Based on a selection of case studies, this paper will analyse the phenomenon of self-translation of literary and scholarly texts in a Czech cultural context. These texts are considered to be phenomena influenced by culture and later also by politics in a nation constituting itself in a German-language educational context (i.a., the poet K. H. Mácha and the historian and politician F. Palacký). This paper also takes the period of the already »founded« political nation into consideration (e.g., the historian A. Gindely, the German Studies specialists Arnošt/Ernst Kraus and O. Fischer) and consequently also the newly arisen Czech state, especially within German Studies and Slavic Studies (J. Polívka, M. Weingart). During World War II the tradition of self-translation became very problematic for many authors (such is the case with the cultural mediator, translator and critic P. Eisner). A »Renaissance« of literary self-translation is reached following the waves of exile in 1948 and 1968, especially however in the migrant literature following 1990.
Title:Self-Translation as the Expression of Literary Bilungualism in Bohemia: Proesuppositions, Motives, Effects
Keywords:Czech literature; German literature; self-translation; German studies; Slavic studies
In einem unmittelbar nach dem Krieg erschienenen Buch über Gedichte des bekanntesten tschechischen romantischen Dichters, Karel Hynek Mácha (1810–1836), schrieb der Journalist, Übersetzer und Kulturvermittler Pavel/Paul Eisner:
Nur jemand mit einem wirklich bösen Willen könnte in meinen Ausführungen eine Apologie des Bilingualismus sehen oder eine Anregung dazu, als Dichter in zwei Sprachen zu schreiben oder zu denken. Keinesfalls! Der Bilingualismus oder ein anderer Polylingualismus ist zwar ein Begleitphänomen des kulturellen Lebens […], er ist eine äußerst komplizierte und fesselnde Erscheinung, nicht nur im psychologischen, sondern auch im linguistischen Sinne. Und offenbar wegen der Komplexität der Elemente, die darin verborgen sind, sind bisher nicht einmal die Grundlagen für eine systematische Historiographie des Phänomens geschaffen worden. Ich wollte aber nicht einmal mit einem Steinchen zu dieser ungeschriebenen Geschichte des Bilingualismus beitragen. […] Es ist für mich keinesfalls strittig, dass der Bilingualismus – und zwar gleich welcher Art – für eine zahlenmäßig nicht gerade große und obendrein geopolitisch stark exponierte Nation absolut unerwünscht ist. Die nationale Politik muss ihn auf jeden Fall vermeiden.2
Diese apodiktische Behauptung, die so sehr von Eisners früheren Erwägungen in der Tagespresse und in seiner Essayistik abweicht, muss entsprechend kontextualisiert werden. Alle zwölf Essays über Mácha hat Eisner in ständiger Lebensgefahr – als Jude und Autor von Artikeln gegen den Nationalsozialismus – in der Zeit des Protektorats geschrieben. Er konnte versteckt in Prag überleben (vgl. Řehák: 2011). In diesen Texten gipfelt – bei allem Respekt vor seinen Kenntnissen der beiden Literaturen und seinem nicht geringen Einfühlungsvermögen – eine demonstrative Neigung zur »erzieherischen« Rolle der tschechischen Germanistik. Wie Rio Preisner formuliert hat, überschreitet sie kontinuierlich »den Rahmen einer wissenschaftlichen Disziplin und greift ständig in die interdisziplinäre Sphäre oder in die aktuelle Politik hinüber«.3 Das soll keinesfalls heißen, dass hier für eine pure, apolitische Literaturwissenschaft plädiert wird. Wie auch die Übersetzungen und die Kulturpublizistik zu der deutschsprachigen Literatur Böhmens vor dem Ersten Weltkrieg (vgl. dazu Petrbok 2015), war diese Art der Kulturvermittlung sehr komplexen Prozeduren, Kontrollen und Disziplinierungen ausgesetzt. Die Benutzung der Sprache spielte bei der Herausbildung der tschechischen öffentlichen Meinung im 19. Jahrhundert eine große Rolle und stellte ein kulturell und politisch brisantes Thema dar. Im Folgenden soll auch die Frage nach der individuellen sowie der soziolinguistischen Motivation der Selbstübersetzung gestellt werden (vgl. Râbacov 2013).
