Transit und Transfer

Raummetaphern im Übersetzungsdiskurs

Sabine Strümper-Krobb

Abstract

According to Lakoff and Johnson, metaphors allow an insight into the concepts that govern our thoughts. Looking at metaphors used to describe the product, process or agent of translation can provide insights into the concepts of translation that prevail at a particular time – and into the changes those concepts undergo.

The article analyses two particular images in this regard which have been employed by translators themselves or by theorists in different centuries: The image of translation as movement between distant points, and the image of translation as a bridge and the translator as bridge builder. The way in which these spatial images have been used over time reflects a revaluation of the space between languages and cultures. Once a distance defined predominantly by the necessity to be mastered and overcome with the help of translators, the ›in-between‹ now has become inhabitable, albeit as a space that resists firm definition and demands an ongoing renegotiation of (fleeting or transitory) identities.

Title:

Ferrymen, Journeys and Bridges: Spatial Metaphors of Translation

Keywords:

translation; metaphor; space; identity; movement

1. Übersetzungsmetaphern

In ihrer Studie Metaphors We Live By vertreten George Lakoff und Mark Johnson die These, dass Menschen in Metaphern denken (vgl. Lakoff / Johnson 1980: 3). Metaphern seien konzeptionelle Konstruktionen, wobei Sprachbilder, die in der Kommunikation – also zum Beispiel im Gespräch und in Texten – benutzt werden, einen Einblick in die Denkmodelle gäben, die ihnen zugrunde liegen. Auf den Vorgang des Übersetzens angewandt, bedeutet dies Folgendes: Zum einen können Metaphern, die den Prozess, das Produkt oder die am Prozess des Übersetzens Beteiligten beschreiben, darüber Aufschluss geben, welche Auffassung dieses Prozesses, seiner Ergebnisse und der daran Beteiligten jeweils vorherrscht und wie sich diese Auffassung historisch verändert hat. Zum anderen aber lohnt es, dem metaphorischen Potential des Übersetzungsbegriffes selbst nachzugehen und zu untersuchen, wie dieser zur Metapher für bestimmte soziale und psychische Vorgänge wird, bei denen es nicht – oder zumindest nicht in erster Linie – um sprachliche Vermittlungsprozesse geht (vgl. Round 2005: 54).

Lakoff und Johnson erläutern ihre Metapherntheorie unter anderem am Beispiel der ›Sprache über Sprache‹, dem Bereich der metalinguistischen Sprache also, zu dem sich auch die Sprache über Übersetzung zählen lässt.1 Eine vorherrschende Metapher, die die Sprache (und somit auch das Denken) über Sprache strukturiert, sei die sogenannte conduit metaphor, das Bild einer Leitung oder Röhre also. Es handelt sich hierbei um eine Metapher, die Ideen und Bedeutungen als Objekte oder feste Inhalte, den linguistischen Ausdruck als Behälter oder Kanal und die Kommunikation selber als Sendeprozess versteht (vgl. Lakoff / Johnson 1980: 10). Das gilt nicht nur für das Englische, aus dem Lakoff und Johnson ihre konkreten Beispiele von Sprachbildern beziehen, sondern auch für das Deutsche (man kann hier etwa an Ausdrücke wie ›leere Floskeln‹, ›hohle Worte‹ oder ›Bedeutungsträger‹ denken, in denen ja jeweils die Sprachmittel als zumindest potentielle Behälter für einen Inhalt dargestellt werden, selbst wenn dieser Inhalt abwesend ist). Die Metapher impliziert, dass Worte und Sätze eine Bedeutung besitzen (oder, um im Bild zu bleiben: beinhalten), die unabhängig von Sprechern und Kontexten besteht und durch sprachliche Formen transportiert wird.

Die Dominanz von Metaphern im Bereich der Kommunikation über Sprache, die Sprache als Transport von festen Inhalten darstellt, wird nicht zuletzt durch das Wort ›Übersetzung‹ selbst bestätigt, das wie sein Äquivalent in einer Reihe von anderen Sprachen metaphorischen Ursprungs ist. Die metaphorische Bedeutung, die dem Ausdruck für Übersetzung in mehreren europäischen Sprachen innewohnt, zeigt sich, wie unter anderen Theo Hermans und Ubaldo Stecconi erläutern, jeweils in dessen etymologischer Ableitung von dem lateinischen Wort transferre (und dessen Partizip translatus) oder in dessen direkter Übersetzung (vgl. Hermans / Stecconi 2002: 3f.).2 Das lateinische Verb transferre setzt sich aus den Bestandteilen trans, also ›hinüber‹ oder ›über‹, und ferre (›tragen‹) zusammen. Genau diese Ableitung stellt das Konzept vom Raum und seiner Durchquerung oder Überbrückung in den Mittelpunkt des Sprechens und Denkens über Übersetzung:

The spatial sense of physical movement and transport is obvious. It should make us wonder, incidentally, to what extent the term itself already appeals to a metaphor which conditions us to think of translation as involving some load or freight (meaning?) being transported (how?) from one place to another in some kind of vessel or container (language?). (Ebd.: 4)

