Ansichten eines Exterritorialen

Albert Ehrenstein

Wiederabdruck nach: Albert Ehrenstein: Ansichten eines Exterritorialen [1911]. In: Ders.: Werke. Bd. II: Erzählungen. Hg. v. Hanni Mittelmann. Göttingen 2003, S. 87-93. © 2003 Wallstein Verlag Göttingen.

Nun erst, da ich einige Zeit auf dem Erdball zugebracht habe, vermag ich meinen Auftrag gemäß Rapport zu erstatten. Ich verschmähe es, Sonnentag für Sonnentag zu melden, was ich erkundet habe, um nicht in die Lage zu kommen, anfängliche Meinungen bei nach und nach errungener besserer Einsicht berichtigen zu müssen. Hier alles des Gesehenen und Gehörten, von dem Mitteilung zu machen mir der Mühe wert schien. Ja, es ist wahr, was unsere Weisen erstaunlich früh geahnt, die Gelehrten später hypothetisch behauptet haben: die Erde ist von Lebewesen bewohnt. Doch nicht so, wie sie annahmen, daß diese Geschöpfe die Hauptsache wären, was zu versichern diese selbst nicht müde werden. Vielmehr deucht mir, als wäre die Erde selbst genau so wie unser Wandelstern, ein einziges riesiges Lebewesen mit hautgleichen Atmungsorganen: grünen Wäldern und Wiesen, Furchen und Falten: Ebenen und Gebirgen, Ausscheidungen in Flüssen und Vulkanen und so fort. Ein einigermaßen empfindliches Sentiment vermag ein Seiendes, das seine Existenz nicht fühlt, leblose Materie, nicht zu fassen und nimmt gern nur noch nicht entdeckte Lebensregungen an, wo der Realist nichts als toten Stein sieht. Aber auch die neueren Lehren unserer Weltkörperkunde scheint mir auf eine nicht geringe Vitalität der Gestirne hinzudeuten. Wie häufig liest man von den glühenden Umarmungen lichterloh-brennend-liebend-vereinigter Doppelsterne und über die Treulosigkeit der leichtfertigen Kometen gibt es unter den verlassenen Asteroiden nur eine Stimme. Wer weiß denn, ob nicht die Gravitation in Schranken gehaltene Sexualität ist, zumindest kann niemand exakt das Gegenteil beweisen. Wessen Exhibition die Erde ist, ist unbekannt – aber dies spricht noch nicht gegen ihren geschlechtlichen Charakter. Doch abgesehen von solchen mehr vagen Spekulationen, ein Hauptgrund für meine Ansicht von der Lebendigkeit der Erde: das eitle Ding dreht sich zunächst mit einer rasenden Geschwindigkeit um sich selbst, hernach kriecht sie um die Sonne. Wohl um ihr hierdurch ihre Zuneigung auszudrücken. Das nun tuen ihre Kreaturen, die auf ihr schmarotzenden Mikroorganismen, ihr nach und auch deren vornehmste, der Mensch. Ein jeglicher von ihnen dreht sich zuvörderst mit einer rasenden Geschwindigkeit um sich selbst, verneigt sich, verbeugt sich unaufhörlich vor sich, hernach kriecht er um irgend eine Sonne. Ein zweiter Grund für die Nebensächlichkeit der Menschen und Tiere: diesen ohnmächtigen Wesen, wenigstens den mir bekannten, mehr minder an der Oberfläche Haftenden mißlang es, in das Erdinnere zu dringen, sie ritzen bloß die Rinde mit ihren Messern und überziehen sie mit ihren Geweben, weit ärger – sie wissen sich wider die Taten und Emotionen der Erde keineswegs zu helfen. Ein Glied ist erkrankt, ein Landstrich zittert und bebt in fiebrigem Keuchhusten, Zellen und Teile schieben sich übereinander und vernichten dabei allerlei handgreifliches Leben, das ratlos nicht auf Abwehr sinnt. Ein Geschöpf aber, das sich nicht zu verteidigen weiß, es nicht kann, ist das schwächere, minderwertige, von dem zu erzählen sich nicht lohnt, und ich tue es nur, weil es mir geboten wurde; mich persönlich würde allerdings eine andere Untersuchung mehr reizen. Ob nämlich nicht, gleich den aus den Erdsäften emporgetriebenen Wäldern, auch die beweglichen Dinge, die man Tiere nennt, bloß Körperteile der Erde sind, Lebensfunktionen noch unbekannter Art ausübend gerade in ihren Wanderungen, jedenfalls inniger mit der Erde verkettet, zusammenhängend, als daß man ihnen Selbständigkeit zugestehen könnte, eine über die Gebundenheit von Parasiten hinausgehende Unabhängigkeit …