Die Sprache wurde in der Kultur der böhmischen Länder zu einem wichtigen Unterscheidungsmerkmal, da sich die tschechisch-deutsche Asymmetrie in der Stellung der Sprache und überhaupt der Kultur zum großen Teil aus sozialen Unterschieden der gesellschaftlichen Position der beiden Ethnien ergab. Die höhere Bildung in tschechischer Sprache entwickelte sich lange Zeit am Rande oder außerhalb der institutionell anerkannten Systeme des Bildungs- und Schulwesens. Mit dem Historiker Otto Urban (1992: 205) kann man etwas zugespitzt am Beispiel des bilingualen Schreibens folgende These formulieren: Die tschechischen Patrioten waren bis in die 1860er-Jahre Teil der deutschen Bildungs- und Kulturnation und begeisterte Dilettanten beim Aufbau eines tschechischen Bildungswesens und der tschechischen Kultur, die sie als moralisch-ethische Verpflichtung, aber auch als einen dringlichen Anspruch verstanden. Die Kultur – unter diesem Begriff verstand man im 19. Jahrhundert die »hohe« Kultur, d.h. belletristische, wissenschaftliche und künstlerische Werke – wurde als Vehikel der nationalen Mobilisierung interpretiert (vgl. Hroch 2009: 203f.; aber auch Höhne 2004). Insbesondere die Schriftkultur (belletristische sowie wissenschaftliche Werke) wurde zum Symbol und zugleich auch zu einer Erscheinungsform der »nationalen« Eigenständigkeit. Die Autorinnen und Autoren der neu entstandenen Werke sahen diese als Beitrag zur Festigung und Entwicklung der »nationalen« Sache.
Die »Selbstübersetzung« kann unter diesem Blickwinkel auch als ein subsumiertes Thema des Bilingualismus im literarischen Leben der böhmischen Länder des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gesehen werden. Wenn die Selbstübersetzung nach Dieter Lamping (1992: 213) als »der Fall […], dass der Autor sich als ein Übersetzer betätigt und ein eigenes Werk übersetzt«, begriffen wird, kommt dieses Phänomen in der tschechischen Literatur relativ häufig vor. Von der bohemistischen Forschung wurde es aber bisher nur am Rande behandelt. Bei der Analyse des Phänomens der Selbstübersetzung sind besonders folgende Aspekte wichtig: der zeitliche Aspekt ihres Vorkommens (regelmäßige vs. zufällige Selbstübersetzungen, konsekutive vs. rückgängige Selbstübersetzungen) und der Parallelismus und das Ausmaß der Selbstübersetzung, ersichtlich aus dem Textvergleich des primären Textes und seiner vom Autor des Ausgangstextes übersetzten Varianten (vgl. Grutman 1998: 20). Der um diese Aspekte erweiterte Begriff der Selbstübersetzung berücksichtigt die spezifische Lage der neu entstandenen tschechischen Literatur, da es zuerst in der Frühphase der neutschechischen Literatur am Ende des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Selbstübersetzung belletristischer Werke kam. Wie weiter ersichtlich wird, verfassten die im deutschsprachigen Bildungskontext erzogenen Autoren und Autorinnen ihre Erstlingswerke häufig auf Deutsch; ihr späteres tschechischsprachiges Werk stand in mancher poetologischen, sprachlich stilistischen sowie auch motivischen Hinsicht in einem Abhängigkeitsverhältnis zu seinem anderssprachigen Vorgänger. Eine Wiedergeburt des Phänomens der Selbstübersetzung in der tschechischen Belletristik ist auch in der Exilproduktion nach 1948 und besonders nach 1968 zu finden; einen speziellen Fall stellt die Migrantenliteratur nach 1990 dar.4
Die Selbstübersetzung wissenschaftlicher Texte war in den böhmischen Ländern noch häufiger vertreten. Dies lässt sich folgendermaßen erklären: Obwohl es keinesfalls leicht ist, ein wissenschaftliches Werk in zwei Sprachvarianten zu schreiben, ist es doch viel schwieriger, ein Gedicht oder Drama in seiner stilistischen und motivisch-thematischen Komplexität doppelt zu verfassen.
Betrachtet man diese beiden Fälle der Selbstübersetzung, so kommt man zu folgender These: Besonders im Frühwerk der Autorinnen und Autoren sind Doppelfassungen von einzelnen Texten, vornehmlich Gedichten, zu finden. Manchmal ist es jedoch kaum möglich, die Reihenfolge der Entstehung eindeutig zu bestimmen. Im Fall der Selbstübersetzungen wissenschaftlicher Texte, hier am Beispiel der tschechischen Germanistik behandelt, ist im ausgehenden 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Tendenz zur Tschechisierung der Disziplin erkennbar, wobei beide Sprachen im Umlauf sind. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Zweisprachigkeit generell und auch die damit zusammenhängende Selbstübersetzung zu einem Tabuthema.
