The Bilingual and Language Contact Corpus of German as a Minority Language in Hungary: Concept, Design and Contents
Keywords:intercultural bilingualism; multilingualism; German as a minority language; German dialects; language contacts; language corpus
Das Objekt des vorliegenden Beitrags ist ein neues interkulturell-germanistisches Forschungsprojekt zum Themenfeld der Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit und der Variation. Er geht auf das Grundkonzept und die Hauptlinien dieses Forschungsvorhabens ein und stellt dessen zentrale Positionen dem internationalen Fachpublikum zur Diskussion vor. Es handelt sich um das Projekt mit dem Titel »Digitales Portal ›Ungarndeutsches Zweisprachigkeits- und Sprachkontaktkorpus‹«, das im August 2015 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) bewilligt wurde und am 1. September 2015 am Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft der Universität Erfurt startete.1 Als Projektabschluss – zugleich Ende des Bewilligungszeitraums – ist der 31. Dezember 2017 vorgesehen.2
Das Hauptziel besteht in der Erarbeitung eines digitalen Portals mit einem ungarndeutschen Zweisprachigkeits- und Sprachkontaktkorpus (im Weiteren: Zweisprachigkeitskorpus); die weiteren (Teil-)Ziele werden in Abschnitt 4.2 ausgeführt.
Dabei wird folgender Forschungsertrag angestrebt: Ein umfangreiches authentisches – strukturiertes und kommentiertes – ungarndeutsches Sprachmaterial soll vor allem für sprach- und kulturwissenschaftliche, aber auch für sozial-, mentalitäts- und alltagshistorische Untersuchungen präsentiert werden. Damit werden Prozesse und Folgen des sprachlich-kulturellen Austausches sowie Verflechtungen sprachlich-kommunikativer Verhältnisse systematisch erfasst und dokumentiert (im Erkenntnisinteresse stehen: Deutsche als Bevölkerungsminderheit).
Der kulturelle und gesellschaftliche Ertrag äußert sich darin, dass durch die digitale Vermittlung kultureller Inhalte die Bedeutung von Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit und Inter- / Transkulturalität als gesellschaftliches und wirtschaftliches Potenzial in den Fokus gerät.
Die Sprache der deutschen Minderheit in Ungarn – der Nachfahren der meist vor mehr als drei Jahrhunderten im Karpatenbecken angesiedelten deutschsprachigen Kolonisten, die seitdem mehr oder weniger abseits vom deutschen Sprach- und Kulturraum, oft verstreut und umgeben von anderen Sprachen und Kulturen wie Ungarisch, Serbisch, Kroatisch, Slowakisch usw., ihre mitgebrachten Dialekte bzw. deren heutige Erscheinungsformen sprechen – blickt auf eine gleichsam abenteuerliche Geschichte zurück, die durch Ausgleichs- und Mischungsprozesse nach innen und Sprachkontakte nach außen zu einzigartigen und mitunter zu höchst spektakulären Ergebnissen geführt hat.3
Die Ungarndeutschen bilden seit etwa hundert Jahren einen etablierten Untersuchungsgegenstand.4 Dies lässt sich auf der Makroebene in den Forschungsdiskurs ›Deutsch in Mittel- und Osteuropa‹ einbetten; ist doch Mitteleuropa als prägende zivilisatorisch-kulturelle Erscheinung untrennbar mit Sprachlichkeit, insbesondere mit dem Kulturprodukt ›deutsche Sprache‹ im Spannungsfeld ihrer mannigfachen raumspezifischen Kontakte, Interaktionen und Verschränkungen mit anderen Sprachen in der Mitte unseres Kontinents verbunden. Von großer Bedeutung waren dabei auch die oft jiddischsprachigen Juden, die im Kontakt mit Anderssprachigen hauptsächlich auf das Deutsche zurückgriffen.
