau besser nicht« – polnische Motive in jungen deutschen Theatertexten vor, um aufzuzeigen, wie sich Polenbilder hin zu einer produktiven Objektivität im Sinne universeller Spiegel verändert haben, in denen sich sowohl die Beobachter als auch die Beobachteten besehen können. In (Nationale) Identität als performativer Akt. Szczepan Twardochs Roman MORFINA hinterfragte Katarzyna Śliwińska (Poznań) die Selbst- und Fremdbildern zugrundeliegende Annahme der Alterität, indem sie den Antihelden Konstanty Willemann als bewusst zwischen verschiedenen nationalen Identitäten, Narrativen und Autonarrativen konstruierte Persönlichkeit vorführte, die sich in einer Geschichte über zwei Länder – Deutschland und Polen – eine fließende Identität schafft.
Carsten Gansel (Gießen) brachte in seinem Beitrag, »die andere Seite mit den eigenen Augen sehen«? oder Warum Versuche der Einfühlung misslingen (müssen), eine im Verlauf der Tagung mehrfach diskutierte These vor, die bisherigen Lesarten des Fremdverstehens noch auf einer anderen Ebene widersprach. Ausgehend von aktuellen Texten von Christa Wolf, Tanja Dückers, Hans-Ulrich Treichel und Jenny Erpenbeck machte er unter Rückgriff auf kulturwissenschaftliche und historische Forschung auf die Bedeutung von Erfahrungen für die Konfiguration von literarischen Texten aufmerksam. Er zeigte, in welcher Weise die jeweiligen Primär- und Sekundärerfahrungen das Bild des Anderen – in diesem Fall von Polen – bestimmen können. In bewusster Abgrenzung von etablierten Auffassungen argumentierte er, dass es entgegen aller politischer wie interkultureller Wunschvorstellungen unmöglich sei, sich in Andere einzufühlen, wenn man nicht über die gleichen Primärerfahrungen verfügt. Erfahrungen von Folter, Bombentod, Exil, Flucht oder Vertreibung sowie Verlust der bürgerlichen Existenz sind nicht übertragbar – so seine These – auch nicht durch das Erzählen von Geschichten oder filmische Inszenierungen. Florentine Strzelczyk (Calgary) knüpfte daran an, indem sie zeigte, inwiefern das Überschreiten von Grenzen immer auch von Limits geprägt ist. Ihr Vortrag Einrichtungen des Erinnerns: Deutsch-Polnische Begegnungsräume und Robert Thalheims Filmdebüt AM ENDE KOMMEN TOURISTEN (2007) beschäftigte sich mit Prozessen des Erinnerns innerhalb der durch narrative Muster der Erinnerung an den Holocaust und bestimmte Filmgenres begrenzten Konstruktionsmöglichkeiten in Thalheims Filmdebüt und deutsch-polnischen Begegnungsräumen der Gegenwart.