Ich gehe hier auf beide Erscheinungsformen in den erwähnten Aspekten ein, werde sie jedoch nicht ausführlich charakterisieren. Vielmehr werde ich eine Vielzahl verschiedener Formen aufzeigen, um damit auch auf das Phänomen der »Selbstübersetzung« in der tschechischen Literatur generell und auf seine Wirkung aufmerksam zu machen.
In der untersuchten Zeit des »langen« 19. Jahrhunderts (etwa 1770–1914/1918) (vgl. Bauer 2004) lassen sich zwei Typen von belletristischen Selbstübersetzungen unterscheiden: je nachdem, ob ein Autor sein Werk zuerst in seiner Sprache verfasst hat oder ob er es, umgekehrt, zuerst in einer Zweitsprache (im tschechischen Kontext vor allem in der deutschen Sprache) geschrieben hat und anschließend die Übersetzung in seine erste anfertigte. Diese Systematik hat unmittelbar mit der schulischen Sozialisation zu tun: Die Position des Deutschen als dominante Unterrichtssprache im Mittelschulwesen und als führende Literatursprache hat das literarische Leben bis in die 1870er-Jahre maßgeblich geprägt. Es seien in diesem Fall z.B. Gedichte von František Ladislav Čelakovský (1799–1852), Karel Havlíček (1821–1856), Božena Němcová (1820?–1862), Gustav Pfleger Moravský (1833–1875) genannt, später auch Erzählungen von Gabriela Preissová (1862–1946); sogar Dramen von Simeon Karel Macháček (1799–1846) oder Emanuel Bozděch (1841–1889?) gehören hierher und die sog. Versuche des Ignaz Macha alias Karel Hynek Mácha. Wo diese Erstlingswerke erhalten geblieben sind – was leider nicht oft der Fall ist –, besteht die Möglichkeit, diese meist ungedruckten Debüts mit dem späteren Schaffen der Autoren zu vergleichen. Mit Hilfe eines solchen Vergleichs kann der entstehende literarische Individualstil jedes Autors beobachtet und bewertet werden. Seltener sind Beispiele für die andere Sprachrichtung, also für die Selbstübersetzung aus der ersten Sprache, dem Deutschen, ins Tschechische. Sie findet sich im poetischen bzw. dramatischen Schaffen von Johann Erasmus Wocel/Jan Erazim Vocel (1803–1871), Josef Wenzig (1807–1876), Ludwig/Ludvík Rittersberg (1809–1858), Ferdinand Mikowetz/Ferdinand Břetislav Mikovec (1826–1862), Vincenc Brandl (1833–1901) oder noch später bei Otokar Fischer (1883–1938). Dabei stellt sich die Frage, ob bzw. inwieweit es sich dabei um parallele Übersetzungen, Nachdichtungen, Umdichtungen, Paraphrasen bzw. Bearbeitungen des Originals handelt; Ebene und Ausmaß des Übersetzens können variieren. Manchmal – wenn die Texte undatiert sind – ist nicht einmal die Textkritik in der Lage, ihre Entstehungszeit zu bestimmen.5
Mit der folgenden Analyse von zwei Gedichten Karel Hynek Máchas, die als Manuskripte unter dem Titel Versuche von Ignaz Macha erhalten sind, kann die Praxis der literarischen Selbstübersetzung anschaulich – anhand von mehreren früheren Studien (v.a. Eisner 1956: 100–108 u. Přibil 2012) – verfolgt werden. Es handelt sich hier um Máchas einziges deutschsprachiges Gedicht in Form eines Volksliedes. Die tschechische Version erschien 1833 unter dem Titel Rozprostřela chladná noc als Teil des Zyklus Ohlasy písní národních (Widerhall nationaler Lieder), die deutsche Fassung blieb unveröffentlicht.6 Die Chronologie der beiden Gedichte ist nicht mit Eindeutigkeit zu bestimmen, wahrscheinlich entstand das deutsche früher. Handelt es sich hierbei um eine Übersetzung? Oder um eine Nachdichtung? Aus Máchas Biografie ist bekannt, dass er fremdsprachige Literaturen, darunter auch slawische, durch deutschsprachige Lektüre und Übersetzung rezipiert hat (vgl. Jirát 1941). Im Fall des deutschsprachigen Gedichtes Die kühle Nacht ist es unmöglich, die Inspiration eindeutig zu bestimmen. Otokar Fischer (1929) und die frühere Forschung sahen in dem Gedicht die Übersetzung eines serbischen Volksliedes, Eisner (1956: 102ff.) vermutete hier eine ukrainische Dumka oder ein russisches Volkslied.
