As a reaction to the postcolonial invention of the Mediterranean in the Anglo-American anthropology of the 1960’s and 1970’s and following Edward Said’s ›Orientalism‹, ›Mediterraneanism‹ serves as a concept for exploring the ›southern perspective‹ of scientists from the North. While initially, in the present article, the term was intended to be used in order to capture the intercultural perspective of literature on the South, this was precluded by epistemological and practical reasons. The article discusses these issues by critically examining the background and foundations of the notion in question, by comparing its different conceptualisations depending on the discipline and provenance of their authors, and by analysing the possibilities of its application in Intercultural Studies.
Title:Between Projection and Deconstruction. Mediterraneanism or On the Use and Abuse of a Concept for Exploring the ›Southern Perspective‹
Keywords:anthropology; mediterraneanism; orientalism; spatial turn; travelling concept
Das Mittelmeer ist ein Raum, dessen Interkulturalität im Lichte seiner historischen, geographischen, politischen und anthropologischen Kontur eigentlich außer Frage steht. Unter einer explizit interkulturellen Fragestellung hat man sich diesem Raum bislang jedoch kaum einmal gewidmet. Es war daher mein ursprüngliches Anliegen, mit dem Begriff des ›Mediterranismus‹ eine Denkfigur in die Diskussion einzuführen, mit deren Hilfe Wahrnehmungsformen des Südens hinter- bzw. auf ihre Diskursivität hin befragt werden sollten. Dabei sollte diese Denkfigur als ein an Edwards Saids ›Orientalismus‹-Vorstellung anschließendes interkulturelles Blickregime (vgl. Said 1978) konzeptuell genutzt werden, um die zwischen (irrationalem) Sehnsuchts- und (kalkuliertem) Überlegenheitsgestus zwar changierende, tendenziell aber einem ›Kohärenz‹-Programm gehorchende literarische Wahrnehmung des ›Südens‹ zur Diskussion zu stellen.
Der Umsetzung standen jedoch unterschiedliche Probleme im Wege. Sie beruhten im Wesentlichen auf der Unterschätzung der tatsächlichen Komplexität, die diesem Thema innewohnt. Denn der Komplexität ist man nicht dadurch gewachsen, dass sie sich, wie ich glaubte, im Zuge einer einfachen Analogisierung in den Griff kriegen bzw. auf den Begriff bringen ließe. Das Problem steckt dabei nicht einmal im Detail, sondern in der Verhältnismäßigkeit zwischen der Komplexität des Gegenstandes und seiner angemessenen Beschreibung. Was jeweils angemessen ist, muss nicht zwangsläufig zur Komplexitätsreduzierung beitragen, es kann ihr aber potentiell Vorschub leisten, wenn die Beschreibung sich zu ihrem Gegenstand wie eine Setzung verhält. Der amerikanische Mittelmeeranthropologe Michael Herzfeld hat dieses Vorgehen mit Blick auf das von ihm entwickelte Konzept des ›Mediterraneanism‹ als einer Vorstellung, die auf die postkoloniale Erfindung des Mediterranen in der anglo-amerikanischen Anthropologie der 1960er und 1970er Jahre abzielt, folgendermaßen erfasst: »The main objections to Mediterraneanism were that it glossed over important local differences and that its mutual entailment with the so-called Mediterranean culture are led to circular argumentation and self-fulfilling prophecies.« (Herzfeld 2001: 266)1