Die Vorstellung vom Übersetzungsprozess als Frachttransport ist mit der die ›Sprache über Sprache‹ strukturierenden Leitungsmetapher verwandt. Darüber hinaus – und hier scheint sich der Kreis zu schließen – trägt das Wort ›Metapher‹ selbst die Bedeutung des Transports in sich: Es stammt vom griechischen Verb μετα-φορέιν (›übertragen‹, ›übersetzen‹) (vgl. Hanne 2006: 209; Guldin 2011: 178) und lässt sich als Synonym für Übersetzung lesen, zumal wenn man Übersetzung im Sinne von Roman Jakobson auch als intralinguistischen Prozess versteht, bei dem zum Beispiel etwas von einem semantischen Bereich in einen anderen getragen wird (vgl. Jakobson 2012: 127). Hermans und Stecconi weisen weiterhin darauf hin, dass das lateinische translatio sowohl ›Translation / Übersetzung‹ als auch, insofern es sich auf ein rhetorisches Stilmittel bezieht, ›Metapher‹ bedeutet. ›Metapher‹ lässt sich dann wiederum als ›Deplatzierung‹ übersetzen – so zumindest wird der Begriff in Handbüchern der Rhetorik benutzt, um den Wechsel von normalem, eigentlichem Diskurs zu figurativem, uneigentlichem Sprachgebrauch zu beschreiben (vgl. Hermans / Stecconi 2002: 4).

Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass das Sprechen über Sprache allgemein – oder, in unserem Fall, Übersetzung im Besonderen – Gebrauch von Raummetaphern macht. Allerdings hängt das nicht nur mit der zentralen Rolle zusammen, die solche Metaphern im menschlichen Denken oder in der menschlichen Kommunikation allgemein einnehmen – und auch nicht nur mit dem etymologischen Ursprung der Begriffe ›Translation‹ und ›Metapher‹, denen die Idee des räumlichen Transports gemeinsam ist. Vielmehr lässt sich eben diese Begrifflichkeit mit einer menschlichen Grunderfahrung erklären, die sich, laut Lakoff und Johnson, aus unserer körperlichen Existenz und unserer ständigen Begegnung mit unserer physischen Umgebung ergibt. Raum ist Teil unserer Wahrnehmung. Wir sind unentwegt darum bemüht, uns von der außerhalb unserer selbst liegenden Welt abzugrenzen, die wir weitgehend als Welt von Objekten, von abgegrenzten Entitäten wahrnehmen. Dabei lässt der Versuch, dort imaginäre oder künstliche Grenzlinien zu ziehen, wo konkret definierte, physische Grenzen fehlen, Territorialität als menschlichen Grundinstinkt hervortreten (vgl. Lakoff / Johnson 1980: 29).

Unter den zur Versinnbildlichung der Übersetzungstätigkeit verwendeten Raummetaphern haben zwei im theoretischen Übersetzungsdiskurs eine besonders lange Geschichte. Zum einen ist dies das Bild des Transports eines Inhaltes oder eines Rezipienten durch einen Ausgangs- und Zielort trennenden Raum und der Ankunft dieses Inhalts bzw. Rezipienten in einer neuen Umgebung und zum anderen die Metapher der Übersetzung als Brücke zwischen zwei voneinander getrennten Orten und des Übersetzers als Brückenbauer. Die Verwendungsgeschichte dieser beiden Metaphern spiegelt dabei nicht nur eine Veränderung der Auffassung von Übersetzung im engen Sinne des interlingualen Transfers wider, sondern verweist auf eine Aufwertung von Lebensweisen und Handlungsräumen zwischen den zwei angenommenen Polen, also etwa verschiedenen Sprachen und Kulturen, für die wiederum der Begriff der Übersetzung zur Metapher wird. Insofern sowohl Transport als auch Brückenüberquerung vorläufige Zustände sind, insofern der eigentliche Zweck der Tätigkeit die Überwindung dieser Vorläufigkeit ist, kann man im Lichte der Metaphern ›Transport‹ und ›Brücke‹ den Übersetzungsvorgang als Transit auffassen; der ihn Vollziehende, der Übersetzer, wird in diesem Sinne zum Bewohner eines Zwischen- oder Transitraumes.

2. Übersetzung als Frachttransport oder Reise

Es ist die von Lakoff und Johnson konstatierte menschliche Grunderfahrung der Territorialität, auf die sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts Jacob Grimm bezieht, wenn er den Vorgang des Übersetzens unter Verweis auf den Bedeutungsunterschied erklärt, der sich im Deutschen aus der unterschiedlichen Betonung und der grammatischen Strukur der Homographen ›übersetzen‹ und ›übersetzen‹ ergibt: »übersetzen ist übersetzen, traducere navem, wer nun, zur seefahrt aufgelegt, ein schif bemannen und mit vollem segel an das gestade jenseits führen kann, musz dennoch landen, wo anderer boden ist und andere luft streicht.« (Grimm 1973: 111 [Hervorh. S. S.])