Was die Sprache der deutschen Fassung anbelangt, finden sich dort einige Bohemismen, z.B. »durch den Waldweg« anstatt »auf dem Waldweg«. Die poetische Sprache ist in der deutschen Version nicht besonders komplex, während der tschechische Text oft mit onomatopoetischen Ausdrücken arbeitet (»Schwert vom Stahl« versus »ocelivý meč«, »Vielleicht irrt Luna« versus »Snad to Lůna pobluzuje«). Es gibt darüber hinaus einige inhaltliche Unterschiede: z.B. »Den Freund, die Heimat kenn ich nicht / Und mein Liebchen ist nicht mehr« versus »vlasti neznám ani druha, / milenku jsem neměl žádnou«, in der tschechischen Version heißt es ausdrücklich: »Ich hatte nie eine Geliebte«. Das Doppelgedicht liefert eine korrigierte Version des Textes eines Volksliedes und dokumentiert die Entstehung des neuen, bei Mácha so häufigen Motivs einer »niemals gefundenen Geliebten«.
Die folgenden Ausführungen haben nicht nur mit Selbstübersetzung, sondern auch mit Intertextualität zu tun. Denn beim Überblick über die von Mácha verwendeten Motive fällt ebenfalls das Motiv der »Eiche« auf. Dieses mit dem Bardentum verbundene poetische Bild war seit Friedrich Gottlieb Klopstock, Ossian oder Walter Scott weit verbreitet. In der tschechischen Literatur tendiert das Motiv in der hier untersuchten Zeit zu einer deutschen nationalen Konnotation, während den Slawen die Linde zugeschrieben wird. Anders bei Mácha, in dessen bekanntestem Gedicht Máj (Mai) man viele »duby«, »doubí«, »dubiska« findet, ferner in seiner Erzählung Cikáni (Zigeuner) einen alten Eichenbaum, aber auch in dem glühend tschechisch-patriotischen Gedicht Panně Rošrové (Der Jungfrau Rošrová). Auch das Motiv »des edelmütigen Räubers« wird bei Mácha oft thematisiert, ebenso in seinem bekanntesten Gedicht Máj. Das Motiv hängt nicht nur mit den damals weit verbreiteten Ritterromanen und -dramen zusammen, sondern auch mit Kleists Michael Kohlhaas. Rhythmisch sind beide Gedichte sehr unterschiedlich. In der deutschen Variante stehen trochäische, jambische und anapästische Versfüße, sie hat auch eine kohärente Struktur. Jeder Vers hat einen Duktus, der durch die Beziehung zwischen Inhalt und Rhythmus gerechtfertigt ist:
Die kühle Nacht hat ihr sternenlos Gewand
Über dunkle Wälder ausgebreitet
Die phonische Linie ist dabei vertikal gestört und in unregelmäßige Strophen gegliedert, um dem Versfuß zu entsprechen. Die tschechische Dichtung ist dagegen ein einfacher vierfüßiger Trochäus. Die Form der deutschen Gedichtversion ist prosodisch perfekt. Aber gerade bei Máchas Versuch, die tschechischsprachige Version in Einklang mit der deutschen zu bringen, entstand der tschechische Jambus – dank dem sich strukturell unterscheidenden tschechischen Sprachmaterial (vgl. Červenka 2000; zur Euphonie der deutschen Gedichte von Mácha auch Viktora 2009).