Herzfeld zufolge steht außer Frage, dass die Mittelmeeranrainer auf eine gemeinsame Geschichte zurückblicken könnten; die Aufgabe des Anthropologen sollte sich aber nicht darin erfüllen, diese lediglich zu beglaubigen. Dennoch hätten sich viele Mitglieder seiner Zunft wie Mittelmeerreisende verhalten, die in ihren Koffern ein Arsenal voller Erwartungen mit sich geführt und nur darauf gewartet hätten, dass sie sich bestätigten. Die Hartnäckigkeit, mit der das mediterrane Stereotyp seine ungebrochene Präsenz in unseren Köpfen bezeugt, hat Gründe, auf die im Einzelnen noch einzugehen sein wird. Für den Bereich der Literatur- und Kulturwissenschaft haben die im Umkreis der Imagologie oder anderweitiger Bildforschungen entstandenen Arbeiten allerdings wenig Anlass dazu gegeben, mit Blick auf das Mediterrane die ungebrochen stabile Fremdwahrnehmung in Zweifel zu ziehen; sie haben eher noch eine substantialistisch geprägte Perspektive auf die nationale bzw. kulturelle Wahrnehmung nolens volens unterstützt. Selbst wenn es der Imagologie, wie es in der jüngeren avancierten Theoriebildung heißt, nicht mehr vorrangig um die Identifizierung und ideologiekritische Infragestellung nationaler Wahrnehmungsmuster geht, sondern eher darum, wie diese Wahrnehmung diskursiv und intertextuell funktioniert (vgl. Leerssen 2007), so kommt es über den Nachweis eines spezifischen Diskurswissens letztendlich doch zur Rekonstruktion eines nationalen und kulturellen Einstellungshorizonts. Die nationale Fixierung bleibt damit ebenso unangetastet wie die Position des Analytikers, der das Diskurswissen über den je Anderen organisiert. Er stellt die im Fremdbild angelegte Eindeutigkeit so nicht nur her, er beglaubigt sie wie im Falle des von Herzfeld angeführten Anthropologen auch noch. In den seltensten Fällen werden daher überraschende Ergebnisse präsentiert und umso mehr in aller Regelmäßigkeit konstante Zuschreibungen vorgenommen bzw. die Wiederholung und Perpetuierung traditioneller Bilder festgestellt (vgl. Leiner 1991: 204-235). Daher verwundert es nicht, dass in dem erst jüngst veröffentlichten Handbuch der Mediterranistik, mit dem der Grundstein zu einer transdisziplinären Mediterranistik gelegt werden soll (vgl. Dabag u.a. 2015: 11), in einem von Dieter Richter verantworteten Beitrag zur Germanistik das Fazit gezogen wird, dass das »Mare Mediterraneum« zu »einer literarischen Erinnerungs- und Bildungslandschaft der Deutschen« und »auf seine Weise auch zum Mare Nostrum« geworden sei (Richter 2015: 151; Hervorh. i.O.). Die Gründe für die damit einhergehende Essentialisierung des Mittelmeerraums bleiben offen, ebenso die Frage, die Michael Herzfeld ins Zentrum seiner Beschäftigung mit dem »Mediterraneanism« stellte:
Whose interests are served by essentializing »Mediterranean culture«, and how is this reproduced in everyday social life? It is not that »the Mediterranean« does not exist: it exists as a representation. But even relatively hardlining objectivists recognize this contingent aspect of reality and the role that representation can play in furthering violence and devastation. (Herzfeld 2001: 266)
So war es auch mir ein Anliegen, ausgehend von Herzfeld die Frage der Repräsentation ins Zentrum der Auseinandersetzung zu stellen. Ich möchte von diesem ursprünglichen Anliegen nicht abweichen, aber im Lichte seiner Forderung nach einer Verknüpfung von »comparison and reflexivity« (ebd.: 260), die vor allem auf die Reflexion der eigenen theoretischen Grundlagen abzielt, den Akzent verschieben, indem ich, auf den Mediterranismus bezogen, (a) die Herleitung dieser Grundlagen kritisch beschreibe, (b) unterschiedliche, je nach Disziplin und Herkunft des Wissenschaftlers potentiell voneinander abweichende Konzeptionalisierungen der Denkfigur vorstelle und (c) die Möglichkeit ihrer Applikation auch in der Interkulturalitätsforschung sondiere.
