Editorial

Wie jedes zweite Jahrgangsheft seit mittlerweile fünf Jahren ist der vorliegende Band unserer Zeitschrift einem Schwerpunktthema gewidmet. Dieses Mal versammeln wir eine Auswahl an insgesamt neun Beiträgen der im Oktober 2016 in Tschechien (Ústí nad Labem und Prag) durchgeführten periodischen Tagung der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik (GiG). Ihr generelles Motto Vielfältige Konzepte – Konzepte der Vielfalt. Zur Theorie der Interkulturalität ist mitnichten ein Verlegenheitstitel, es betont vielmehr die dem Interkulturalitätsdenken inhärenten pluralen Perspektiven. Verantwortlich für den Schwerpunkt sind Renata Cornejo, Gesine Lenore Schiewer und Manfred Weinberg. Nähere Angaben zur Ausrichtung der einzelnen Beiträge sind der Einführung zu entnehmen. Mit Blick auf den Tagungsort thematisiert ihr Beitrag darüber hinaus die »Interkulturalität der Böhmischen Länder«. Wir haben die Anregung zur Berücksichtigung des Potentials vermeintlich peripherer Räume aufgegriffen und als »Literarischen Essay« einen Text von Libuše Moníková über die politische und kulturelle Chiffre ›Böhmen‹ aufgenommen, der 1988, also am Ende der europäischen Nachkriegsordnung, entstanden ist. Die Autorin ist im Übrigen ein gutes Beispiel für die Unschärfe von Begriff und Vorstellung von Migrationsliteratur, die Johannes Preschl im »Forum« erörtert. Im Anschluss an den Rezensionsteil umreißt Gesine Lenore Schiewer in der Rubrik »GiG im Gespräch« einen neuen Themenkomplex für die interkulturelle Germanistik. Die Rubrik »Beiträge zur Kulturtheorie und zur Theorie der Interkulturalität« entfällt wegen des bereits darauf ausgerichteten Fokus des Schwerpunktthemas.

Noch ein redaktioneller Hinweis: Wir freuen uns über die vielen Beitragsangebote, die uns von Kolleginnen und Kollegen aus allen Teilen der Welt zugeschickt werden. Aufgrund der strengen Regularien des Peer-review-Verfahrens kann es unter Umständen zu Verzögerungen bei den Rückmeldungen an die Beiträgerinnen und Beiträger kommen. Wir bitten dafür um Verständnis.

Bayreuth und Esch-sur-Alzette im November 2017

Dieter Heimböckel, Georg Mein, Gesine Lenore Schiewer und Heinz Sieburg