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Zeitschrift für interkulturelle Germanistik - 6. Jahrgang, 2015, Heft 1: Editorial

Zeitschrift für interkulturelle Germanistik - 6. Jahrgang, 2015, Heft 1

Editorial

Editorial

Zu den Intentionen der ZiG gehört es, überkommene Arbeitsfelder der Interkulturalitätsforschung zu profilieren und neue zu erschließen. Die Beiträge des ersten Heftes im Jahr 2015 unterstreichen diese Ausrichtung. Dabei geht es nicht zuletzt um Erweiterungen germanistischer Fachperspektiven, wobei es durchaus zu Anpassungsspannungen kommen kann: Fügt sich das Interkulturalitätsparadigma den ausdifferenzierten Fachinteressen, oder taugt es umgekehrt als eine Klammer, die den Anschluss an fachübergreifende Problemstellungen gewährleistet? Das in früheren Editorials bereits angesprochene und auch in der vorliegenden Ausgabe sich widerspiegelnde Ungleichgewicht im Angebot von mediävistischen und linguistischen Beiträgen auf der einen und Beiträgen zur neueren Literaturwissenschaft auf der anderen Seite für unsere Zeitschrift deutet (vorerst noch) in die erste Richtung. Demgegenüber stehen die fachöffnenden Sichtweisen in den Rubriken »Theorie«, »Essay«, »Forum«, »Rezensionen«: So erscheint Anil Bhattis Plädoyer für »plurikulturelle Kompetenzen« in seinem Beitrag fast schon als ein Vademekum zu den von dem Schriftsteller Guy Helminger in seinem Essay vermittelten Fremdheitserfahrungen abseits üblicher Reiserouten. Dieter Heimböckel macht auf das bislang weitgehend unreflektierte Zentrum /Peripherie-Verhältnis zwischen Inlands- und Auslandsgermanistik aufmerksam, und Elisabeth Tropper berichtet über interdisplinäre Ansätze in der Interkulturalitätsforschung. Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass deren integratives Potential auch auf die Verzweigungen der Fachgermanistik zurückwirkt.

Für den Vorstand der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik (GiG), deren Mitteilungen wie immer das Heft beenden, ist ein Wechsel anzuzeigen: Prof. em. Dr. Dr. Dr. h.c. Ernest W.B. Hess-Lüttich verabschiedet sich mit den hier abgedruckten Beiträgen als Vorsitzender der GiG. Zur neuen Vorsitzenden der GiG wurde Frau Prof. Dr. Gesine Schiewer (Bayreuth) gewählt. Ihr Grußwort beschließt das vorliegende Heft.

Die kommende Ausgabe der ZiG (H. 2 / 2015) ist turnusgemäß als Themenheft konzipiert. Es wird von Dr. Natalia Shchyhlevska (Mainz) betreut und widmet sich der literarischen Mehrsprachigkeit am Beispiel der Werke von Sprachwechslern und zweisprachigen Autoren.

Wir schließen mit dem erfreulichen Hinweis, dass unsere Zeitschrift vor kurzem vom European Reference Index for the Humanities and the Social Sciences (ERIH PLUS) als peer-reviewed journal gelistet worden ist.

Bern / Berlin und Luxemburg im Juni 2015

Dieter Heimböckel, Ernest W.B. Hess-Lüttich, Georg Mein und Heinz Sieburg

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Die literarische Imagologie dunkelhäutiger Frauen in Strickers Königin von Mohrenland (zw. 1210-1230) (Dina Aboul Fotouh Hussein Salama)
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