Der bewährten Praxis, jedes zweite Jahrgangsheft unserer Zeitschrift einem Schwerpunktthema zu widmen, folgt auch die vorliegende Ausgabe.
Besorgt und herausgegeben von Iulia-Karin Patrut, bilden dieses Mal Poetiken des Übergangs das thematische Zentrum. Hintergrund der unter diesem Motto versammelten Beiträge ist die im September 2017 in Flensburg durchgeführte Tagung der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik (GiG). Nähere Angaben zur Auswahl und Ausrichtung der Beiträge finden sich im einleitenden Aufsatz. Iulia-Karin Patrut weist in diesem Zusammenhang völlig zu Recht darauf hin, dass die Potentiale des Begriffs ›Übergang‹ für die literaturwissenschaftliche Interkulturalitätsforschung bislang Desiderat geblieben sind. Dem begegnen die in diesem Heft abgedruckten neun Aufsätze durch ganz unterschiedliche Zugriffsweisen.
Die Rubrik Aus Literatur und Theorie ist im vorliegenden Heft dem interkulturellen Theater gewidmet. Zum einen findet sich hier der Wiederabdruck eines Textes von Helmut Schäfer mit dem (Ober-)Titel Das Prinzip des Reisens ist auch das Prinzip des Fragens. Das darin aufgegriffene Moment des Staunens ist zum anderen auch Leitbegriff der Miszelle Theater – zum Staunen. Natalie Bloch und Dieter Heimböckel würdigen darin einerseits die Pionierleistung Schäfers als Mitbegründer des ›Theaters an der Ruhr‹ und zeigen andererseits Verbindungslinien auf, die etwa auch die an der Universität Luxemburg seit 2014 etablierte Vortragsreihe Theater International betreffen.
Entsprechend der Funktion der ZiG, nämlich als Organ der GiG zu fungieren, findet sich im Forum u.a. der Bericht über das innovative Nachwuchsprojekt Forum junger WissenschftlerInnen der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik. Auch die von der GiG für die Jahre 2018 bis 2022 ausgelobten Preise für jüngere Forscherinnen und Forscher sowie für erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen eine Initiative dar, die in diesem Heft ihren Niederschlag findet. So bildet die in mancherlei Hinsicht anregende Dankesrede der Preisträgerin, Doris Bachmann-Medick, gehalten während der diesjährigen GiG-Tagung in Germersheim, den Abschluss der vorliegenden Ausgabe.
Bayreuth und Esch-sur-Alzette im November 2019
Wilhelm Amann, Till Dembeck, Dieter Heimböckel, Georg Mein, Gesine Lenore Schiewer und Heinz Sieburg