Wie ersichtlich, lohnt es sich, anhand der Selbstübersetzung nicht nur die Ideengeschichte der Motive und stoffliche bzw. formale Übereinstimmungen, sondern auch die Versmelodik und die Stilistik der Metaphern zu untersuchen, um u.a. die Bereicherung der poetischen Mittel erklären zu können, die hier als Reaktion auf die Unvollkommenheit der tschechischen Ausdrucksmittel aufgefasst werden kann. Weitere Fallbeispiele könnten zeigen, dass
das Kapitel Mácha als typischer Fall jener verwickelten Beziehungen anzusprechen ist, deren eigenartiger Reiz darin besteht, daß slavischer Geist, von deutschen Impulsen befruchtet, eben kraft dieser äußeren Anregungen sich vom Deutschtum loslöst und auf sich selbst besinnt. Unter eine solchermaßen geprägte Formel lässt sich ein guter Teil čechischer Geschehnisse um 1800 subsumieren. (Fischer 1929: 233)
Der andere Typus der Selbstübersetzung, die Übersetzung wissenschaftlicher Texte, war und ist in den böhmischen Ländern häufig vertreten. Die in Böhmen verfassten wissenschaftlichen Werke gingen erst im Laufe des 19. Jahrhunderts allmählich zum Tschechischen über; daneben gab es natürlich weiterhin auch deutsch geschriebene Untersuchungen. Es musste erst eine Terminologie geschaffen werden, bis in die 1860er-/70er-Jahre fehlten Presseorgane sowie das gelehrte und gebildete Publikum. In den Geisteswissenschaften, die mich hier besonders interessieren, wurden zuerst deutsche Texte, dann aber auch adaptierte, vereinfachte oder zusammenfassende tschechische Pendants veröffentlicht. Der erste Band der wissenschaftlichen Synthese der Geschichte der böhmischen Länder von František Palacký erschien beispielsweise zunächst 1836 auf Deutsch (Geschichte von Böhmen), was auch damit zusammenhing, dass Palacký im Auftrag des böhmischen Ständeausschusses schrieb. Darüber waren mehrere tschechische Patrioten empört.7 Erst 1848 wurde dieser Teil unter dem Titel Dějiny národu českého v Čechách a v Moravě (Geschichte des tschechischen Volkes in Böhmen und Mähren) auf Tschechisch herausgegeben, von Palacký selbst übersetzt und teilweise um ideologische Verschiebungen und neu entdeckte Fakten ergänzt (vgl. Jacques-Pajerová 2006; Svejkovská 1981; Válka 1968).
Der folgende Sprachwechsel im literarischen Schaffen von František Palacký, der ab dem zweiten Band seine Geschichte auf Deutsch schrieb, kann als Folge der politischen und kulturellen Auswirkungen interpretiert werden. Im niemals veröffentlichten Vorwort zum zweiten Band seiner Geschichte machte er demonstrativ Schluss mit der Verwendung des Deutschen zum Verfassen seines Lebenswerkes:
Mein bekannter Frankfurter Brief hatte so zu sagen die ganze deutsche Welt gegen mich in Harnisch gebracht, die gesamte deutsche Journalistik war mehrere Monate lang nicht müde geworden, mich mit Hohn und Schmach zu verfolgen, und noch heutzutage bin ich ein Gegenstand des Hasses für Diejenigen, die sich mit deutscher Gesinnung vorzugsweise brüsten. Dieser kränkende Umstand einerseits, und anderseits der seitdem zur Geltung gekommene Grundsatz nationaler Gleichberechtigung, mussten mich zu dem Entschlusse drängen, dass ich für immer aus der Reihe der deutschen Historiker schied, um seitdem mein Werk nur in böhmischer Sprache mehr schreiben kann. (Kořalka 1983/84: 318)
Mit der weiteren Übersetzung ins Deutsche wurden auch K.J. Erben, J. Wenzig und M. Gindelyová beauftragt (Jacques 2002: 20).
Eine große Debatte (u.a. von Schulz 1880) rief das Buch des Historikers Anton (Antonín) Gindely Dějiny českého povstání (1878–1880, Geschichte des böhmischen Aufstandes) hervor, das gleichzeitig leicht adaptiert als Geschichte des Dreißigjährigen Krieges Erster Teil erschien. Bei der Rezeption der beiden Erstausgaben lässt sich das Phänomen beobachten, dass die verwendete Sprache einen Vorwand darstellte, die Aussage des Werkes abzulehnen. Erst hier kann der Autor sein Feingefühl für die symbolische Rolle der benutzten Sprache bei der Bildung der tschechischen Geisteswissenschaft und ihrer Schlüsseldisziplinen (Geschichtswissenschaft und Philologie) als Vehikel für die Stiftung einer kollektiven Identität (vgl. Assmann 2007: 126f.) zeigen.