Ich komme schon dem Befehle nach und widme mich der Schilderung des Lebendsten der Erddinge, des Menschen. Nicht so machtlos wie dem Erdbeben oder den Überschwemmungen, der Frühlingsbrunst der Ströme, gegenüber, noch lange aber nicht Herr über die Wind und Wetter genannten Lebensprozesse der Atmosphäre, unfähig sich anders zu schützen, hat sich der Mensch aus Bergsteinen, Waldholz und Pflanzensehnen Häuser und Zelte gebaut, nach seiner Art jeder eines für sich, nicht alle eines für alle. In solche Häuser und Hütten ziehen sie sich zurück, um Dinge zu verrichten, die außerhalb zu tun sie sich schämen. Schämen – dies ist überhaupt eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen, denn sonst würden sie nicht ihre Körper gleich Mißbildungen mit Hüllen bedecken, die ihnen Leichenfarbe verleihen. Sie schämen sich einzelner ihrer Körperteile. Ob darin etwa einige Abwechslung statthat und sie sich am Ende zwei Äonen lang ihrer Ohrmuscheln schämten, dann wieder den Pfoten unsterbliche Scham weihten, dieses ließ sich nicht ergründen, weil ihre Geschichtswerke nicht soweit zurückgehen. Gegenwärtig aber, das heißt: solang sie noch nicht zu Konserven für unsere nach der Kapella fliegenden Truppen verarbeitet sind, gegenwärtig schämen sie sich ihres Fortpflanzungstriebes, nehmen jene Transaktion, durch welche sie sich vervielfältigen, nicht öffentlich vor, statt, wenn sich in ihnen schon Skrupel gegen diesen Akt regen, ein anderes, mehr vegetatives Verfahren ausfindig zu machen. Aber soweit wollen sie wieder nicht gehen. Wie glänzende Namen sie in ihren Verschönerungsvereinen für ihre Bestrebungen auch ersinnen mögen: jeder ihrer Wege führt am letzten Ende unweigerlich zur Begattung. Es ist, als ob die auf der Erde vorherrschenden Naturgesetze nicht auf eine geschmackvolle Auslese, sondern auf glatt-mechanische Vermehrung Wert legten. Alle sind stets von der Furcht beseelt, das Menschengeschlecht könne jählings aussterben und behüten darum ihre Generationsräumlichkeiten auf das Sorgfältigste. Deswegen tragen sie ihre Geschlechtsteile immer bei sich und überzeugen sich möglichst oft von deren Vorhandensein. Ihr Dasein ist trotzdem unerquicklich, da es bei ihnen nur zwei Geschlechter gibt – die Hauptursache ihres häufigen Lebensüberdrusses. Denn gebricht es einmal an Vielfältigkeit, Abwechslung und Permutation der erotischen Beziehungen – durch desto rastlosere Kommunikation läßt sich die Ewigkeit der Lust nicht erzwingen.