Die physische Grenze, durch die wir gewohnt sind, unser Territorium von fremdem Gelände abzugrenzen, ist in diesem Zitat durch das Meer markiert, das den Herkunftsort des Seefahrers von dem »gestade jenseits« und dem »andere[n] boden« trennt. Von dem Meer selbst aber, das ja ein durch die jeweiligen Küstenlinien markierter, durchquerbarer Raum ist – eben ein Transitraum –, ist wiederum ein ›Behälter‹ abgegrenzt, der eine Fracht von diesseits nach jenseits transportiert: das Schiff. Auffällig ist, dass die Aufmerksamkeit hier eben nicht dem Dazwischen gilt, also nicht dem Meer und dessen Gefahren oder Faszination, und auch nicht dem Behälter, dem Schiff, das ja ebenfalls als Transitraum angesehen werden könnte, da es seine Fracht nur vorübergehend beherbergt, sondern dem Ankunftsort der Fracht und den Problemen, die sich dort bei der Begegnung zwischen Transportiertem und den Zuständen am Zielort ergeben könnten. Der Raum zwischen den beiden Ufern ist nur insofern von Bedeutung, als er durchquert und überwunden wird. Es geht also nicht um die Seefahrt und das, was während dieser Durchquerung eines Transitraumes mit dem Übersetzenden (oder Übersetzer) und mit der Ladung passiert, sondern um die Landung »jenseits« in einer neuen Umgebung. Grimms Ausführungen lassen erkennen, dass für ihn die vermeintliche Fremdheit der Zustände am Ziel- oder Empfangsort die eigentliche Problematik des Vorgangs bereithält – der Bootsfahrende »musz […] landen« und sich dem aussetzen, was ihn in den unvertrauten Gefilden erwarten mag.

Reise und Bewegung zwischen zwei voneinander entfernten Orten sind von alters her wiederkehrende Bilder in Kommentaren zum Übersetzen. In seinem berühmten Brief an Pammachius, einem der frühesten theoretischen Dokumente westlicher Übersetzungsgeschichte, spricht sich im 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung der Bibelübersetzer Hieronymus (348-420) für eine sinngemäße statt wörtliche Übersetzung aus, indem er sich auf Übersetzer bezieht, die auf diese Weise den Sinn der Nachricht in das Gebiet der Zielsprache und -kultur zu transportieren verstehen, anstatt sich sklavisch an die Form, also die einzelnen Wörter und Buchstaben des Ausgangstextes zu halten:

Es genügt für jetzt, Hilarius den Bekenner zu nennen, der die Homilien zum Hiob und sehr viele Traktate zu den Psalmen aus dem Griechischen ins Lateinische übersetzt hat, ohne sich dabei mit dem toten Buchstaben aufzuhalten und sich damit einer pedantischen Übersetzung, wie sie ungebildete Leute machen, abzuquälen, sondern er übertrug die gleichsam gefangengehaltenen Sinngehalte mit dem Recht des Siegers in seine eigene Sprache. (Hieronymus 1973: 3 [Hervorh. S. S.])

Hieronymus sieht hier Übersetzung als eine Art Eroberungszug, impliziert also die Idee einer Bewegung von einem Ort A zu einem Ort B, da Eroberungen normalerweise das Eindringen in fremdes Terrain und eine physische Rückkehr sowie das Einführen eroberter Güter in die heimatliche Umgebung beinhalten. Sieht man als Ausgangspunkt dieses Vorgangs den Text in seiner gewohnten Umgebung und als Zielpunkt das übersetzte Werk in der sprachlichen und kulturellen Heimat des Übersetzers an, dann wird der Übersetzung hier insofern die überlegene Position eingeräumt, als in ihr das »Recht des Siegers« sich ausdrückt. Wenn auch sowohl bei Grimm wie bei Hieronymus die Übersetzung als eine Art Reise beschrieben wird, unterscheidet sich die Ausgestaltung dieses Bildes doch in der Bewertung des Ankunftsortes. Während der Ankunftsort bei Hieronymus zur Heimat des Siegers wird, dessen Selbstvertrauen im Umgang mit der ›Beute‹ keinen Zweifel an der erfolgreichen Vereinnahmung der transportierten Güter zulässt, liegt in Grimms Bild die Aufmerksamkeit auf der Fremdheit des »boden[s]« am Ankunftsort, wo die Fracht auf ungewohnte (unter anderem klimatische) Bedingungen trifft. Grimm imaginiert also eine Begegnung, deren Ausgang noch ungewiss ist. In jedem Fall aber findet die Begegnung nicht im Raum zwischen Ankunfts- und Zielort statt, der allenfalls als zu durchquerender Raum in den Blick gerät, sondern am Ankunftsort.

