GiG im Gespräch 2015 / 1
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitglieder der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik,
sehr geehrte Leserinnen und Leser der Zeitschrift für interkulturelle Germanistik,
es freut mich, Ihnen in dieser Ausgabe der ZiG und von nun an die GiG-Rubrik unter dem Titel GiG im Gespräch präsentieren zu können. Wie es sich bewährt hat, soll hier weiterhin über alles, was die GiG und ihre Mitglieder betrifft, informiert werden. Außerdem sind für die Zukunft ergänzend zu den Rundschreiben und Berichten zusätzliche Formate mit unterschiedlichen Akzentuierungen vorgesehen. Dabei denke ich an Interviews mit Fachvertreterinnen und -vertretern sowie anderen Expertinnen und Experten aus dem Umfeld der interkulturellen Germanistik etwa aus politisch und ökonomisch relevanten Feldern. Auch Berichte von Kolleginnen und Kollegen, in denen sie internationale interkulturelle Germanistiken mit ihren jeweiligen Aufgaben, Anliegen, Zielen, Herausforderungen etc. vorstellen, sind möglich ebenso wie spezifische Themenschwerpunkte, die in GiG im Gespräch zur Diskussion gestellt werden können.
Im Moment werden Sie aber besonders interessiert sein, mehr über das unmittelbar Aktuelle der GiG zu erfahren. Im Mai fand, wie ich schon in meinem ersten per Rundmail an die Mitglieder verschickten und in der ZiG 2015 / 1 publizierten Grußwort schrieb, die konstituierende Sitzung mit dem neu gewählten Vorstand der GiG statt. In meiner Rundmail vom August konnte ich hiervon bereits einiges berichten ebenso wie auch im Rahmen der IVG Tagung in Shanghai, wo am Mittwoch, den 28.8.2015, ein Treffen mit den dort anwesenden GiG-Mitgliedern organisiert werden konnte, das aber natürlich keine offizielle Mitgliederversammlung war. Auch für einen kurzen ersten Austausch der anwesenden Gremienmitglieder konnte in Shanghai ein Termin arrangiert werden. An dieser Stelle möchte ich nun die vordringlichen Punkte im Überblick zusammenfassen.
Zunächst sind inzwischen zu meiner Freude die Vorbereitungen der GiG-Tagung 2016 zügig angelaufen. Nachdem in den letzten Jahren der asiatische und der afrikanische Raum im Fokus standen, haben dieses Mal Renata Cornejo (Ústí nad Labem) und Manfred Weinberg (Prag) die Organisation übernommen. Beiden möchte ich dafür schon an dieser Stelle vielmals danken.
Die Entscheidung fiel für diese beiden infrastrukturell bestens vernetzten Städte, um die interkulturelle Germanistik in Tschechien sowohl mit einem jungen germanistischen Institut – die Germanistik in Ústí nad Labem feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum – als auch der berühmten Traditionsuniversität in Prag zu repräsentieren. Darüber hinaus ist es beiden gastgebenden Instituten ein wichtiges Anliegen, die gesamte Vielfalt tschechischer Germanistik einschließlich der sprachvermittelnden Einrichtungen und des Deutschlehrerinnen- und -lehrerverbandes möglichst breit einzubeziehen ebenso wie darüber hinaus alle ost- und südosteuropäischen interkulturellen Germanistiken. Sie finden hier in diesem Heft der ZiG bereits den Call for papers und mit Renata Cornejo und Manfred Weinberg freue ich mich auf Ihre Beitragsvorschläge.
Im August schrieb ich weiterhin bereits, dass bei der Vorstandssitzung in Prag ausführlich über die Belange des wissenschaftlichen Nachwuchses und insbesondere der internationalen Promovierenden beraten wurde. Noch einmal möchte ich jetzt alle Mitglieder der GiG, die zur Zeit Promovierende oder Habilitierende der interkulturellen Germanistik betreuen oder auch Autorinnen und Autoren beraten, die an einem für ihre weitere wissenschaftliche Laufbahn maßgeblichen Buch arbeiten, herzlich bitten, mir eine diesbezügliche kurze Information zukommen zu lassen. Diese Bitte richtet sich natürlich auch direkt an diejenigen, die selbst gerade eine Qualifikationsarbeit schreiben. Auch wenn Sie z.B. aus Gründen des Datenschutzes vielleicht keine Namen übermitteln möchten, wäre es gut, einen Überblick zu bekommen, wie groß unter den Mitgliedern der GiG die Gruppe derzeit Promovierender und des wissenschaftlichen Nachwuchses im Fach weltweit ist und welche thematischen Schwerpunkte bearbeitet werden. Es geht darum, über nächste Schritte wie z.B. Forschungskolloquien für Promovierende, Sommerschulen, eventuell die Vergabe eines Preises und dergleichen nachdenken zu können.