Vielleicht ist die Art der Organisation des Menschen das Mangelhafte, so mancherlei Widersinnigkeiten Zeugende. Die vornehmsten Sinneswerkzeuge haben bei ihm den Sitz hart aneinander, an einem Ort, in einem einzigen Knochen. Also daß eine Durchbohrung des Auges erhebliche Verletzungen des Gehirnes nach sich zieht, Störungen wieder des einem einzigen Organe innewohnenden Denkvermögens den ganzen, leider nicht homogenen Körper dem Verderben preisgeben, häufig wenn durch irgendeine Krankheit das Wortesprechen erschwert oder unmöglich gemacht wurde, das Gleiche auch bei der Schallbildung statthat. Das Auffallende: nicht einmal solche Menschenkasten, denen viel daran liegen muß, die Beobachtung des Mienenspieles zu erschweren, nicht einmal die Diplomaten und Roßtäuscher arbeiten an einer Verlegung des Mundes oder zumindest an einer systematischen Erziehung der Mastdarmöffnung zum Sprechwerkzeuge. In vielen ihrer Siechenhäuser war ich, nirgends kamen sie ihren Blinden und Tauben mit jener kleinen Erfindung zu Hilfe, die bei uns auf dem Jupiter jedes Tier kennt. Um solche Leidende zu heilen, bedarf es doch nur eines Transformators, der die Lichtwellen in Schallwellen umwandelt oder umgekehrt, und man kann nach Herzenslust mit den Ohren sehen, mit den Augen hören. Sie aber können nicht einmal mit ihren Gehirne [sic] denken und verfolgen einander – vielmehr, da sie alle aus einer Materie geschaffen sind, sich selbst mit dem Speichel ihres Hasses.

Namentlich eine Rasse ist nicht wohl gelitten, sei es, daß diese Leute, Juden genannt, Strahlen aussenden, die auf alle übrigen Gottesnarren eine üble Wirkung haben, sei es, daß in ihnen sonstwie Elemente vorhanden sind, die etwas wie einen seelischen Hustenreiz heraufbeschwören. Ich würde sogar Seelenzerrungen für gerechtfertigt halten nach dem, was mir über sie bekannt wurde. Ihr Geiz und Geschäftssinn ist so groß, daß sie noch um den Strick zu handeln lieben, an dem sich aufzuhängen sie gedenken. Frech sind sie gleich einem Wirte, der die Gäste ersucht, die möglicherweise in der Suppe gefundenen Haare nicht fortzuwerfen, vielmehr zu sammeln, auf daß er sie einem Zopfflechter verkaufe. Bemerkenswert ist: sowohl diese Juden, als auch die wegen ihrer schwarzen Farben mißachteten Neger, ich ließ den Strahl meines Auges alle ihre Gehirnwindungen auf und ab kriechen, sie selbst halten sich gar nicht für Juden und Neger, werden nur dafür gehalten: er selbst, der Jude oder Neger, fühlt sich ebenso wie die anderen Menschen und Tiere als die selbstverständliche und einzig mögliche Subjektivation und Ichwerdung des Objektes, der Materie. Erst die andern nennen ihn einen Neger und Juden, worüber er sich dann sehr wundert, jedoch auch weiterhin bloß im fingierten oder wirklichen Zwiegespräche mit sich und anderen zum Bewußtsein seines Juden- und Negertums kommt. Es wäre verfehlt anzunehmen, die Beleidigten würden aus seelischer Erhabenheit es unterlassen, sich zu rächen. Die kräftigen Neger wenigstens fallen manchmal zu passender Zeit plötzlich über ihre Bedränger her, nennen die Weißen Mörder ihres Gottes und Heilandes, und verhindern sie zur Strafe dafür am Atmen. Wodurch bei den Menschen der Tod einzutreten pflegt. Auch stellen sich die Neger den Teufel weiß vor. Teufel, eine Ausgeburt des irdischen Größenwahnes, heißen sie den Leiter eines gegen die menschlichen Seelen gerichteten Unternehmens.