Mehr als 1000 Jahre nach Hieronymus greift Johann Gottfried Herder in seinen Fragmenten Über die neuere deutsche Literatur (1767) das Bild der Gefangennahme und Überführung von Gefangenen wieder auf, wenn er die domestizierende Übersetzungmethode der Franzosen kritisiert, die in den sogenannten belles infidèles3 Werke aus anderen Zeiten und anderen Nationen in Übersetzungen französischen Wertvorstellungen und stilistischen Normen anpassen und auf diese Weise elegante, aber nicht unbedingt vorlagengetreue Texte schaffen wollen:

Die Franzosen, zu stolz auf ihren Nationalgeschmack, nähern demselben alles, statt sich dem Geschmack einer anderen Zeit zu bequemen. Homer muß als Besiegter nach Frankreich kommen, sich nach ihrer Mode kleiden, um ihr Auge nicht zu ärgern, sich einen ehrwürdigen Bart und alte einfältige Tracht abnehmen lassen: französische Sitten soll er an sich nehmen, und wo seine bäurische Hoheit noch hervorblickt, da verlacht man ihn, als einen Barbaren. (Herder 1985: 307 [Hervorh. S. S.])

Dieser domestizierenden Übersetzungweise der Franzosen stellt Herder die Bereitschaft der Deutschen entgegen, sich darauf einzulassen, dass im Zieltext die Fremdheit des Ausgangstexts sichtbar bleibt; so entsteht das Bild einer Bewegung in die entgegengesetzte Richtung: »Wir wollen gern mit dem Übersetzer diese Reise tun, wenn er uns nach Griechenland mitnähme und die Schätze zeigte, die er selbst gefunden.« (Ebd. [Hervorh. S. S.])

Anders als bei Hieronymus, wo der Begegnung mit den eroberten Gütern am Ziel- (und ursprünglichen Ausgangs-)ort des Eroberungszuges nichts Fremdes mehr anhaftet, dem Leser also die ›Beute‹ als rechtmäßiges Eigentum in die gewohnte Umgebung zugeführt wird (ein Bild, das ja Herder in seiner Kritik an der französischen Übersetzungskultur wiederholt), kommt es in Herders zweitem Bild zu einer Begegnung mit fremden »Schätze[n]« (dies mögen Inhalte oder Ausdrucksformen sein, möglicherweise die Einheit von beidem) in fremdem Territorium.

Ein knappes halbes Jahrhundert nach Herder benutzt Friedrich Schleiermacher in einem der bekanntesten Texte der deutschsprachigen Übersetzungsgeschichte das Bild der Bewegung von A nach B bzw. von B nach A, um zwei gegensätzliche Übersetzungsmethoden zu beschreiben, sich aber letztlich deutlich für eine davon auszusprechen: »Entweder der Uebersezer läßt den Schriftsteller möglichst in Ruhe, und bewegt den Leser ihm entgegen; oder er läßt den Leser möglichst in Ruhe und bewegt den Schriftsteller ihm entgegen.« (Schleiermacher 1973: 47)

Diese vielzitierte Passage, in der Schleiermacher – unter Zuhilfenahme einer Raummetapher – zwei verschiedene Übersetzungsmethoden einander gegenüberstellt, legt auf den ersten Blick zwei Lesarten nahe: erstens, dass Schleiermacher hier das, was in der jüngeren Übersetzungsforschung als einerseits domestizierende und andererseits verfremdende Übersetzungsweise unterschieden worden ist, als gleichberechtigte Alternativen propagiert; zweitens, dass auch Schleiermacher, ähnlich wie Hieronymus und Herder vor ihm und Grimm nach ihm, in erster Linie am Ausgangs- und Zielpunkt der Übersetzung interessiert ist, ohne dem Bereich dazwischen Aufmerksamkeit zu schenken. Beide Auffassungen ergeben sich aus der eingängigen Raummetapher, die Übersetzung als Bewegung zwischen zwei Polen fasst. Beide missachten eine entscheidende Bedeutungsdimension des verwendeten Bildes, nämlich die Dimension des Transitraumes als dauerhaftem Existenzraum.

Die erste Auslegung wird durch eine vollständige Lektüre des Schleiermacher-Textes korrigiert, die bald mit der Vorstellung eines Fährverkehrs, dessen Richtung frei wählbar ist und dessen mögliche Richtungen gleichberechtigt sind, aufräumt: Ausdrücklich heißt es da, dass, um den »wahre[n] geschichtliche[n] Zwekk des Uebersezens im großen« zu erreichen, »nur die Eine Methode anwendbar« sei (Schleiermacher 1973: 69) – und mit dieser einen Methode meint Schleiermacher die Bewegung des Lesers zum Autor. Er befürwortet also – wie Herder – eine Orientierung am Ausgangstext, auch wenn dies zu Verstößen gegen zielsprachliche und zielkulturelle Gewohnheiten führen und damit Fremdheitseffekte zeitigen mag. Eben deshalb wird Schleiermachers Text weithin als Abwendung von der in der westlichen Kultur verbreiteten domestizierenden Übersetzungmethode angesehen, als Plädoyer für eine Öffnung hin zu fremden Einflüssen und Stilelementen. Interessanter für unseren Zusammenhang aber ist der zweite Aspekt des von Schleiermacher verwendeten Bildes. Erscheint die von Schleiermacher letztlich als einzig anwendbar beurteilte »Eine Methode« zunächst einfach als eine Überbrückung des Abstandes zwischen zielsprachlichem Leser und Originalautor in der dem domestizierenden Übersetzen gegenläufigen Richtung, so richtet sie bei näherer Betrachtung den Blick auf den Standpunkt des Übersetzers zwischen den beiden durch die Übersetzung zu verbindenden Polen. In einer Zusammenfassung der von ihm vorgestellten Methoden betont nämlich Schleiermacher: »Die getrennten Partheien müssen entweder an einem mittleren Punkt zusammentreffen, und das wird immer der des Uebersezers sein, oder die eine muß sich ganz zu der anderen verfügen« (ebd.: 48 [Hervorh. S. S.]).