Vor dem Hintergrund jüngster Ereignisse wie der Gründung der Mittelmeerunion, den arabischen Revolutionen, der südeuropäischen Finanz- und Wirtschaftskrise und den mediterranen Migrationsströmen wird der Region derzeit wieder erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet. Infolgedessen haben kulturwissenschaftliche Studien zum Mittelmeerraum in den letzten Jahren einen solchen Aufschwung erfahren, dass man geradezu von einer ›Wiederkehr des Mittelmeerraumes‹ sprechen kann. (Borutta / Lemmes 2013: 389)
Wenn es für die Feststellung von der »Wiederkehr des Mittelmeerraumes« in den Kulturwissenschaften noch eines Beweises bedurft hätte,2 so hätte die Publikation des angesprochenen Handbuchs der Mediterranistik ihn auf zumindest quantitativ eindrucksvolle Weise geliefert: Auf knapp 550 Seiten entfalten nicht weniger als 33 Fächer bzw. Teildisziplinen ihren wissenschaftlichen Bezug zu diesem Thema und stellen damit den Anspruch, den Mittelmeerraum »in seiner Vielgestaltigkeit und Vielschichtigkeit in das Blickfeld wissenschaftlichen Interesses« (Debag u.a. 2015: 11) zu rücken, eindrücklich aus. Allein die Rede von der »Wiederkehr des Mittelmeerraumes« lässt aufhorchen bzw. setzt Dinge voraus, die für unseren Fall bedenkenswert sind. Denn Wiederkehr implizierte, dass das, was wiederkehrt, mindestens einmal und für eine vorübergehende Zeit verschwunden sein muss. Ansonsten würde die Rede von der Wiederkehr keinen Sinn ergeben. Damit gerät aber eine übergeordnete Diskussion in den Blick, die im Zuge des spatial turn geführt wurde und die Frage nach dem Verschwinden und der Wiederkehr des Raums zum Thema hat. Einerseits hat Michel Foucault für unsere Epoche das »Zeitalter des Raums« (Foucault 2006: 317) ausgerufen, andererseits wurde fast zeitgleich und nachgeschoben das Verschwinden, das Ende bzw. die Irrelevanz des Raums diagnostiziert.3 Wenn die Kategorie des Raums verabschiedet wird, so drängt sich allerdings der Verdacht auf, dass dies unter den Prämissen des herkömmlichen Raumbegriffs geschieht. Denn verabschiedet wird hier ein Raumkonzept, das primär in seiner territorialen Behälterfunktion aufgeht und noch einem Verständnis folgt, das für »Immobilität, Stagnation und das Reaktionäre, für Stillstand, Starre und Festigkeit« (Schroer 2006: 21) steht. An die Stelle einer stabilen geographisch-kulturellen Einheit tritt eine Kategorie, die in ihrer dynamischen Ausprägung nicht nur die ihr traditionell zugeschriebene Semantik der territorialen Bindung preisgibt, sondern gleichzeitig auf ihre soziale Konfiguration und Relationierung abhebt. Was den veränderten Blick auf den Raum insofern entscheidend beeinflusst zu haben scheint, ist die Abkehr von den Dingen im Raum und die Hinwendung zu seinem Zustandekommen oder – um es mit den Worten Henri Lefebvres, einer der profiliertesten Stimmen im spatial turn, zu formulieren: La production de l’espace bzw. die Produktion des Raums (vgl. Lefebvre 1974). Der natürliche Raum bzw. der Raum in seiner territorialen Bedingtheit interessierte Lefebvre nicht mehr; ebenso wenig interessierten ihn binäre Vorstellungen, die sich mit dem Verhältnis von physischem und sozialem Raum oder von Zentrum und Peripherie befassen. Stattdessen suchte er den räumlichen Produktionsprozess als dialektisches Zusammenspiel dreier Raumebenen, als eine »Dreiheit von Wahrgenommenem, Konzipiertem und Gelebtem« (Lefebvre 2006: 336) zu fassen. Was mit diesem Raumverständnis in den Blick gerät, ist nicht nur die soziale Konstitution des Raums. Es eröffnen sich auch Einsichten über seine Funktion und Bedeutung für die Herstellung sozialer Beziehungen, über Formen der Inklusion und Exklusion und – damit aufs Engste verknüpft – über das Zusammenwirken von Herrschaft, Macht und Raum. Das heißt in letzter Konsequenz auch auf unseren Fall bezogen: Räume, die wiederkehren, besitzen nicht die Eigenschaft, einfach da zu sein, sie sind keine ontologischen Größen, sondern sie werden gemacht.