Auf der Mikroebene kann man feststellen, dass die Erforschung der deutschen Minderheitenvarietäten in Ungarn mittlerweile entlang mehrerer Diskursstränge verläuft. Aktuell lassen sich vor allem drei dialektorientierte Denkrichtungen herausstellen:
Wie auch diese in vielerlei anderer Hinsicht verdienstvollen Projekte zeigen, werden Sprache und Sprechhandlungen von Ungarndeutschen herkömmlicherweise – und oft unreflektiert – primär unter dem Blickwinkel der Dialektgeographie im Rahmen des Sprachinselmodells gesehen. Der in der deutschsprachigen Forschungskultur insbesondere seit Mitte des 19. Jahrhunderts tief verwurzelte Forschungsansatz ›Sprachinsel‹ weist mitunter ein reiches Schrifttum auf (aus dialektologischer und / oder volkskundlicher Sicht vgl. z.B. Kuhn 1934; Wiesinger 1983; Hutterer 1991; Domaschnew 1994; in soziolinguistischer Perspektive vgl. Mattheier 1994; Eichinger 2003). Demgegenüber fällt in der internationalen Forschungslandschaft auf, dass der Terminus Sprachinsel in vielen anderen Sprach- bzw. Wissenschaftskulturen überhaupt nicht bzw. kaum geläufig ist: Dies wird etwa auch an dem Beispiel des von Keel / Mattheier (2003) herausgegebenen bilingualen Dokumentationsbandes deutlich, der auf Deutsch mit »Deutsche Sprachinseln weltweit: interne und externe Perspektiven« betitelt wurde, während als englischsprachige Version »Language Varieties Worldwide: Internal and External Perspectives« (und nicht etwa language enclaves oder speech islands) gewählt wurde.7
Bei Auseinandersetzungen mit dem Deutschen als Minderheitensprache dominiert also in Mitteleuropa trotz gewisser inhaltlicher Differenzen, die im Rahmen unterschiedlicher Konzepte in Erscheinung treten, das Sprachinselmodell noch immer: Sowohl die Sprachgermanistik im deutschen Sprachraum als auch die sog. Auslandsgermanistik greifen bei der Beschreibung der Sprachstrukturen und des Sprachgebrauchs deutscher Minderheiten nach wie vor gleichsam unisono auf den Sprachinselbegriff zurück. Ich verweise auf: Eichinger (2003: 83f.); Lasatowicz (2001: 338f.); Rein (2000: 285); Gerner (2003: 11) usw. Dementsprechend wird die Varietät deutscher Minderheiten oft als »Inselsprache« (z.B. Domaschnew 1994: 165, 172; Voigt 2000 / 2001: 211), als »Inselmundart« (z.B. Domaschnew 1994: 165, 173) bzw. als »Sprachinseldialekt« (z.B. Tyroller 2003: 1) bezeichnet. Mit Blick auf einen modernen Wissenschaftsdiskurs scheint mir die Metapher der Sprachinsel heute dennoch nicht (mehr) optimal geeignet zu sein, um einen sachangemessenen Ordnungs- und Dokumentationsansatz für aktuelle sprachliche, kommunikative und kulturelle Phänomene des Deutschen vielerorts außerhalb des zusammenhängenden deutschen Sprachraums bereitzustellen. Denn die Bildlichkeit einer Insel impliziert etwas ›Geschlossenes‹, ›Isoliertes‹ oder – wie Lipold (vgl. 1985: 1977) meinte – etwas, was den Eindruck des Relikthaften, Erstarrten sowie nach außen völlig Abgeschlossenen und (ich füge hinzu) oft sogar des Kuriosen hervorruft. Entsprechend findet sich eine gewisse Introvertiertheit der Blickrichtung auch in modernen Definitionen von Sprachinselforschung, z.B. bei der ungarndeutschen Dialektologin Gerner (2003: 11): »Die primäre Aufgabe der Sprachinselforschung ist eine nach innen gerichtete, die sich in der allseitigen Beschreibung des Sprachzustandes und in der Aufdeckung und Erklärung der Dynamik der Sprachinsel erfüllt.« Die Darstellung von Protze (1969: 291) geht sogar von einer zweifachen Abgeschlossenheit bzw. Absonderung und Abkapselung dieser Diskursgemeinschaften aus:
Sprachinseln sind vom eigenen zusammenhängenden Sprachverband durch fremde Sprachen und Kulturen getrennte Reste. Sie führen in sprachlicher und oft auch in kultureller Hinsicht ein interessantes Eigenleben, das meist nur geringe Beziehungen zum »Mutterland« einerseits wie zum umgebenden Staatsverband andererseits aufweist.
Zudem heben diese Definitionen stets die ethnischen und sprachlichen Differenzen zwischen der Minderheitengruppe und der Mehrheitsgesellschaft hervor.