Schließt man, wie Schleiermacher es selbst später in seinem Text tut, die Methode aus, bei der sich die eine Partei ganz zur anderen verfügt, so wird der Treffpunkt im Zwischenraum zum Fokus des Übersetzungsprozesses. Dieser mittlere Punkt ist der Ort, an dem es zur Begegnung zwischen Autor und zielsprachlichem Leser kommt, und hier konkretisiert sich die Position des Übersetzers. Allerdings empfindet Schleiermacher diese Position keineswegs als so prekär und instabil, wie es der Gebrauch des unbestimmten Artikels hier nahelegen könnte. Schleiermachers Übersetzer ist vielmehr fest im Raum zwischen Autor und zielsprachlichem Leser verankert. Anders als bei Hieronymus, Herder oder Grimm ist er nicht unterwegs, wird also nicht als Durchquerer eines Transitraumes dargestellt (ob nun als Eroberer, Reiseführer oder Seefahrer), sondern er befindet sich an einem fixen Ort, dessen Koordinaten durch eine klar definierte Beziehung zu Ausgangs- und Zielsprache und eine eindeutige Zugehörigkeit zum zielsprachigen Bereich bestimmt sind: Schleiermacher sieht den Übersetzer als »Liebhaber« und »Kenner«, »dem die fremde Sprache geläufig ist, aber doch immer fremde bleibt« (ebd.: 51). Mit anderen Worten: Für Schleiermacher ist es wichtig, dass der Übersetzer weiß, wer er ist und wohin er gehört. Diese Forderung bringt er wiederum mit einer räumlichen Metapher zum Ausdruck, wenn er den Übersetzer und seine Haltung gegenüber den Sprachen, zwischen denen er vermittelt, von jenen »zweisprachigen Schreibern« unterscheidet, die er anderswo misstrauisch als »gegen Natur und Sitte« handelnde »Überläufer […] von der Muttersprache« abqualifiziert: »Wie Einem Lande, so auch Einer Sprache oder der anderen, muß der Mensch sich entschließen anzugehören, oder er schwebt haltunglos in unerfreulicher Mitte« (ebd.: 63). Der Raum zwischen Sprachen und Kulturen ist in diesem Bild negativ besetzt, er ist ein prekäres, »unerfreuliche[s]« Feld und potentiell von Haltungs- und Orientierungslosigkeit geprägt. Um es in diesem Raum auszuhalten, muss der Übersetzer seine Beziehung zu beiden Polen, zwischen denen er vermitteln will, klar definieren; er muss sich also einen festen, unbeweglichen Standpunkt verschaffen. Er muss wissen, was er als ›fremd‹ und was er als ›eigen‹ definiert – eine dritte Möglichkeit, etwa eine Vermischung des Fremden und des Eigenen oder ein dynamischeres, fluktuierendes, wechselndes Verhältnis zu den beiden Polen, darf es für den Übersetzer nicht geben, zumal nicht, wenn er eine positive Begegnung zwischen ausgangssprachlichem Autor und zielsprachlichem Leser ermöglichen will. Die Loyalität von Schleiermachers Übersetzer gehört unmissverständlich und ohne jeden Identitätszweifel der deutschen Sprache und der deutschen Nation (hier zeigt sich der historische Kontext der Schleiermacher-Rede im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts). Schleiermacher schlägt eine Art nationales Übersetzungsprojekt vor, das letztlich durch die Einführung neuer Ideen und Formen die deutsche Sprache so weiterentwickeln soll, dass sie die Funktion eines Behälters für die vereinten Schätze einer in deutscher Übersetzung zugänglichen Weltliteratur übernehmen kann – hier klingt Goethes wenig später entwickeltes Konzept der Weltliteratur an (vgl. Krobb 2010). Goethe glaubte, dass deutsche Autoren eine besondere Rolle in jener »Vermittlung und wechselseitigen Anerkennung« zwischen Völkern zu spielen hätten, die er als eigentliches Ziel einer Epoche der Weltliteratur ausmachte (Goethe 1981: 353). In Schleiermachers Voraussage, dass

wegen seiner Achtung für das fremde und seiner vermittelnden Natur unser Volk bestimmt sein mag, alle Schäze [sic] fremder Wissenschaft und Kunst mit seinen eignen zugleich in seiner Sprache gleichsam in einem großen geschichtlichen Ganzen zu vereinigen, das im Mittelpunkt und Herzen von Europa verwahrt werde (Schleiermacher 1973: 69),

lässt sich eine ganz ähnliche Zuversicht erkennen, nämlich dass das Deutsche fähig ist, andere Sprachen durch sich auszudrücken.