In diesem Zusammenhang ist es auch notwendig, die tschechische Germanistik ins Gedächtnis zu rufen. Sie wollte die Vorurteile der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft und Philologie gegen die tschechische Gesellschaft beseitigen. Viele tschechische Germanisten veröffentlichten, um ihre Werke in der tschechischen Öffentlichkeit zu propagieren, ihre wissenschaftlichen Arbeiten auf Tschechisch, vor allem die erste Generation: Arnošt Vilém Kraus (1859–1943) und Václav Emanuel Mourek (1846–1911), aber auch ihre Schüler Antonín Beer (1881–1950), Otokar Fischer (1883–1938), Vojtěch Jirát (1902–1945) oder der schon erwähnte Pavel/Paul Eisner (1889–1958). Damit befanden sie sich jedoch gegenüber dem deutschsprachigen Publikum, aber auch der deutschsprachigen Wissenschaft in der Defensive. Die Kenntnisse des Tschechischen waren dort entweder gering oder die Benutzung der tschechischen Sprache konnte – besonders in der deutschsprachigen Presselandschaft der böhmischen Länder – für minderwertig gehalten werden. Die brisanten und engagierten Publikationen Husitství v literatuře, zejména německé (1917–1924, Das Hussitentum in der Literatur, vor allem der deutschen) oder Stará historie česká v německé literatuře (1902, Alte Geschichte Böhmens in der deutschen Literatur) eines Arnošt Kraus’ wurden im deutschsprachigen Milieu deshalb kaum rezipiert. Daran änderte auch die Tatsache kaum etwas, dass einige Kritiker (Camill Hoffmann 1902/03 oder Jaroslav Kamper 1902) über das Buch in der deutschsprachigen Presse berichteten. Kraus war sich der Bedeutung seines Werkes bewusst, auch wegen des kaum in der deutschböhmischen Germanistik vertretenen Themas. Er veröffentlichte den Inhalt des Buches auch in Form eines Autoreferats in der Zeitschrift für österreichische Gymnasien (vgl. Kraus 1902/03). Es gibt jedoch noch eine weitere deutsche Zusammenfassung des Buches, deren Autor der Prager Literaturhistoriker und Volkskundler Adolf Hauffen war. Diese Zusammenfassung erschien in der Deutschen Arbeit, der führenden Zeitschrift der deutschböhmischen intellektuellen Kreise (vgl. Hauffen 1903). Hauffen betonte die polemischen Ausführungen von Kraus, besonders aber die Interpretation der antitschechischen Motive in den analysierten Werken, kommentierte Kraus’ Bewertungen und polemisierte gegen ihn. Kraus’ Buch wurde der deutschsprachigen Öffentlichkeit erst 97 Jahre nach seinem Entstehen in der Übersetzung von Eva Berglová und Carmen Sippl zugänglich gemacht, unter dem Titel Alte Geschichte Böhmens in der deutschen Literatur (1999). Aber auch in diesem Fall hatte es bei der Rezeption kein Glück: Es gab kein erklärendes Vorwort zum Buch, zu seiner Entstehungsgeschichte, zur heute sowie auch damals schon deutlich antiquierten Methode der Stoffgeschichte, so dass das Fehlen notwendiger Ergänzungen und Berichtigungen sowie weiterer Forschungsliteratur zum völligen Misserfolg dieser Übersetzung führten. Deutlicher kann »der Blick auf […] Macht, Konflikt, aber auch Mißverstehen, Blockierung und Nichtgelingen«, wie Doris Bachmann-Medick (2004: 184) trefflich die Prozeduren der Übersetzung als eines kulturellen Prozesses nennt, kaum demonstriert werden.