Meiner Ansicht nach kann sich der Sprachinselbegriff hinsichtlich des Deutschen als Minderheitensprache im Grunde allenfalls in Kontexten zur Charakterisierung historischer Sprachzustände als zutreffend erweisen, weil er die damalige Sprachrealität reflektierte. Zudem besteht ein wichtiger wissenschaftsgeschichtlicher Ertrag dieser Terminologie darin, dass nicht mehr das ›Volkstum‹, sondern die Sprechweise dieser Siedlungsgemeinschaften zum Gegenstand der Forschung geworden war bzw. noch ist: »[N]icht das ethnische, ›deutsch völkische‹, sondern das sprachliche Element ist nun signifikantes Merkmal dieser Beschreibungen« (Geyer 1999: 158). Ungeachtet seiner Brisanz brachte der Forschungsansatz Sprachinsel für die Wissenschaftsgeschichte mithin in mehrfacher Hinsicht Gewinn, besonders deswegen, weil er – als methodisches Entwicklungsmodell und Überprüfungskorrektiv – das sprachwissenschaftliche Instrumentarium wesentlich bereichern konnte.
Heute ist für den Wirklichkeitsbereich ›Deutsch als Minderheitensprache‹ in Ungarn nicht (mehr) eine inselmäßige Segregation charakteristisch; dementsprechend kann man die Diskursgemeinschaften auch nicht (mehr) schlicht als »transplantierte Sprachgemeinschaften« (wie z.B. bei Domaschnew 1994: 169) betrachten. Vielmehr bestimmen exzessive Zwei- und Mehrsprachigkeit (bzw. sogar Gemischtsprachigkeit) und durchgreifende Sprach- und Kulturkontakte mit der Mehrheitssprache Ungarisch das derzeitige Kommunikationsprofil der Minderheitengemeinschaft und das derzeitige Gesicht dieser Sprachvarietäten.8 In der aktuellen Kontaktstruktur spielt zudem neuerdings – vor allem in der ›Schwäbischen Türkei‹ – auch die Kommunikation mit den Zugezogenen aus dem deutschsprachigen Raum eine Rolle, macht doch der Anteil der Zugezogenen in manchen Dörfern bis zu 15 Prozent der Bevölkerung aus.
Eine wissenschaftstheoretische und -methodologische Evaluierung des Sprachinselparadigmas kann also sowohl auf unbestreitbare Vorzüge als auch auf aktuelle Defizite bzw. Nachteile verweisen – für unser Vorhaben scheint es allerdings als alleiniges erkenntnisleitendes Prinzip nicht ausreichend zu sein. Dabei wäre es wohl kaum möglich, ein einziges konzepttheoretisches und forschungsmethodologisches Modell zu finden, das im Hinblick auf Deutsch als Minderheitensprache allen Forderungen voll entspricht und zugleich Raum bietet, epistemisches Wissen im gegebenen Problemfeld zu erlangen. Denn das sprachliche und kulturelle Problemfeld ist recht kompliziert. Man kann daher z.B. Kuhn (1934: 395) nicht zustimmen, wenn er meint: »[D]ie meisten Sprachinseln […] zeigen ein wesentlich einfacheres soziales und kulturelles Gefüge und stellen so die Kulturforschung vor leichtere Aufgaben als das Mutterland«. Vielmehr sind ein komplexes Geflecht von massiv interagierenden Sprachvarietäten und eine intensive Überlagerung bzw. ein vielschichtiges Ineinandergreifen von kulturellen Systemen kennzeichnend. Daher wäre ein komplexer, mehrperspektivischer Ansatz wünschenswert, welcher also der besonderen Dynamik der mehrsprachigen bzw. mehrkulturigen Konfigurationen und den sprachlichen bzw. kulturellen Austauschprozessen mit den Nachbargemeinschaften und -kulturen explizit Rechnung trägt.