Aus der Sicht des spatial turn handelt es sich dabei um keine neue Einsicht, sondern eher um eine fast zu einem Allgemeinplatz gewordene Kernaussage seiner Theoriebildung. Manuel Borrutta und Fabian Lemmes leiten jedenfalls für ihre Disziplin, die Geschichte, u.a. daraus die Anregung ab, dass man in der Forschung zum Mittelmeerraum, statt seine Einheit vorauszusetzen, die Konstruktion mediterraner Räume in den Beschreibungssystemen der Politik, Wissenschaft, Kunst, Medien und Wirtschaft untersuchen sollte (vgl. Borutta / Lemmes 2013: 404). Was die Erfindung des Mittelmeerraumes anbelangt, kursieren je nach Perspektive und fachlichem Bezugsrahmen jedoch ganz unterschiedliche Daten. Als geographischer Begriff soll das Mittelmeer seit dem Entdeckungszeitalter existieren (vgl. Verheyen 2001b: 176), in kultureller Hinsicht wird einerseits davon ausgegangen, dass sich mit dem Bildungsreisenden des 18. Jahrhunderts der Mythos vom Mittelmeer entwickelt habe (ebd.), andererseits wird in der europäischen Expansion in Nordafrika und in den Nahen Osten ein wesentlicher Grund dafür gesehen, dass der Mittelmeerraum erstmals als naturräumliche und kulturelle Einheit gedacht worden sei, wobei den Auftakt dazu Napoleons Ägypten-Expedition (1798-1801) gebildet habe (vgl. Borutta / Lemmes 2013: 390 sowie Chambers 2008: 12). Dieser Befund wird für die Frankophonie durch die begriffsgeschichtliche Tatsache gestützt, dass die »Méditerranée«, wie Jean Claude Izzo und Thierry Fabre herausgearbeitet haben, in dieser Zeit »s’affirme peu à peu comme un propre, lieu singulier« (Izzo / Fabre 2000: 23)4 und sprachlich die Form eines Eigennamens angenommen habe. »La Méditarrenée en effet«, so die Autoren, »au sens que nous donnons aujourd’jui à ce terme, n’a pas toujours existé.« (Ebd.: 16)5
Ein Blick in das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm scheint diese Einschätzung in (wenn auch) anderer Hinsicht zu bestätigen. Denn dort heißt es unter dem Mittelmeer-Eintrag ebenso knapp wie lapidar: »das mittelländische meer: mediterraneum mare« (Grimm 1984: Bd. 12, 2403). Die Mythosgeschichte des Mittelmeerraumes wird um 1800 im deutschsprachigen Kulturraum offensichtlich unter dem Begriff des Südens verhandelt (was ein weiterer Blick in das Deutsche Wörterbuch bestätigt) und damit unter Voraussetzungen gestellt, die sich sprachlich wie auch konzeptionell und strategisch von anderen nationalen Mittelmeerperzeptionen unterscheiden. »Cosa intendiamo esattamente, quando parliamo di Mediterraneo? Certo non la stessa cosa, a seconda che si guardi da Beirut, da Marsiglia, da Tunisi, da Atene, dal Cairo, da Barcellona, da Istanbul« (Recupero / Ferrini 2000: 7),6 heißt es dann auch programmatisch in einer zehnbändigen Reihe, die zuerst 2000 in Frankreich unter dem Titel Les représentations de la Méditerranée und anschließend in einer (von mir hier konsultierten) italienischen Übersetzung erschien. Ihr Ziel war es, die unterschiedlichen Ideen und Vorstellungen des Mediterranen aus der Sicht betroffener Staaten vorzustellen, unter ihnen Marokko, Tunesien, Ägypten, Libanon, Türkei, Griechenland, Italien, Spanien, Frankreich – und Deutschland als dem einzigen Land, das nicht dem Mittelmeerraum angehört. Dabei sind die Beiträge zu den einzelnen Heften, die sich jeweils aus zwei Texten eines Schriftstellers und Wissenschaftlers zusammensetzen, ebenso heterogen wie die Wahrnehmungen auf das Mittelmeer selbst und werfen schon bei oberflächlicher Lektüre die Frage auf, die auch schon einmal von Predrag Matvejević, dem neben Fernand Braudel und David Abulafia wohl originellsten und profiliertesten Kopf in Sachen Mittelmeer, aufgeworfen wurde – nämlich ob das Mittelmeer außerhalb unserer Imagination überhaupt existiert?7 Dieser Eindruck leitet sich jedenfalls aus meiner Lektüre ab, mit der ich exemplarisch diejenigen wissenschaftlichen Beiträge in Augenschein genommen habe, die sich der deutschen, italienischen und ägyptischen Wahrnehmung des Mittelmeers widmeten. Während von deutscher Seite Entwicklung und Wandel des mediterranen Denkens im Bezugsrahmen kollektiver Erinnerung in den Blick gerückt wurden (vgl. Meiering 2002), stand der italienische Beitrag von Franco Cassano (vgl. 2000) im Kontext seiner Bemühungen um die Herausarbeitung eines Pensiero meridiano (Cassano 2005), mit dem er auf den Reichtum und die Kreativität des Südens im Gegensatz zu dessen Marginalisierung durch den Norden aufmerksam machen wollte. Mohamed Afifi (vgl. 2003) schließlich wandte sich den historischen Wurzeln des Mediterranismus in Ägypten zu und eröffnete damit einen begrifflichen Horizont, der unter seiner Auslegung eine ganz andere Bedeutung als in der Begriffsverwendung von Michael Herzfeld erhielt. Insofern ist das Mittelmeer nicht nur ein Meer mit vielen Namen, sondern auch ein Meer, das literarisch wie auch wissenschaftlich immer wieder neu beschrieben, gesichtet, gedeutet, kurzum: immer wieder neu erfunden und anders verstanden wird. Auf diesen Zusammenhang möchte ich nachfolgend eingehen, indem ich dazu die in unterschiedlichen disziplinären Kontexten gebräuchliche Denkfigur des ›Mediterranismus‹ in Beziehung setze und abschließend die Frage aufwerfe, welche analytischen Konsequenzen sich aus ihrer Eigenart als ›travelling concept‹ (vgl. Bal 2002) für die Erforschung des ›südlichen Blicks‹ ziehen lassen.