Vor diesem Hintergrund ist im Rahmen der GiG-Tagung in Ústí und Prag erstmals eine eigene Sektion für Promovierende und die Präsentation ihrer Forschungsvorhaben fest eingeplant.
Da die Vernetzung unter den Mitgliedern und Tagungsteilnehmern u.a. im Hinblick auf die Entwicklung von internationalen Projektideen für uns alle womöglich immer wichtiger wird, denken wir außerdem über ein geeignetes Forum im Rahmen der GiG-Tagungen nach, das, etwa mit Kurzpräsentationen aktueller Vorhaben, im nächsten Jahr in Tschechien eingeführt werden soll. Natürlich werden Sie diesbezüglich auf dem Laufenden gehalten und rechtzeitig informiert, damit Sie dieses Forum für sich optimal nutzen können.
Für die Tagungen in den Jahren 2017 und 2018 liegen ebenfalls schon attraktive Vorschläge vor. Bisher sind aber noch keine Entscheidungen gefallen und ich gebe auf diesem Weg gerne nochmals allen Mitgliedern, die eine der folgenden Tagungen ausrichten möchten, Gelegenheit, sich in den nächsten Wochen an mich zu wenden. Gegen Ende dieses oder spätestens zu Beginn des kommenden Jahres sollen dann auch diese Tagungsorte fixiert werden.
Was weiterhin die wissenschaftliche Fortentwicklung interkultureller Germanistik unter dem Dach der GiG betrifft, so wurde meine Anregung, die fachlichen Strukturen der GiG um eine offene Zahl an Forschungsschwerpunkten – bei grundsätzlich unveränderter Beibehaltung des bislang Üblichen – zu ergänzen, vom Vorstand sehr begrüßt. Impulsgebend sind hierbei zwei Überlegungen: Zum einen können hoffentlich auch Fachvertreterinnen und -vertreter solcher Bereiche, die bislang in der GiG weniger präsent waren, auf unseren Verband aufmerksam gemacht und für ihn gewonnen werden. Dies könnte, um ein Beispiel zu nennen, etwa die Translationswissenschaft betreffen; denn natürlich spielen Übersetzen und Dolmetschen einschließlich der wissenschaftlichen Erforschung und Curricula eine wichtige Rolle in vielen der internationalen Germanistiken; es wäre daher folgerichtig, wenn dieser Bereich auch in der GiG zunehmend Sichtbarkeit bekäme. Die zweite Überlegung zielt darauf ab, dass die Einrichtung von Schwerpunkten mit einer wünschenswerten Verstetigung der Forschung unter dem Dach der GiG einhergehen kann.
Im Hinblick auf eine Weiterentwicklung der fachlichen Vielfalt im Rahmen der GiG möchte ich daher eine Initiierung von Forschungsschwerpunkten anregen, die jeweils von einigen Kolleginnen und Kollegen, die u.a. ihre Vernetzungen im Kreis der entsprechenden Forschungsgemeinschaft einbringen möchten, koordiniert werden können. Bitte wenden Sie sich jederzeit mit allen Fragen und Anregungen zu diesem Unterfangen ebenso wie mit Ihren Vorschlägen für die Einrichtung konkreter Forschungsschwerpunkte an mich; eine Frist oder dergleichen gibt es natürlich nicht.
Es würde mich freuen, wenn es gelänge, auf diese Weise die fachlichen und interdisziplinären Horizonte interkultureller Germanistik im Rahmen der GiG zu arrondieren und z.B. Ansätze der Linguistik, Kommunikationswissenschaft, Fremd- und Zweitsprachenforschung, Mediävistik, Interkulturalitätsforschung, Sprach- und Literaturdidaktik sowie Felder an Schnittstellen etwa zu Soziologie, Ökonomie, Religionswissenschaften etc. stärker oder neu einzubeziehen.