Den bisher betrachteten Kommentaren zum Übersetzen ist gemeinsam, dass sie das Übersetzen als Reise oder als Bewegung von Fracht von einem Ausgangsort zu einem deutlich davon abgesetzten Zielort imaginieren. Dabei wird eine gewisse Veränderung der Fracht erwirkt – sie kommt auf der anderen Seite anders an (zumindest bei Hieronymus und Grimm), und zwar auf eine Weise, die weder Bestandteil des Ankunftsortes noch des Herkunftsortes ist, sondern sich in der Begegnung zwischen beiden herausbildet. Dies lenkt den Blick auf den Transitraum dazwischen, also auf das Meer oder das zu durchquerende Terrain; und es lenkt den Blick darauf, was in diesem Raum passiert. Genau dies aber wird in den bisher untersuchten Äußerungen und den darin benutzten Metaphern nicht weiter beachtet. Selbst Schleiermacher, der die Begegnung zwischen Autor und zielsprachlichem Leser auf einen »mittleren Punkt« in diesem Transitraum verlegt, geht es letztlich nicht um den Aufenthalt in diesem instabilen, transitorischen Raum, sondern um dessen sichere Bewältigung mit Hilfe eines vom Übersetzer verinnerlichten Koordinatensystems, das die Überlegenheit der einen Seite (nämlich der Zielsprache) anerkennt und letztlich eine Anverwandlung der fremden Einflüsse rechtfertigt. Es ist fraglich, inwieweit das wirklich einer Zuwendung zu einem Konzept der Verfremdung gleichkommt, selbst wenn Schleiermacher eine Veränderung und Bereicherung der Zielsprache durch die neu eingeführten Inhalte und Formelemente in Aussicht stellt und befürwortet.

3. Übersetzung als Brücke

Dem Bild der Übersetzung als Reise oder als Transport von Gütern von einem Ausgangspunkt zu einem Zielpunkt verwandt ist die Idee der Brücke über den Raum, der sich zwischen den Polen von Ausgangs- und Zielkultur bzw. von Ausgangs- und Zielsprache auftut. Die Metapher der Übersetzung als Brücke und des Sprachvermittlers als Brückenbauer ist bis in die Gegenwart hinein wirksam und wird in Überblicken zu Übersetzungsmetaphern immer wieder erwähnt (vgl. St. André 2002: 84; Hermans / Stecconi 2002: 4). So beruft sich etwa Hans Joachim Störig in der Einleitung zu seiner Anthologie von Vorträgen, Essays und Aufsätzen zur Übersetzung auf eben dieses Bild und lässt dabei in dem Modalpartikel ›ja‹ die auch beim Leser erwartete Vertrautheit mit der Vorstellung des Übersetzens als Brücke anklingen: »Der Übersetzer ist ja ein pontifex, ein Brückenbauer, und hier muß er eine beträchtliche Kluft überbrücken« (Störig 1973: XXVI).

Es lohnt sich, auch diese Metapher näher zu betrachten. Wie den bereits diskutierten Metaphern, so liegt auch dem Bild der Brücke die Vorstellung von klar voneinander getrennten Punkten zugrunde, zwischen denen eine Verbindung ermöglicht werden soll. Das Bild der Brücke scheint aber einen stabileren – und gewissermaßen ausgewogeneren – Umgang mit der Begegnung zwischen Sprachen und Kulturen nahezulegen als die Metapher der Seefahrt oder auch des Eroberungszuges. Eine Brücke ist eine feste, permanente Struktur. Nachdem sie einmal gebaut ist, kann jeder sie benutzen – und dabei die Richtung jeweils frei wählen. Der Bewältigung des Transitraumes wird hier eine Permanenz verliehen, die letztlich den Urheber der Brücke, den Übersetzer, in den Hintergrund stellt. Während bei der Vorstellung des Übersetzens als Überfahrt, als Beutezug oder als Reiseunternehmen die Problematik des zu durchquerenden Raumes zumindest noch angedeutet ist – wenn auch der Fokus klar auf dem Ausgangs- oder dem mit Hilfe der Expertise des Übersetzers erreichten Ankunftsort der Reise liegt –, so erklärt die Brückenmetapher das Problem der Begegnung der beiden Pole als ein für alle Mal gelöst. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass diese Metapher überall da so produktiv ist, wo Übersetzung als Problemlösung idealisiert wird. Der Googlesuchbefehl »Übersetzung als Brücke« oder »translation as bridge« bringt eine lange Liste von Ergebnissen hervor: Ausschreibungen für Tagungen oder Übersetzerpreise, Werbeanzeigen für Übersetzerkurse und Übersetzeragenturen, Titel akademischer Aufsätze und Interviews mit Übersetzern – sie alle machen freigiebig Gebrauch von der eingängigen Metapher, die sich natürlich auch für entsprechende werbewirksame Illustrationen eignet.4