Über die »Wiederkehr des Mittelmeerraumes« sollte nicht aus den Augen verloren werden, dass es zu diesem Themengebiet eine kaum noch überschaubare Zahl von wissenschaftlichen, literarischen und anderweitigen Darstellungen gibt. Die Geschichte des Mittelmeeres muss daher sicherlich nicht noch einmal erzählt werden; auch zu derjenigen seiner Lexik und Semantik bedarf es keiner weiteren Ergänzung. Dass es ein »Meer mit vielen Namen« ist, darauf hat zuletzt David Abulafia (2015: 17) in seiner groß angelegten Mittelmeer-Biographie hingewiesen und dabei Beispiele u.a. aus der römischen, türkischen, jüdischen und ägyptischen Sprachgeschichte vorgelegt. Philologisch weitreichender sind in dieser Hinsicht allerdings noch die Angaben, die Predrag Matvejević in seinem 1987 erschienenen Buch Mediteranski Brevijar (dt. Der Mediterran. Raum und Zeit) macht, indem er ausgehend von Mercator und seiner Feststellung, dass der »Mediterran verschiedene Namen« trage, »je nachdem, an welche Küste er schlägt« (Matvejević 1993: 200), ein Glossar über die unterschiedlichen Semantiken und Verwendungsweisen des Mittelmeers anlegt und darin eine differentia specifica für seine eingangs aufgestellte Behauptung sieht, dass jede nationale Kultur »ihre mediterrane Kultur« betone. »Man übertreibt meist, wenn man die Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten hervorhebt, Unterschiede und Antagonismen aber vernachlässigt.« Insofern seien die Maßstäbe des Mediterrans irreduzibel: »Es wäre Verrat, ihn nur eurozentrisch zu sehen (als rein lateinische, römische und romanische Schöpfung) oder ihn nur vom panhellenischen, panarabischen, zionistischen Standpunkt zu betrachten; es wäre Verrat, ihn aus partikularistischer Sicht national, religiös oder parteilich zu beurteilen.« (Ebd.: 19f.)
Dass es ungeachtet der offensichtlichen Unmöglichkeit, den Mediterran in seiner Ganzheit zu erfassen bzw. ihn auf den Begriff zu bringen, dennoch immer wieder Versuche gegeben hat, für den Mittelmeerraum so etwas wie eine Einheit festzustellen, hat sie nicht zu Unrecht unter Ideologieverdacht gestellt. Das gilt beispielsweise auch schon für Fernand Braudels große Studie La méditerranée et le monde méditerranéen à l’époque de Philippe II (1949), dessen »Vision mediterraner Einheit, Kontinuität und Singularität […] letztlich indirekt Europas und vor allem Frankreichs koloniale Dominanz und imperiale Hegemonie legitimieren« konnte (Borgolte / Jaspert 2016: 26). Umgekehrt tragen gerade solche Wahrnehmungen, die sich, wie in der deutschen Literatur, schwerpunktmäßig auf ein Land konzentrieren, zu einer Mythosbildung des Mediterranen bei, die nicht nur seine geistig-intellektuelle Verengung, sondern auch den kulturellen Ausschluss vorzugsweise seines afrikanisch-asiatischen Anteils zur Folge hat. So ist, wenn für die Zeit des 18. bis zum 20. Jahrhundert von der »deutsche[n] Sehnsucht nach dem Mittelmeer« die Rede ist (Richter 2015: 148), diese Sehnsucht in erster Linie eine, die sich auf Italien konzentriert. Italien, als pars pro toto des Mittelmeerraums, entwickelte sich so zum Sinnbild des Südens, dessen Marginalisierung als Region des Verfalls und der Rückständigkeit spätestens seit Goethes Italienischer Reise immer wieder mit der »Eingliederung des klassischen Erbes des Mittelmeerraumes in das ›Imperium der westlichen Zivilisation‹ einherging.« (Schenk / Winkler 2007: 18) Auch dieser Vorgang diente letztendlich dazu, mithilfe der Zuschreibung spezifischer Charakteristika den Raum zu vereinheitlichen, ihm eine ebenso versteh- wie vereinnahmbare Kontur zu verleihen.