Die ästhetische oder performative Auflösung räumlicher und zeitlicher Grenzen lässt sich jedoch als eine mögliche Antwort auf das von Gansel skizzierte Problem verstehen und bildete den zweiten Schwerpunkt der Tagung. So zeigte Paula Wojcik (Jena) in Freund, Feind, Fremder? Deutsche, Juden und Polen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur aus Polen wie Identitätsbildung und -diskurse als Metadiskurse zu verstehen seien und wie territorial gebundene Identitätskonstruktionen durch Ortswechsel und -losigkeit hinterfragt werden. Cheryl Dueck (Calgary) analysierte in Der Schnee von gestern: Interkulturelles Gedächtnis in der deutsch-polnischen Koproduktion WINTERTOCHTER einen Kinderfilm von 2011, in dem Angehörige verschiedener Generationen gemeinsam eine Reise von Deutschland nach Polen auf der Suche nach ihren Wurzeln unternehmen und dabei zeitliche, kulturelle und Altersgrenzen überschreiten. Dabei ging es um die Bedeutung des Köpergedächtnisses und von Objekten im Erinnerungsprozess, aber auch darum, welche Wirkung wirtschaftliche Bedingungen bei der Filmproduktion und im Verleih auf das kulturelle Gedächtnis haben können. Mit sich bewegenden Akteuren befasste sich auch Andreas Englhart (München), wohlgemerkt nicht innerhalb des cineastischen Raums, sondern im Hinblick auf René Polleschs Theater und die Inszenierung Jackson Pollesch am TR Warschau, die in Polen anders als in Deutschland auf sehr gemischte Kritik stieß. Durch den Widerstand der polnischen Darsteller gegenüber dem Text habe das Stück eine völlig andere Dynamik erhalten als bei einer Aufführung in Deutschland. Der Beitrag Peter Brauns (Jena), »Die Welt hinter Breslau«. Über Wolfgang Büschers Reisereportagen zu Fuß, führte die Hörer auf eine Reise mit dem renommierten Reporter, der im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft von Wrocław nach Lemberg wandert, den durchwanderten Raum – konkret und als Chronotopos im Sinne Bachtins – sinnlich erfährt und dabei erst performativ schafft. Dabei durchbricht er starre Wahrnehmungsmuster und räumliche Grenzen, wie die polnisch-ukrainische, die den Alltag der Bewohner der Region und die Außensicht auf sie bestimmen. Agata Joanna Lagiewka (Barcelona) betrachtete in ihrem Vortrag Artur Becker – polnischer Autor deutscher Sprache – literarische Grenzerfahrung zwischen Ost und West die inneren und äußeren Reisen der Protagonisten aus Artur Beckers Romanen Die Stinte der Zeit (2006) und Wodka und Messer. Lied vom Ertrinken (2008) als Überquerungen, die die jeweiligen narrativen Strukturen bestimmen. Und Sabine Egger (Limerick) verdeutlichte in Bilder des »europäischen Ostens« in der neueren deutschen Lyrik, wie in Gedichten Kurt Drawerts, Brigitte Oleschinskis und anderer zeitgenössischer Lyriker die das Polenbild der deutschen Nachkriegsliteratur prägende Ost-West-Dichotomie in unterschiedlichem Maße aufgelöst wird. So wird in Oleschinskis hybrider, Gattungsgrenzen überschreitender Lyrik die Sprache und damit der Text selbst zum globalen Begegnungsraum.
Eine Reihe von Vorträgen beschäftigte sich mit anderen Formen der Grenzüberschreitung im Hinblick auf bestehende nationale Erinnerungsdiskurse, wie dem Familiengedächtnis: Lothar Blum (Koblenz-Landau) ging in Der Polnische Großvater. Zur Ästhetik des Vorbehalts in Monika Marons PAWELS BRIEFE der Frage nach, was ›kritisches Erinnern‹ impliziert und welche sinnstiftende Rolle die Figur des Großvaters beim Erzählen einer Familiengeschichte in Marons Buch dabei einnimmt. Aleksandra Burdziej (Toruń) stellte in ihrem Vortrag zu Sabrina Janeschs Ambra (2012) die These auf, dass die »Enkelliteratur« der Janesch zugeordnet wird, keine Gewissensfragen mehr stellen müsse, sondern der Frage nachgehe, wie die Vergangenheit imaginativ aufzuarbeiten sei. Maciej Walkowiak (Poznań) betrachtete in seinem Beitrag Zu ausgewählten Bildern der deutschen und polnischen Kultur in Stefan Chwins Roman HANEMANN dagegen kritisch die Darstellung Gdańsks als historisch-kultureller Palimpsest bei Chwin. Die narrative Verbindung von Topoi des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sei hier nicht immer erfolgreich. Andrzej Kopacki (Warschau) analysierte in seinem Vortrag Das Oderbruch als Topos. Zu metaphorischen Konstruktionen in Judith Hermanns Erzählung DIESSEITS DER ODER wie die Autorin das Zeitliche räumlich darstellt, dabei narrativ den zentralen Topos »Oderbruch« verwendet und ein »Diesseits« zeichnet, das sich jenseits der deutsch-polnischen geografischen Grenzziehung befindet. Bevor Olga Tokarczuk aus ihren zwei Romanen Taghaus, Nachthaus (1998) und Unrast (2008) las, argumentierte Monika Wolting (Wrocław) in ihrem Beitrag »eine Erzählung über einen Ort«. Zum Raumparadigma in TAGHAUS, NACHTHAUS, dass, wenn sich die These von der »ewigen Wiederkehr des Gleichen« für den Roman Taghaus, Nachthaus halten ließe, Tokarczuk ein lebensbejahendes Bild der Region um Nowa Ruda entwerfe. Es entstünde ein mehrstimmiger Erinnerungsraum, in dem das Vergangene, das Gegenwärtige und das Zukünftige gleichzeitig agieren und wirken.