Während die Brückenmetapher im Diskurs zur Übersetzung eine lange Geschichte hat und im allgemeinen Sprachgebrauch in den Medien unverändert produktiv ist, hat sie in der Übersetzungsforschung in den letzten Jahrzehnten eine gewisse Umwertung erfahren. So erklärt Douglas Robinson, dass das Bild eine traditionelle Auffassung vom Übersetzen verkörpert, die in einem Zeitalter, in dem tatsächliche und virtuelle Begegnungen zwischen Sprachen und Kulturen alltäglich geworden sind, zu revidieren sei:

Translation in the traditional sense requires stable differences between two cultures and their languages, which the translator then bridges; the mixing of cultures and languages in migrant and border cultures makes translation in that traditional sense impossible. But at the same time that mixing also makes translation perfectly ordinary, everyday, business as usual: bilinguals translate constantly; translation is a mundane fact of life. (Robinson 1997: 27)

Mit »migrant and border cultures« führt Robinson hier einen Begriff ein, der vor allem innerhalb postkolonialer Theorien Konjunktur hat, in denen Übersetzung sowohl als konkrete soziale Handlung wie auch als Metapher für bestimmte Aspekte globaler und migrantischer Lebenswirklichkeiten eine große Rolle spielt. In solchen Migranten- und Grenzzonen wird der Alltag von Menschen, die ihren linguistischen und kulturellen Herkunftsort aus unterschiedlichen Gründen verlassen haben oder die in verschiedenen Sprachen und Kulturen zu Hause sind, als permanenter Übersetzungprozess sichtbar (vgl. Bhabha 1994: 172; Cronin 2006: 44). Abstand von bzw. Zugehörigkeit zu verschiedenen Sprachen und Kulturen werden in diesem Prozess nicht ein für alle Mal festgelegt, sondern immer wieder neu ausgehandelt. Doris Bachmann-Medick stellt die Vorstellung von Übersetzung als »Fundament für den Brückenschlag zwischen zwei Kulturen« als zwar langlebiges, aber für die globale Welt des 21. Jahrhunderts überholtes Konzept in Frage und vermeldet »Einsturzgefahr beim völkerverbindenden Brückenbau«. Für sie findet Übersetzung »in den interkulturellen Zwischenräumen, Kontaktzonen, Grenz- und Differenzbereichen ›unter der Brücke‹ statt« (Bachmann-Medick 2004); sie verlegt die Betonung zurück auf das Terrain des Zwischen- und Transitraumes und dessen gleichermaßen instabilen wie produktiven Charakter.

Das Sprachbild der Brücke lebt im modernen Übersetzungsdiskurs durchaus fort. Dabei bedient dieses Bild auf der einen Seite das Klischee gelungener Verständigung zwischen getrennten, aber klar definierbaren und differenzierbaren Kulturen und Sprachen und lässt dabei den von der Brücke überspannten Raum außer Acht. Andererseits wird gerade im jüngeren theoretischen Diskurs die Brückenmetapher als Folie benutzt, von der ein zeitgemäßeres Verständnis von Übersetzung sich durch die Infragestellung und Umwertung dieses Bildes abhebt. Auch für Susan Bassnett kommen in dem traditionellen Gebrauch der Brückenmetapher Auffassungen vom Übersetzen zum Ausdruck, von der sich die Übersetzungtheorie in den letzten Jahrzehnten verabschiedet habe. Für Bassnett spiegelt sich in der Um- bzw. Aufwertung des Raumes zwischen den Sprachen und Kulturen nicht nur die Hauptentwicklung der Übersetzungsforschung seit dem späten 20. Jahrhundert, sondern das Leben in der heutigen Welt schlechthin:

The common threads that link the many diverse ways in which translation has been studied over the past two decades are an emphasis on diversity, a rejection of the old terminology of translation as faithfulness and betrayal of an original, the foregrounding of the manipulative powers of the translator and a view of translation as bridge-building across the space between source and target. This celebration of in-betweenness […] reflects the changing nature of the world we live in. Once upon a time, it was deemed to be unsafe and undesirable to occupy a space that was neither one thing nor the other, a no-man’s land with no precise identity. Today, in the twenty-first century, political, geographical and cultural boundaries are perceived as more fluid and less constraining than at any time in recent history and the movement of peoples across those boundaries is increasing. In such a world, the role of the translator takes on a greater significance. (Bassnett 2002: 10)