Im Rahmen der GiG-Tagungen können diese Forschungsschwerpunkte mit den jeweiligen Referaten dann in eigenen oder aber, mit Blick auf intra- bzw. interdisziplinäre Einbettungen, als Teil größerer Sektionen abgebildet werden. Der Call for papers und die Gesamtregie aller Beiträge und Sektionen soll jedoch in der Hand der jeweiligen Tagungsorganisatoren bleiben, um auf die fachliche Integration und thematische Kohärenz insbesondere auch bei der Einbeziehung bisher wenig präsenter fachlicher Ausrichtungen hinwirken zu können. Daher sollen die Sektionen auch in Zukunft gerade nicht unabhängig voneinander organisiert werden.
Ein erster Forschungsschwerpunkt konnte sogar schon initiiert werden. Er trägt den Titel »Deutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache im Rahmen von Mehrsprachigkeit« und versteht sich als ein dynamischer Forschungsverbund international tätiger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Im Zentrum stehen Fragen der interkulturellen Linguistik und der Mehrsprachigkeitslinguistik, der Spracherwerbsforschung, der Sprachlern- und -lehrforschung, der Erforschung von Modellen der multiplen Sprachenaneignung und ihrer jeweiligen Kulturspezifik. Die Koordination liegt hierbei in den Händen von Claudia Maria Riehl und Jörg Roche (beide LMU München) sowie Britta Hufeisen (TU Darmstadt). Sobald die neue Website zugänglich ist, wird hier eine Kurzbeschreibung zu finden sein, so wie natürlich aller möglichen von Ihnen zukünftig angeregten Forschungsschwerpunkte. Gerne können Sie sich auch hier zunächst an mich wenden, wenn Sie sich für diesen ersten Schwerpunkt interessieren. Ein zweiter Schwerpunkt zu »Chamisso-Literatur in Forschung und Lehre« befindet sich derzeit in Vorbereitung.
Ein anderer Punkt, der heute nochmals anzusprechen ist, betrifft die mit der Übergabe der Präsidentschaft und der Wahl der neuen Vorstandsmitglieder verbundenen Formalitäten, die sich leider als recht langwierige Angelegenheit erwiesen haben. Inzwischen haben wir jedoch zumindest Zugriff auf die Kontoauszüge der Postbank, so dass wir Ihnen nun die Eingangsbestätigungen Ihrer Einzahlungen zukommen lassen können. Ich bedaure, dass Ihre diesbezügliche Geduld strapaziert wurde, und möchte mich gerne bei Ihnen für Ihr langes Abwarten bedanken. Leider gab es keine Möglichkeit, das entsprechende Procedere und die Aktivierung der Zugangsdaten zu beschleunigen, aber nun erwarten wir die ersten Auszüge.
Für diejenigen, die Ihren Beitrag noch nicht überwiesen haben, darf ich hier nochmals die relevanten Angaben des GiG-Kontos bei der Postbank übermitteln:
IBAN (International Bank Account Numer): DE 7566 0100 7502 2670 0751
BIC (Bank Identifier Code): PBNKDEFFXXX
Mit Rückfragen wenden Sie sich in diesem und ähnlichen Zusammenhängen gerne an Frau Gabi Ziegler, Universität Bayreuth: interkulturelle.germanistik@uni-bayreuth.de, Universität Bayreuth, Interkulturelle Germanistik, D-95440 Bayreuth.
Auch Neuanträge auf eine Mitgliedschaft bei der GiG schicken Sie bitte freundlicherweise an diese Adresse. Unterlagen und Beitrittsformular können Sie bis zum ebenfalls bald abgeschlossenen kompletten Neuaufbau der GiG-Website hier abrufen: http://www.intergerm.uni-bayreuth.de/de/Gesellschaft-fuer-interkulturelle-Germanistik-e_V_-GiG/index.html. Sobald der Internetauftritt aktualisiert werden kann, finden Sie natürlich dort sämtliche Informationen.
Schließlich möchte ich Ihnen für die nächsten Wochen bis zum Jahreswechsel auf diesem Weg herzlich alles Gute wünschen und Ihnen meine herzlichen Grüße übermitteln
Ihre
Gesine Lenore Schiewer