Die Tagung gab Gelegenheit für ausführliche Diskussionen. Die in den Beiträgen aufgeworfenen Fragen wurden in Hinblick auf einen nachhaltigen Wandel in den deutsch-polnischen Beziehungen betrachtet. Ein spannendes Ergebnis der Tagung besteht darin, dass, den untersuchten Beispielen nach zu urteilen, in den letzten 20 Jahren trotz möglicher Grenzen der Empathie die Bereitschaft zugenommen hat, »die andere Seite mit ihren eigenen Augen« zu betrachten. Es steht außer Frage, dass in diesem Prozess Literatur ebenso wie filmische Inszenierungen und das Theater eine Rolle gespielt haben, auch und gerade, indem sie ›aufstörende Erfahrungen‹ vermittelten. Hier sind die jeweiligen Produktions- und Rezeptionsbedingungen mit zu berücksichtigen. Dabei eröffnete der komparatistische Ansatz der Tagung interessante Vergleichs- und Verbindungspunkte zwischen der deutschen und polnischen Literatur-, Film- und Theaterlandschaft.
Geht man davon aus, dass in einer globalisierten Welt die bis dahin gültigen Gesetze, Normen, Vereinbarungen zunehmend durch Prozesse der Hybridisierung unterlaufen bzw. ergänzt werden, ist zu fragen, ob die Annahme eine zunehmenden Vermischung von lokalen und globalen Räumen und Identitäten im Hinblick auf das Deutsche und das Polnische für die Frage nach Deutschland- und Polenbildern in der Literatur produktiv sein kann – und umgekehrt. Grundsätzlich wurde bestätigt, dass mit dem Hybridisierungsprozess Kartierungen und Grenzziehungen nicht aufgehoben, jedoch auf verschiedenen Ebenen zumindest punktuell in Frage gestellt werden. Aus eben diesem Grund – und dies bestätigten die Beiträge der Tagung auf verschiedenen Ebenen – gewinnt die »soziologische Beobachtung und Theoriebildung vom Standpunkt der Grenzprozesse sozialer Systeme« (Preyer) im Rahmen von Modernisierungstheorien zunehmend an Bedeutung. Beim Blick auf aktuelle Entwicklungen zeigte sich bei der Tagung einmal mehr, was Carsten Gansel bei der Abschlussdiskussion betonte, dass literarische Texte eben nicht nur tradierte Bilder des Eigenen wie Fremden archivieren, mithin Ausdruck der jeweiligen Erinnerungsgemeinschaften und Erinnerungskulturen sind, sondern auch ein spezifisches Provokations- bzw. Störungspotenzial entfalten, indem sie Bilder des Anderen liefern, die jenseits der Political Correctness stehen können. Die Beiträge der Tagung werden bei Vandenhoeck & Ruprecht in der Reihe Deutschsprachige Gegenwartsliteratur und Medien erscheinen.