Als Hauptpfeiler eines solchen Instrumentariums könnte m.E. eine interkulturelle (oder noch besser: transkulturelle) Linguistik dienen. Sie dürfte imstande sein, den Blick der bisher dialektgeographisch operierenden Sprachinselbeschreibung zu innovieren. Es geht um eine dynamische Forschungsorientierung, die sich nicht jeweils auf bloße Unterschiede zwischen einzelnen Kulturprodukten (wie Sprache oder Kommunikation) konzentriert, sondern das produktive Besondere in spezifischen kulturellen Begegnungs- bzw. Überschneidungskontexten herausarbeitet und beschreibt. Interessant ist also vor allem das, was weder in der einen noch in der anderen ›Kultur‹ allein existiert, sondern durch Interaktionen zweier oder mehrerer kultureller Systeme entsteht. Profil, Leitbegriffe und Bausteine einer solchen integrativen und dynamischen – dazu genuin inter- bzw. transdisziplinären – sprachwissenschaftlichen Forschungskultur habe ich bereits in einigen Veröffentlichungen zur Diskussion gestellt (siehe z.B. Földes 2007). Diesem Konzept zufolge sollte es bei interkulturell-linguistischen Vorhaben, etwas vereinfachend gesagt, grundsätzlich darum gehen, auf der Metaebene die ›Kulturbedingtheit‹ (germanistisch-)linguistischer Betätigung verstärkt zu reflektieren und auf der Objektebene die Beschäftigung mit dem Kulturphänomen (deutsche) Sprache im Hinblick auf System, Verwendung und Funktion aus einer ›eigenkulturellen‹ und einer ›fremdkulturellen‹ Perspektive vorzunehmen sowie die Vielfalt ihrer Wechselbeziehungen als Bereicherung zu explizieren. Folglich strebt das Forschungsdesign des hier vorgestellten Projekts zum Zweck der Erkenntniserweiterung und der Validierung eine Triangulation (vgl. Denzin 1989: 297; Flick 2014: 44f.) mehrerer sprachwissenschaftlicher Verfahren an. Zur angemessenen Erfassung der Komplexität und der Mehrdimensionalität des Gegenstandes sollen die analytischen Betrachtungen in einer reflektierten Triangulation von klassisch dialektologisch-dialektgeographischen Ansätzen, Methoden der modernen Sprachdynamikforschung (siehe Schmidt / Herrgen 2011) und vor allem der inter- bzw. transkulturellen Linguistik erfolgen. Die Innovativität und das Alleinstellungsmerkmal des Projekts bestehen gerade in diesem besonderen konzepttheoretisch-methodologischen Blickwinkel: Im Gegensatz zum UDSA-Projekt wollen wir keinen Sprachatlas und im Gegensatz zum WUM-Projekt kein Wörterbuch erstellen und anders als das zwar interessante, aber eher statische und rückwärtsgewandte Dialektgeographie-Konzept von Josef Schwing liegt es uns nicht an der Dokumentation der alten ungarndeutschen Basisdialekte. Schwing fragt (laut seiner Projektbeschreibung) mit einem Fragenkatalog die herkömmlichen mundartlichen Elemente (und Strukturen) ab. Dadurch wird letztlich nicht die reale Sprache der heutigen Sprecher(innen) erhoben, sondern nur eine Reflexion, was die Proband(inn)en von ihrem urtümlichen Dialekt denken (Stichwort intendierter Dialekt), unabhängig davon, was heute in der Alltagskommunikation tatsächlich verwendet wird. Demgegenüber sollen in unserem Projekt authentische diskursive Handlungspraktiken, d.h., wie die ungarndeutschen Sprecher(innen) mit ihren durch Mehrsprachigkeit und Transkulturalität geprägten Varietäten jetzt umgehen, dokumentiert werden.
In summa: Es geht letztendlich um sprachliche Quellenerschließungen im Verbund mit wissenschaftlicher Analyse. Datenkorpora können – wie im maßgeblichen HSK-Band zur Dialektologie (vgl. Mattheier 1982: 637) betont wird – keinesfalls »theoriefern« (d.h. ohne theoretische Fundierung) konzipiert werden. Im Projekt wird im Sinne eines modernen europäischen Wissenschaftsdiskurses ein mehrperspektivischer Blick angestrebt, der mit einer triangulativen Forschungsstrategie die primär dialektgeographisch orientierte Sprachinselforschung methodologisch durch moderne Konzepte der Sprachdynamiktheorie und insbesondere durch Ansätze einer inter- bzw. transkulturellen Linguistik (in diesem Rahmen auch durch die der Hybriditätsforschung) ergänzt, was dem Vorhaben in wesentlichem Maße multi- bzw. transdisziplinären Charakter verleiht. Dementsprechend soll in dessen Rahmen ein authentisches ungarndeutsches Gesprächskorpus erstellt werden, das neben den Dialektmerkmalen auch auf Zweisprachigkeitsphänomene (Sprachkontaktmanifestationen wie Code-Switching usw.) – als Folgen (inter-)kultureller und sprachlicher Transferverhältnisse und kommunikativer Verflechtungen mit Nachbarn im Osten Mitteleuropas – fokussiert. Das Ziel ist also, nicht nur bzw. nicht in erster Linie über Ungarndeutsche zu sprechen, sondern vor allem Ungarndeutsche selbst sprechen zu lassen.