Keineswegs ausschließlich Glaubens- oder Farbenintervalle bringen bei den Zweifüßlern die Gase des Unverstandes zur Entzündung, nein, Verschiedenheit der Sprache, ja der Mundart hat den gleichen Effekt, und die meisten Völker ärgern sich aneinander in zwei oder mehreren Stämmen. Und nicht bloß die Wanderratte, wenn sie einer Hausratte begegnet, ruft ihr »Stinketer Saujud« zu, auch der Bürger von Buxtehude hat an jenen, die Schildas Triften bewohnen, gewaltiglich auszusetzen. Wenn sie nun in Scharen zusammenkommen, diejenigen von Schilda und die von Buxtehude, dann, ihre Herrscher hinter sich herführend, trachten sie einander den Garaus zu machen. Ihr oben werdet nicht wissen, was ein Herrscher ist. Höret: Es gibt zwei Arten von Menschen, Raubtiere und Haustiere. Und die Raubtiere besitzen die Haustiere zu Eigen und bedienen sich parasitisch ihrer in Allem. Sie aber sind sehr schwer zu erkennen, denn wenn man auch gemeiniglich dem Äußeren nach ganze Kasten den Raubtieren beizählt als: Herrscher, Adelige, Geldleute, so gibt es doch sogar bei diesen Exemplare, die nichts weniger sind als wilde Bestien und selber unter Vampiren liegen, während andererseits inmitten von Sklaven und Sklavenaufsehern häufig Familienväter, Dirnen oder Kinder gefunden werden, die so selbstverständlich-herrisch nach den Speiserationen der anderen langen, daß es niemandem einfällt, ihnen entgegenzutreten. Zwischen den Räubern und Zahmen innesteht noch eine Sorte von Lebewesen, selber höchst kümmerlich gedeihend, aber von den anderen wegen ihres Wohlgeruches und der ungemeinen Köstlichkeit ihrer Milch ab und zu durch leere Worte aufgemuntert: sogenannte Blattläuse. Man heißt sie auch Künstler. Die gefährlichsten Raubtiere, mörderischer denn Panther, verschmähen es, das Blut der Ausgesogenen in Nahrung zu verwandeln und lassen es sich an dem Geruche der Erschlagenen genug sein. Wenn so ein Ungeheuer gestorben ist, gleich schießen da die Haustiere Gelder zusammen und verherrlichen den Kriegshelden mit Erz- oder Steinklumpen.

Daß man dem Menschen eine Spur von Vernunft zutrauen soll, wie unsere Fernrohrgelehrten wollen, wird man daher schwerlich begründen können. Am Leben ist ihnen nichts gelegen. Wenn zum Beispiel zwei aus dem Volke der westlich an die Garamanten angrenzenden Kimmerier miteinander einen Streit haben, sei es um die Leiche des jüngst verstorbenen Käfers, sei es um den angeblichen Besitz des gebrauchsfertig langhingestreckten Weibes mit dem schönen Euter, gehen sie hin in den Wald und oft kehrt keiner von beiden gesund und heil wieder. Bei uns auf dem Jupiter gab es vor Zeiten eine Gattung Tiere, die in solchen Fällen einander das linke Hinterbein abzubeißen suchten. Dann aber ergriff sie Scham, und an dieser Scham starben sie, fühlend, die in ihrem früheren Vorgehen bekundete Anlage werde sich niemals ausrotten lassen.

Auch sonst ist der Rechtssinn bei den Menschen verbildet. Von dem ersten Eigentümer fallengelassene Tramwaykarten darf kein Zweiter gebrauchen, bei Witwen aber ist das gestattet. Daß mäßige Körper- und Geistesdispositionen von Ahnen auf eine Nachkommenschaft übergehen, können sie nicht verhindern, die solche Eigenschaften durch eine herrliche Fügung der Natur oft überzuckernde Vererbung von Glücksgütern möchten sie abgeschafft wissen. Logisch wiederum sind sie in ihrem Benehmen den Herrschern gegenüber. Da die Menschen sich von einer anderen Tiersorte, den Affen, abzustammen rühmen, welches könnte mehr, zugleich größte Erinnerung ihrer Herkunft und rührendste Bezeigung ihrer Ehrfurcht vor Übergeordneten sein als Folgendes: sie hüllen sich mit Vorliebe in Gewänder, Uniformen genannt, die auch eben jene Affen am besten kleiden. Und die den Königen und Reservekönigen im Range am nächsten stehenden Veteranen tragen ähnlich prächtige und von denen der Tramwaykondukteure verschiedene Uniformen. Ihnen wie allen Höheren nahen die Untertanen mit schwarzen Kübeln des Hauptes, und auch sonst, gleich den Trauernden in der Farbe der Kleidung wenigstens die Niedrigkeit des Negers zu erreichen sich bestrebend. Schmuck und Orden tragen alle sehr gerne, als ob durch fremde Dinge, die sich auf ihrem Körper befinden, sie selbst zum Besseren verändert würden. Diese Leute also haben diese Sitten, andere Leute aber haben andere.