Man muss die dahinter stehenden Intentionen nicht, wie Matvejević, als Verrat bezeichnen, doch unschuldig sind die damit verbundenen Praktiken, das weiß man spätestens seit Edward Saids Arbeit zum Orientalismus, nie. Es lag aus meiner Sicht daher nahe, wie eingangs bereits angedeutet, dessen Kategorie auf den Mittelmeerraum zu übertragen und diese für die Analyse literarischer Texte applikationsfähig zu machen. Zur Hilfe kamen mir dabei die Arbeiten von Michael Herzfeld, der der Mittelmeerforschung in seinem Fach vorwarf, sie leiste dadurch, dass sie den Mittelmeerraum als eine mehr oder weniger homogene Entität konzeptionalisiere, seiner Essentialisierung Vorschub. Die damit einhergehende Reduktion auf gemeinsame Kulturmuster bezeichnete er in ausdrücklicher Anlehnung an Said als »mediterraneanism«, insofern »[b]oth terms suggest the reification of a zone of cultural difference through the ideologically motivated representation of otherness« (Herzfeld 1987: 64). Unter dieser Voraussetzung wird »Mediterranismus« als ein Versuch westlicher akademischer Zirkel gesehen, »durch kulturelle Zuschreibungen eine Einheit zu konstruieren, die letztlich den wirtschaftlichen und politischen Interessen Europas entgegenkommen.« (Borgolte / Jaspert 2016: 26)
Inzwischen hat der Begriff des ›Mediterranismus‹ aber, wie es in Theoriediskursen häufig zu gehen pflegt, einen eigentümlichen Weg der inhaltlichen und fachlichen Ausdifferenzierung angetreten. Man könnte fast von einer Art ›travelling concept‹ im Sinne von Mieke Bal (vgl. 2002) sprechen. Diese Reise ist vor allem dadurch befördert worden, dass man das auch bei Said dichotomisch organisierte Verhältnis zwischen West und Ost, Macht und Ohnmacht, Täter und Opfer aufgebrochen hat, indem man die Entwicklung einer imaginären Geographie bzw. einer mental map nicht mehr ausschließlich als das »Resultat von machtorientierter und hierarchischer Fremdwahrnehmung« begreift (Schenk / Winkler 2007: 17). Der Mittelmeerraum als Forschungsobjekt, so der Ethnologe Dieter Haller (2015: 80), »ist nicht nur eine Projektionsfläche von Wissenschaftlern des Nordens, so wie das Said (1978) und Herzfeld (1984) formuliert haben.« Man müsse vielmehr auch die Akteure vor Ort in diesen komplizierten Prozess einbinden. Aus dem Umstand, dass die Bewohner des Mittelmeerraums selbst über Vorstellungen darüber verfügen würden, was mediterran sei, versteht Haller unter ›Mediterranismus‹ solche politischen, sozialen oder auch künstlerischen Bewegungen, die auf den Mittelmeerraum als eine ideologische Ressource zurückgreifen: Dabei gehe es einerseits um lokale und regionale Ideologeme, die eine Differenz der Küstenregionen gegenüber den nationalen Zentren behaupteten; zum anderen gehe es um Bewegungen (wie im Libanon und in Ägypten),8 die das Mediterrane als Ressource gegen andere Ideologien bemühen (vgl. ebd.: 81). Der Geograph Paolo Giaccaria wiederum unterscheidet zwischen einem historiographischen (Fernand Braudel), einem militanten (Albert Camus) und einem EU-zentrierten (Grenzregime, Makroregion-Politik) Mediterranismus »und sieht in der Dekonstruktion dieser Mediterranismen den Ausgangspunkt für die Möglichkeit, das Mittelmeer und seinen Raum neu bzw. alternativ zu denken und mit Walter Benjamins Konzept der ›Schwelle‹ eine alternative Vision von Raum und Zeit zu entwerfen.« (Schröder / Törne 2014) Aus einer ganz gegenläufigen Perspektive begreift der Historiker Seth Schwartz den Mediterranismus als Chance, »to trace cultural continuities across what otherwise appeared to be the unbridgeable chasm between Christianity and Islam« (Schwartz 2010: 23), während der Soziologe Franco Cassano die Übertragbarkeit des Begriffs des ›Orientalismus‹ auf den Süd-Komplex sogar grundsätzlich in Zweifel zieht:
Ai fini della costruzione dell’autonomia di chi è stato a lungo in una posizione subalterna il contributo di Said è quindi sicuramente prezioso. Ma forse bisognerebbe aggiungere che nel caso del sud la soggezione simbolica passa anche e soprattutto attraverso la sua definizione come luogo dell’arretratezza e del sottosviluppo, come forma incompiuta di nord. (Cassano 2005: XIII)9
Haben wir es beim Orientalismus, so lässt sich der Einwand von Cassano zusammenfassen, mit einer hegemonialen Alteritätspraxis im Sinne einer Differenzierung und Abgrenzung des Anderen zu tun, die auf herrschaftliche Annexion und Unterdrückung hinausläuft, so lässt sich, je nach Position, ein solches Verhältnis auf den Mediterranismus nicht ohne weiteres übertragen. Denn als ein Phänomen, bei dem die Wahrnehmung zwischen Anziehung und Abgrenzung changiert (»come luogo dell’arretratezza e del sottosviluppo«), steht Mediterranismus – als das Andere des Nordens – zugleich für dessen Unfertigkeit und Unvollständigkeit. Man könnte von hier aus, was in diesem Zusammenhang nicht zu leisten ist, zu einer weitergehenden Problematisierung des Konzepts des Orientalismus kommen, insbesondere mit Blick darauf, ob nicht mit seiner Fokussierung auf den Westen als Produzenten der imaginären Orient-Geographie ein gleichsam umgekehrter Eurozentrismus am Werk ist, indem die Einheit eines europäischen Bewusstseins suggeriert wird, die so nie existiert hat. Mit der Übertragung auf den Fall des Mediterranismus würde aber vorausgesetzt werden, dass es ein solches einheitliches interkulturelles Blickregime auf den Süden gegeben habe und immer noch gebe. Doch erstens ist dieses Blickregime, wie gezeigt, nicht einheitlich, und zweitens fehlt ihm partiell die Voraussetzung der Interkulturalität. Wofür das Konzept sensibilisiert, ist der Umstand, dass wir es beim Mittelmeer und seinem Raum mit keiner ontologischen Entität, sondern mit einer räumlichen Wahrnehmung und Konstruktion zu tun haben, an deren Erzeugung ganz unterschiedliche Akteure beteiligt sind. Seiner Genese nach ist der Mediterranismus allerdings keine multilaterale, sondern eine unilateral geprägte Analysekategorie, weil mit ihr bestimmte Einseitigkeiten in der anglo-amerikanischen Forschung erfasst werden sollten. Ihre Ausweitung auf andere wissenschaftliche Felder hängt im Wesentlichen mit der Dominanz dieser Forschung zusammen, die sich analog zum Englischen als ›lingua franca‹ als eine Art ›scienza franca‹ etabliert hat. Ob sie jedoch einer Nachprüfung im Sinne des von Herzfeld geforderten theoretisch-methodischen Zusammenspiels von »comparison and reflexivity« (Herzfeld 2001: 260) standhält, muss ernsthaft in Zweifel gezogen werden. Dabei bezieht sich die Notwendigkeit des Vergleiches in concreto nicht nur darauf, dass wir es beim Mittelmeerraum mit einem interkulturellen Gegenstand par excellence zu tun haben, sondern dass an seiner Erforschung ebenso viele Fachrichtungen wie Forscher unterschiedlicher Herkunftsländer beteiligt sind. Sie nicht zur Kenntnis zu nehmen bzw. partiell auszublenden, führt zu Einseitigkeiten10 in der wissenschaftlichen Beschreibung des Gegenstandes und, was in der Konsequenz noch problematischer ist, in der Theoriebildung selbst.
