Editorial

Das vorliegende Heft fährt mit der bewährten Praxis fort, neben Beiträgen, die sich aktuellen Themen der Interkulturalitätsforschung widmen, auch solche zu veröffentlichen, die historisch ausgerichtet sind. Damit trägt die Zeitschrift für interkulturelle Germanistik nicht nur zur Erweiterung des Gegenstandsbereichs bei, sie rückt auch Themen, Texte und Autoren in den Blick, deren interkulturelle Dimensionen nicht unmittelbar ersichtlich sind oder die es in dieser Hinsicht erst zu entdecken gilt.

Argumentatives Rüstzeug und neue Sichtweisen für diese Entdeckungstouren bietet die Fortsetzung der Reihe mit Beiträgen zur Kulturtheorie und Theorie der Interkulturalität. Dirk Baeckers Essay Gesellschaft als Kultur oder Warum wir beschreiben müssen, wenn wir erkennen wollen bestimmt den modernen Kulturbegriff als Ergebnis einer intellektuellen Handlung des Vergleichens, die wiederum selbst zum Vergleichen herausfordert. Auf der Grundlage dieses Verfahrens könnte sich in den kommenden Heften die Verständigung über Theorie und interpretatorische Praxis von Interkulturalität produktiv weiterentwickeln.

Schließlich sei auf eine Neuerung hingewiesen: Damit die Zeitschrift für interkulturelle Germanistik auch in Zukunft keinen Vergleich zu scheuen braucht, werden, beginnend mit diesem Heft, wissenschaftliche Beiträge mit englischen Schlagwörtern und Titelübersetzungen versehen. Auf diese Weise wird eine letzte Anforderung zur zukünftigen Aufnahme der Zeitschrift im Rahmen des Web of Knowledge erfüllt.

Bern und Luxemburg im Juni 2013

Dieter Heimböckel, Ernest W.B. Hess-Lüttich, Georg Mein und Heinz Sieburg