Bassnetts Rückblick auf die Vorbehalte, die in früheren Zeiten einer Existenz zwischen den Kulturen und einer nicht eindeutig und endgültig definierten Identität entgegengebracht wurden, lässt sich hier als eine fast wörtliche Anspielung auf Schleiermachers Urteil über das haltungslose Schweben in »unerfreulicher Mitte« lesen, welches das Schicksal dessen ist, der sich nicht eindeutig zu einer klar abgrenzbaren Sprache, Kultur und Nation bekennt. Wenn dieses negative Urteil nun durch die von Bassnett behauptete »celebration of in- betweenness« abgelöst worden ist, so richtet die veränderte Wahrnehmung des Raumes zwischen Ausgangs- und Zieltext sowie Ausgangs- und Zielkultur die Aufmerksamkeit auf die Existenz des Mittlers, der sich in diesem Transitraum zeitweise (nämlich während seiner Übersetzungstätigkeit) aufhält. Der Raum wird nicht mehr ausschließlich als prekär und unbewohnbar und seine Überwindung durch den Übersetzungsprozess letztlich als unabdingbar verstanden, sondern er gerät als Raum permanenter Bewegung in den Blick, der von immer wieder neuen Begegnungen zwischen Sprachen und Kulturen bestimmt ist. Übersetzung ist hier nicht in erster Linie Mittel zum Zweck – nämlich dem, per Schiff oder über Brückenstrukturen feste Inhalte zwischen festen Polen zu befördern –, sondern es ist eine Existenzform, die sich gerade dadurch auszeichnet, dass sie sich solch festen Definitionen entzieht, dies aber nicht notwendigerweise als Verlust empfindet, sondern als Herausforderung und als Chance für Kreativität. Der Übersetzer bewohnt diesen Transitraum und ist auch dessen Dynamik unterworfen: Er ist in Bewegung zwischen Polen, die nurmehr als Konstrukte Berechtigung beanspruchen können. Die Re-evaluierung der Übersetzerposition, wie sie in der beschriebenen Veränderung von Übersetzungsmetaphern zum Ausdruck kommt, ist dabei aber weniger als praktische Anleitung zum interlingualen Übersetzen, beispielsweise in der Übersetzerausbildung, zu verstehen. Es geht ja bei den Metaphern gar nicht in erster Linie um die Beschreibung eines professionellen Übersetzers. Vielmehr drückt sich in den Metaphern ein kulturelles und politisches Übersetzungsverständnis aus, das, so Bachmann-Medick (vgl. 2004), über bloße Text- und Sprachübersetzung weit hinausführt und für die Kritik an einer essentialisierenden Identitätspolitik wirksam werden kann. Im nicht länger harmonisierend überbrückten, sondern hybriden und fragmentierten Transitraum zwischen den Kulturen gilt es Vielsprachigkeit, kulturelle Missverständnisse und Übersetzungswiderstände auszuhalten und auszuhandeln, und zwar insbesondere durch ständig neue Übersetzungsakte, die das eigene Selbstverständnis ebenso in Frage stellen wie die fixierte Vorstellung von fremden Kulturen.

Anmerkungen

1 | D’Hulst sieht sogar eine besondere Affinität zwischen metaphorischem Sprechen und dem Sprechen über Übersetzung: »there is something about the translating experience that calls for metaphorical language« (D’Hulst zit. n. Round 2005: 50).

2 | Ähnlich erklärt Nicholas Round das räumliche Konzept, das dem Verb transferre zugrunde liegt: »The image it evokes is usefully generalised: there is something there, it is carried across a ›space between‹, it is now here« (ebd.: 51).

3 | Zur französischen Übersetzungstheorie und zum Begriff der belles infidèles vgl. Stackelberg 1988 u. Albrecht 1998: 79.

4 | Die folgenden Webseiten können als Beispiele dienen: Language Bridge LLC o.J. (Webseite einer Übersetzungsagentur); Literatur- und Übersetzerpreis Brücke Berlin o.J.; Bobzin, Hartmut o.J. (Interview mit dem Übersetzer und Koranforscher Hartmut Bobzin, der es als seine Absicht bezeichnet, »Brückenbauer zu sein«). Akademische Titel akademischer Veröffentlichungen bedienen sich ebenfalls der Brückenmetapher (vgl. Frank 1993).

Literatur

Albrecht, Jörn (1998): Literarische Übersetzung. Geschichte – Theorie – Kulturelle Wirkung. Darmstadt.

Bachmann-Medick, Doris (2004): Einsturzgefahr beim völkerverbindenden Brückenbau. In: Frankfurter Rundschau v. 7. Dezember 2004; online unter: http://bachmann-medick.de/wp-content/uploads/2006/07/Einsturzgefahr.pdf [Stand: 26.9.2016].

Bassnett, Susan (32002): Translation Studies. London / New York.

Bhabha, Homi K. (1994): The Location of Culture. London / New York.

Bobzin, Hartmut (o.J.): »Für die Neuübersetzung musste ich quasi am Nullpunkt beginnen«; online unter: http://www.boersenblatt.net/artikel-interview_mit_dem_koranforscher_hartmut_bobzin. 387100.html [Stand: 26.9.2016].

Cronin, Michael (2006): Translation and Identity. New York.

Frank, Armin Paul (Hg.; 1993): Übersetzen, verstehen, Brücken bauen. Geisteswissenschaftliches Übersetzen im internationalen Kulturaustausch. Berlin.

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Grimm, Jacob (1973): Ueber das pedantische in der deutschen Sprache. In: Hans-Joachim Störig (Hg.): Das Problem des Übersetzens. Darmstadt, S. 108-135.

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