Seit dem ersten Heft 2010 bietet die Zeitschrift für interkulturelle Germanistik ein Forum literatur- wie sprachwissenschaftlicher Perspektiven auf vielfältige kulturelle Kontaktsituationen und Konfliktlagen. Wir hoffen sehr, dass auch die Beiträge der vorliegenden Ausgabe zur Erweiterung und Bereicherung der Diskussionen beitragen werden.
Die Spannbreite an potenziellen Themenfeldern erfordert von den Herausgebern allerdings auch eine gewisse Flexibilität der Präsentationsformate, ohne dass dabei das grundsätzlich bewährte Konzept, die Beiträge einer überschaubaren Zahl von Rubriken zuzuordnen, in Frage gestellt wird. So werden künftig in der Sektion Beiträge zur Kulturtheorie und Theorie der Interkulturalität neben Forschungsbeiträgen auch ausgewählte Grundlagentexte erscheinen, deren Stellenwert für das Interkulturalitätsparadigma jeweils durch eine kommentierende Einführung verdeutlicht wird. Den Auftakt bilden die von Jennifer Pavlik zusammengestellten und eingeleiteten Auszüge aus Hannah Arendts Essay Kultur und Politik. Weitere Anregungen und Initiativen zur Fortführung dieser Reihe aus den Kreisen der Leserschaft unserer Zeitschrift sind natürlich höchst willkommen.
Aus mehreren Gründen freuen wir uns sehr, die Rubrik Literarischer Essay mit Reflexionen des Luxemburger Autors Nico Helminger über die Schwierigkeiten literarischer Sozialisation und sprachlicher Selbstbehauptung in einer ›Mischkultur‹ fortsetzen zu können. Denn Helminger charakterisiert damit indirekt auch jenes interkulturelle Umfeld, das seinerzeit den Anlass zur institutionellen Anbindung der ZiG an die Universität Luxemburg gegeben hat. Zudem ist gerade mit der Endredaktion dieses Heftes bekannt geworden, dass Nico Helminger in seinem Heimatland mit dem renommierten Prix Servais geehrt worden ist. Wir gratulieren!
Die kommende Ausgabe der ZiG (H. 2/2014) ist turnusgemäß als Themenheft konzipiert; das Schwerpunktthema lautet: Übersetzen. Praktiken kulturellen Transfers am Beispiel Prags.
Bern und Luxemburg im Mai 2014
Dieter Heimböckel, Ernest W.B. Hess-Lüttich, Georg Mein und Heinz Sieburg