Inhaltsschwerpunkt: Das webbasierte ungarndeutsche Zweisprachigkeitskorpus stellt rezentes, mündlich realisiertes Alltagsdeutsch, d.h. reale, aus dem Leben gegriffene orale Texte, systematisch bereit, die die ungarndeutschen Kontaktvarietäten der Gegenwart in ihrer Buntheit und Vielfalt anschaulich repräsentieren. Diese Vielfalt ergibt sich u.a. daraus, dass verschiedene Mundarttypen wie Bairisch und Fränkisch, wie sie heute von zwei- bzw. mehrsprachigen Sprecher(inne)n in Ungarn verwendet werden, Berücksichtigung finden.
Die einzelnen Projektziele und die entsprechenden Outputs (auch im Sinne von Messkriterien des Projekterfolgs) lassen sich wie folgt systematisieren, aufeinander abstimmen und zusammenfassen:
Ziele | Outputs |
1. Aufzeichnung von bestandsgefährdetem regionalem Sprachmaterial des Deutschen als Minderheitensprache | Erstellung eines ungarndeutschen Zweisprachigkeits- und Sprachkontaktkorpus mit authentischem Material aus drei wichtigen Siedlungsregionen deutscher Minderheiten |
2. Bereitstellung von Material für die Öffentlichkeit, politische Entscheidungsträger(innen) und angrenzende Wissenschaften durch die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen aus dem theoretischen und methodologischen Kontext des Projekts | mindestens fünf wissenschaftliche Publikationen über (a) ungarndeutsche Dialektprobleme, (b) über Interkulturalitätsfragen, (c) über Mehrsprachigkeit, (d) über korpuslinguistische Fragen und (e) über die Digitalisierung des sprachlichen Materials |
3. Zugänglichmachung des erschlossenen Materials und Sensibilisierung für Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit sowie für Interkulturalität und ihre Bedeutung als gesellschaftliches und wirtschaftliches Kapital | Einrichtung eines digitalen Portals |
4. weiterführende Nutzbarmachung des Materials | Vorlage eines Grundkonzepts für ein ungarndeutsches Dialektbuch |
5. Bereitstellung relevanter authentischer sprachkommunikativer Daten für verschiedene wissenschaftliche Disziplinen (Kulturwissenschaften, sozial-, mentalitäts- und alltagshistorische Forschungen) sowie für weite Bereiche der Kultur, Ausbildung und Gesellschaft; die Projektergebnisse sollen Anknüpfungspunkte für die digitale Dokumentation und Präsentation deutscher Dialekte in ganz Mittel- und Osteuropa bieten | Vorträge auf wissenschaftlichen Tagungen, Gastvorträge an akademischen und kulturellen Einrichtungen öffentlicher Zugang zu ungarndeutschen Sprachdaten des Portals |
Die Informationsstruktur soll folgendermaßen aussehen: Das Korpus bietet in den einzelnen Abschnitten in einem Vorspann jeweils (a) Einführendes zur Geschichte und Kultur, (b) Informationen über die Forschungsgeschichte und (c) Literaturhinweise zur behandelten Dialektlandschaft. Bei der Auswahl der zu präsentierenden Texte, die auf Tonaufnahmen bilingualer ungarndeutscher Mundartsprecher(innen) basieren, sollen möglichst solche Mundartproben berücksichtigt werden, welche die sprachlichen Eigenheiten des jeweiligen Dialekts anschaulich illustrieren. Dabei wird nach Möglichkeit auch die interne, interdialektale Variation dokumentiert. Thematische Erwägungen sollen bei der Auswahl der Texte ebenfalls eine – wenngleich natürlich nicht die primäre – Rolle spielen: Sie sind inhaltlich oft informativ und aufschlussreich, da sie verschiedene Momente aus dem Alltagsleben, der Vorstellungs- und Identitätswelt und dem Wertesystem der Dialektsprecher(innen) vor Augen treten lassen. Die zahlreichen und vielgestaltigen Sprach- und Kulturkontaktphänomene aus dem Ungarischen (gelegentlich aus anderen Minderheitensprachen), die heute ein markantes Charakteristikum ungarndeutscher Redeweise verkörpern, erhalten ein spezifisches Augenmerk. Somit dürfte unser Korpus nicht nur für dialektologische, sondern vor allem für Zweisprachigkeitsuntersuchungen, für kontaktlinguistische und für kulturwissenschaftliche Studien von besonderem Erkenntniswert sein. Die Korpusarbeit orientiert sich einerseits u.a. am Digitalen Wenker-Atlas (http://www.diwa.info) bzw. am Nachfolgeprojekt »Regionalsprache.de«, abgekürzt als REDE (http://www.regionalsprache.de), andererseits stützt sie sich gleichzeitig auf moderne Ansätze der Sprachdynamikforschung.