Es könnte auf der Erde Wesen geben, die wenig bemerkt, sich von der den Alternden und Kranken entschwindenden Kraft nähren und, eine Zukost, an den Taten der Menschen freuen, gleichwie diese selbst sich mit dem Gesange der Vögel mästen. Ich habe keines dieser unbekannten Geschöpfe wahrgenommen. Wenn sie überhaupt bestanden, sind sie mit ihren Opfern zugrundegegangen. Denn derzeit sind die Menschen ausgestorben. Können aber wann immer aus den hier gegebenen Bestandteilen neu erbaut werden. Ihren Tod habe ich ganz zufällig veranlaßt. Am Nevado Llullaillaca, den ich, um euch auf dem Jupiter ein Zeichen zu geben, erflogen hatte, wegen einer Dummheit: mein Vorrat an der Sorte von Meteorsteinen, die ich zu kauen pflege, war ausgegangen – auf diesem Berge angelangt, zog ich das gewöhnliche Schallhorn, dessen wir uns im Weltenverkehre bedienen, aus der Westentasche und nieste darüber. Langsam, leicht und leise wie ein Kahn verglitt der Ton. Für meine Ohren. Für irdische aber! Ich vermag nicht den den Menschen gewordenen Eindruck zu schildern. Das Gebrüll wuchs ins Unendliche, erstarrte zu Riesenpilzen und Felswänden, zerbrach Gebirge, alles Wasser wurde zu Eis. Plötzlich schlug Stille ein wie ein Donnerschlag: das Zeichen, daß mein Signal eine Station erreicht hatte und durch ein empfangsbestätigendes Gegengeniese vernichtet worden war. Auf das Eintreten dieser Erscheinung waren meine Sinne gespannt gewesen und so hatte ich der irdischen Umwälzungen nicht acht gehabt. Nichts atmete mehr. Die meisten waren wohl bereits infolge des fürchterlichen Echos wahnsinnig geworden, und der von meiner Schalmei ausgesandte Luftstrom hatte, in den wildesten Zyklonen und Antizyklonen sich ergehend, allem Leben das Ziel gesetzt. Der Menschen schwächlich Ringen war geendigt. Und über den Maulwürfen, welche alle für unsittlich halten, die Augen besitzen, über den noch im Tode die Hände regenden Juden, die am Sabbat keine Zigarren anzünden, und wenn jemand am Samstage vom Blitz erschlagen wird, sagen, Gott sei nicht fromm, über ihren Leibern und den Leichnamen der stillen Bären und friedlichen Kaninchen lagen verstreut die geronnenen Blüten und Blätter der Bäume. Da nun aber diese Dinge schon soweit sind, stelle ich den Antrag, mein unschuldiges Weltenhorn in einem der jovialischen Museen auszustellen, kommenden Generationen zum Zeugnis, mit welch unvollkommenen Mitteln auch wir schon, und zwar nebenbei, verhältnismäßig Großes auszuführen imstande waren. Was den von euch erbetenen Rat anlangt, so halte ich als sachverständiger Erdverweser es für unklug, die Zweifüßler ungemischt zu verdauen, Geschmacksbubonen sind die Konsequenzen dieser Unvorsichtigkeit. Sogar die Menschen sind auf ähnliche Gesetze des Gaumens gekommen, kennen komplementäre Getränke und auch ich liebe einen solchen Gespritzten. Wenigstens esse ich nie einen Sozialdemokraten, ohne sofort darauf einen Kaiser zu nehmen, Arier lassen sich nur durch Semiten herunterspülen, nach Amerikanern ist der Wohlgeschmack von Negern ein besonderer, nichts mundet so sehr auf einen Obersten der Musikanten wie ein Blödsinniger. Darum wäre ich nicht dafür, jede Art für sich einzupökeln; mixed pickles aus ihnen zu bereiten und es dabei keinesfalls an allerlei darunter gemengten anderen Tieren gebrechen zu lassen, empfiehlt euch an, euer Hausmeister auf der Erde, Ruapehu …