Wenn ich für meinen Beitrag ursprünglich von der Absicht ausgegangen bin, die in der Vergangenheit geübte Praxis aufzuarbeiten, wie der Mittelmeerraum umstandslos unter der Chiffre des ›Südens‹ subsumiert und damit als eine homogene, auf Vereinnahmung ausgerichtete Entität begriffen worden sei, so kann die Beantwortung dieser Frage, das hat mir die Auseinandersetzung mit dem Thema vor Augen geführt, nicht allein im Rahmen meiner fachlichen Grenzen erfolgen. Dies gilt vor allem auch in Bezug auf die Applikation der Denkfigur des ›Mediterranismus‹, dessen analytische Brauchbarkeit bei Fragen der Mittelmeerwahrnehmung bzw. bei der Erforschung des ›südlichen Blicks‹ sich allenfalls unter der Voraussetzung erweist, dass seine polyvalente Semantik und sein fachlich abweichender Gebrauch mitreflektiert werden, damit es nicht zu begrifflichen bzw. konzeptionellen Verengungen kommt. Vor allem aber lehrt sie für die Auseinandersetzung mit dem Mittelmeer, aber auch jenseits mediterraner Fragestellungen im Feld der Interkulturalität, dass man nicht darum herumkommt, die theoretischen und analytischen Grundlagen, ihre Prämissen und Setzungen, nach Maßgabe von Vergleich und Reflexivität immer wieder aufs Neue zu hinterfragen. Für die Beschäftigung mit dem Mittelmeerraum gilt aber umso mehr, dass man sich seiner Erforschung eigentlich nur im »Zwischenreich der Fächer« (Blumenberg 1971: 11) widmen kann – ein Grund mehr wiederum für die germanistische Interkulturalitätsforschung, sich in Zukunft mit größerer Intensität, als dies bislang geschehen ist, diesem Forschungsfeld zuzuwenden.
1 Herzfeld schließt hiermit an mehrfach publizierte Überlegungen an, die ihren Ursprung in seinem Artikel the horns of the Mediterraneanist dilemma aus dem Jahre 1984 haben. Dort heißt es u.a.: »The tendency to conceptualize the Mediterranean as a single, more or less homogenous entity has certainly remained strong to this day, not only in anthropological writings but also, notably, in popular prejudice.« (Herzfeld 1984: 440)
2 So fällt übrigens auch der Befund von Claus Leggewie aus: »Die Sozial- und Kulturwissenschaften kümmern sich wieder um das Mittelmeer.« (Leggewie 2012: 243)
3 Vgl. hierzu und für das Nachfolgende: Heimböckel 2011: 34-38.
4 »Als ein Nicht-Ort hat sich das Mittelmeer Schritt für Schritt als ein eigener und einzigartiger Ort behauptet.« (Übers. D.H.)
5 »Das Mittelmeer hat in des Wortes Bedeutung, die wir ihm heute zuschreiben, allerdings nicht immer existiert.« (Übers. D.H.)
6 »Was meinen wir genau, wenn wir vom Mittelmeer sprechen? Sicherlich nicht das Gleiche, je nachdem, ob wir es von Beirut, Marseille, Tunis, Athen, Kairo, Barcelona, Istanbul aus betrachten.« (Übers. D.H.)
7 »La Méditerranée existe-t-elle autrement que dans notre imaginaire?« Zit. n. Verheyen 2001a: 305.
8 Über den Mediterranismus als ein alternatives Projekt zum Arabismus und Islamismus in Ägypten vgl. Afifi 2003.
9 »Für diejenigen, die sich lange Zeit in einer Situation der Unterdrückung befanden, ist der Beitrag von Said sicherlich wertvoll. Aber vielleicht sollte man hinzufügen, dass im Fall des Südens die symbolische Unterwerfung auch und vor allem über seine Bestimmung als Ort der Rückständigkeit und Unterentwicklung verläuft, u.z. als unvollständige Seite des Nordens.« (Übers. D.H.)
10 Auf solche Einseitigkeiten hat beispielsweise Claudio Fogu (vgl. 2010) mit Blick auf die unzureichende Rezeption der italienischen Mittelmeer-Anthropologie hingewiesen.
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