Die angebliche Unzulänglichkeit des Themas spielte auch bei der Rezeption der Arbeit Heinrich Kleist: život a dílo (1912, Heinrich Kleist: Leben und Werk) von Otokar Fischer eine große Rolle. In dieser Monografie versammelte Fischer u.a. seine bisherigen Studien zu Kleist, die er zuvor im Euphorion und in der tschechischen Zeitschrift Novina veröffentlicht hatte. Die Kernstudie des tschechischen Buches, die Abhandlung Kleists Guiskardproblem (Fischer 1912), gab er im gleichen Jahr separat auf Deutsch heraus. Die Rezeption dieser Studie war widersprüchlich: Kennzeichnend für die deutschen Leser war die Aussage von August Sauer in einem Brief an Fischer, worin er diesem für die Zusendung der tschechischen Kleist-Monografie dankte: »[L]eider kann ich Ihr Buch nicht lesen; ich bedauere das umsomehr, als ich grade selbst über Kleist lese und der Belehrung sehr bedürftig wäre. Eigentlich sollte der Mensch alle Sprachen können, wenigstens der Literaturhistoriker.«8 Im Namen der tschechischen Leser warf der Kritiker und Übersetzer Antonín Veselý (1888–1945) die Frage auf, ob ein tschechischer Germanist überhaupt ein solches Buch auf Tschechisch veröffentlichen sollte:
Wir plädieren für die Individualität der eigenen nationalen Kultur und ihrer führenden Träger. Derjenige, der mit seinen Gefühlen eher in eine fremde Kultur gravitiert, kann nicht organischer Faktor in unserem Bereich sein […]. Wir verlangen mit Recht von unseren Germanisten auf der einzigen Hochschule, die wir haben, dass sie in ihren Studien auf dem Weg zu einer fremden Kultur von unserer Kultur ausgehen, dass sie nicht das Hauptinteresse ihrer literaturhistorischen Mission verlieren: die Definition der Beziehungen der fremden Kultur zu der unsrigen.9
Es überrascht dann auch nicht, dass Veselý in derselben Rezension die tschechische Übersetzung von Penthesilea von Fischer als »Perle unserer Übersetzungskunst«10 lobte.
Nach der Entstehung des neuen tschechoslowakischen Staates 1918 wurde infrage gestellt, inwieweit die Benutzung des Deutschen als Fachsprache in der Wissenschaft noch angemessen sei (vgl. Polívka 1919; Weingart 1919 u. 1920). Eine detaillierte Analyse dieser Diskussion dürfte auch spezifische soziokulturelle Umstände der allmählich unter anderen Rahmenbedingungen sich etablierenden Wissenschaft aufdecken. Das Bemühen um »eine der Sprache, aber auch dem Geist nach tschechische Wissenschaft«11 versuchte deren Institutionalisierung auf neueren Grundlagen aufzubauen, jedoch nur teilweise erfolgreich. Wie der am Anfang des Beitrags erwähnte Fall Paul/Pavel Eisner zeigt, war die Zweisprachigkeit und die mit ihr zusammenhängende Selbstübersetzung – zumindest in den Geisteswissenschaften – am Ende des Zweiten Weltkriegs in der Tschechoslowakei ein Tabu und sollte es auch für die nächsten Jahre bleiben.
Versuche des Ignaz Mácha
Die kühle Nacht
Die kühle Nacht hat ihr sternenlos Gewand
über dunkle Wälder ausgebreitet;
kalt strich der Wind durch die Wälder,
und der Herbstnacht stille Tränen
starrten in den Eichenblättern.
Verborgen lag das Wild in seinen Höhlen,
im warmen Neste schlief der Vogel;
nur ein Paar vom Raubgeschlechte
wacht im Schatten dunkler Tannen,
rings nach neuer Beute spähend.
Am Waldesrande, unter Felsen
stand ein Paar böser Gesellen;
ein kühner Jüngling und ein grauer Alter.
»Was blinkt so weisz«, spricht der Jüngling,
»was blinkt so weisz durch den Waldweg vom Berge?«
»Vielleicht irrt Luna durch die dunklen Tannenwipfel,
oder wacht so früh der Schwan.
Oder kömmt aus fernem Vaterlande
Dich der Freund hier zu besuchen,
vielleicht gar dein Liebchen selbst.«
Kalt durchschauert es den Jüngling
und er spricht die stillen Worte:
»Es ist wohl nur neuer Schnee,
längst ist blass schon Luna untergangen,
heimwärts sind die Schwäne schon gezogen,
den Freund, die Heimat kenn’ ich nicht
und mein Liebchen ist nicht mehr.
Meine Heimat ist der dunkle Wald,
mein Freund ist mir das Schwert von Stahl,
und mein Liebchen ist die finstre Nacht.«
Karel Hynek Mácha: Ohlasy písní národních
Rozprostřela chladná nocř
Rozprostřela chladná noc
nad lesy bezhvězdné roucho;
studený vál vítr lesem
a po listí starých dubů
tuhly tiché slzy noci.
Skryla zvěř se do svých doupat,
spalo ptactvo v teplu hnízda,
jen dvé ještě dravých ptáků
bdělo v stínu černé jedle,
po kořisti číhajíc.
Pokraj lesa, pode skálou
stojí dvé zlých zákeřníků,
jinoch jarý, šedý starec.
»Co se bělá,« vece jinoch,
»co se bělá cestou s hory?«
»Snad to Lůna pobluzuje
ve vrcholích tmavých jedlí;
nebo labuť časně vstává.
Snad dokonce z dalné vlasti
druh jde tebe navštiviti
či milenka k tobě spěje.«
Zachvěje se jinoch jarý,
odhovoří jemu tíše:
»Ba jest to jen nový sníh,
dávno zašla bílá Lůna,
labutě již pryč odtáhly,
vlasti neznám ani druha,
milenku jsem neměl žádnou.
Vlastí mou jest temný les,
druhem meč můj ocelivý
a mou mílkou černá noc.«12
1 | Für wertvolle Anmerkungen zum Text danke ich Julia Hadwiger, Renata Makarska und Štěpán Zbytovský.
2 | »Jen vu°le opravdu zlá mohla by v [mých úvahách] spatřovat nějakou apologii bilinguismu, nějaké povzbuzení, aby básníci psali nebo myslili ve dvou jazycích. Nic takového. Bilinguismus a jiný polylinguismus je sice pru°vodním zjevem kulturního života […], je to fenomén nesmírně složitý a poutavý psychologicky, linguisticky […] a právě pro tu složitost jevu° v něm utajených nebyly dosud položeny ani základy pro jeho soustavnější historiografii. Já však k těmto nenapsaným dějinám bilinguismus nehodlal přispět ani kamínkem […] A není pro mě nejmenšího sporu o tom, že pro národ ne zrovna velký počtem, a velmi exponovaný geopoliticky je bilinguismus – a to bilinguismus jakýkoliv – naprosto nežádoucí. Národní politika se mu musí vyhýbat stu°j co stu°j.« (Eisner 1945: 76f.) Die Übersetzungen aus tschechischen Originalen stammen, soweit nicht anders angegeben, vom Verfasser.
3 | »[…] neustálým přesahováním rámce vědní disciplíny zasahuje do sféry interdisciplinární nebo na pole aktuálně politické« (Preisner 2003: 207).
4 | Zu ersten Ansätzen bezüglich der tschechischen Literatur vgl. Dufková 2009, Cornejo 2010 oder Fischerová/Nekula 2012, bezüglich der polnischen Literatur u.a. Makarska 2015.
5 | Hier sei auf einige textkritische Studien zu den einzelnen erwähnten Autoren verwiesen: zu Čelakovský: Závodský 1982: 23 u. 30; zu Brandl: Krejčí 1926; zu Vocel: Leminger 1921: 9f., 89 u. 96f.; zu Pfleger Moravský: Velemínský 1902: 237–239; zu Havlíček: Jakubec 1904; zu Mikovec: Klosová 1994; zu Bozděch: Anonymus 1878.
6 | Die beiden Versionen werden im Anhang dieser Studie abgedruckt.
7 | Vgl. Josef Myslimír Ludvík an František Palacký, Brf. v. 20. Februar 1837, aufbewahrt im Literární archiv Památníku národního písemnictví Praha (im Weiteren: LA PNP): Fonds František Palacký. Andere Korrespondenten sahen dabei eher die Möglichkeit, die tschechische Gesinnung des Autors zu propagieren (z.B. K. A. Vinařický an Palacký, Brf. v. 23. Oktober 1836, abgedruckt in Slavík 1909: 226).
8 | August Sauer an Otokar Fischer, Brf. v. 5. November 1912, LA PNP Praha, Fonds Otokar Fischer.
9 | »[…] hájíme svéráz vlastní národní kultury a jejích vu°dčích nositelu°. Ten, kdo tíhne celým svým cítěním v oblast kultury cizí, nemu°že být organickým činitelem v oblasti naší […]. Právem požadujeme od germanistu° na jediné vysoké škole, kterou máme, aby ve svých studiích vycházeli z naší kultury na cestu ke kultuře cizí, aby neztráceli hlavní zájem svého poslání literárně historického: vymezení vztahu° cizí kultury ke kultuře naší.« (Veselý 1912/13: 119)
10 | »[…] perlu našeho překladatelského umění« (ebd.: 122).
11 | »[…] vytvoření vědy české jazykem a duchem« (Weingart 1920: 81)
12 | Zit. n. Mácha 2002: 264 (deutsche Version), ebd.: 121 (tschechische Version)
Anonymus (1878): Bozděchova výtečná veselohra… In: Koleda 3, S. 69.
Assmann, Jan (2007): Das kulturelle Gedächtnis: Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. München.
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