Bei den bilingual-dialektalen Sprechproben soll der Sprachraum Transdanubien als Hauptsiedlungsgebiet der Ungarndeutschen im Mittelpunkt stehen. Insbesondere werden drei Regionen exponiert:
Zum Projektteam und zu den Kooperationen ist zu sagen, dass die gesetzten Ziele vom Projektleiter unter der Mitwirkung von vier oder fünf sachkundigen Bearbeiter(inne)n verwirklicht werden sollen.
Der Projektleiter selbst ist germanistischer Linguist, der mit der Thematik des Projekts wissenschaftlich wie auch lebensweltlich engste Verbindung aufweist: Er ist ungarndeutscher Abstammung, war in Ungarn Jahrzehnte lang in Forschung, Lehre und Kultur fest in die ungarndeutschen Kontexte integriert, bevor er 2012 als Professor (W3) den Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Erfurt übernahm und dadurch nun um eine produktive Synthese von inlands- und auslandsgermanistischer Perspektiven bemüht ist.
Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin / ein wissenschaftlicher Mitarbeiter (halbe Stelle) soll in Erfurt die einzelnen Projektschritte koordinieren: Vorgesehen ist eine Person, die sowohl über eine sprachwissenschaftliche Qualifikation verfügt als auch Kompetenzen in der Digitalisierung bzw. in der Webtechnologie besitzt. Die weiteren drei Bearbeiter(innen) sind jeweils für die einzelnen donauschwäbischen Untersuchungsregionen zuständig und werden durch Werkverträge beschäftigt. Angesichts des multidisziplinären Projektzuschnitts sind außerdem auch weitere Spezialist(innen) wie Techniker(innen), Informatiker(innen) usw. mit ins Team einzubinden.
Ein Vorhaben dieser Art lässt sich sinnvoll auf der Basis enger nationaler, aber vor allem internationaler Kooperationen durchführen. Unser zentraler, aber nicht alleiniger Partner ist in Ungarn das Institut für Germanistik und Translationswissenschaft an der Pannonischen Universität Veszprém, einer früheren akademischen Wirkungsstätte des Projektleiters; die Projektziele sollen in hohem Maße unter Rückgriff auf die infrastrukturell-logistischen und personellen Ressourcen des Instituts realisiert werden. Einen besonders wichtigen Partner stellt außerdem Professor Hans C. Boas von der University of Texas in Austin (USA) dar, mit dem eine Zusammenarbeit in Bezug auf sein »Texas German Dialect Project« (http://www.tgdp.org) vorgesehen ist.9 Seine Forschung bereitet, ähnlich wie es im vorliegenden Projekt für Ungarn angestrebt wird, die deutschen Sprachinseln in Texas auf und stellt sprachliche Quellen unter Berücksichtigung vor allem sprachwissenschaftlicher, aber auch kulturwissenschaftlicher Perspektiven einer breiten Öffentlichkeit digital zur Verfügung.
Eine intensive Vernetzung mit zahlreichen weiteren internationalen Partnern soll zum Qualitätsniveau des Projekts beitragen, indem Kompetenzen gebündelt werden – nicht zuletzt im Dienst unseres Forschungsanliegens.
Für den Kontext des Projekts an der koordinierenden Institution in Erfurt bietet Vorteile, dass der Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft in das Seminar für Sprachwissenschaft der Philosophischen Fakultät eingegliedert ist. Mit der Forschungsgruppe »Sprachbeherrschung« und dem gleichnamigen Erfurter Promotions- und Postdoktorandenprogramm (EPPP) sowie mit zahlreichen größeren sprachwissenschaftlichen Forschungsvorhaben stellt das Seminar für unser Projekt ein fruchtbares Hinterland bereit. Besonders ist dabei auf das groß angelegte Projekt von Professor em. Christian Lehmann über bedrohte Sprachen hinzuweisen (vgl. https://www2.uni-erfurt.de/sprachwissenschaft/referentiality/index.html), wodurch sich eine optimale Einbettung für das ungarndeutsche Minderheiten-Sprachprojekt ergibt.
Hinsichtlich der Art der Forschungsaktivitäten ist festzustellen, dass das Projektgerüst in erster Linie auf explorativer Feldarbeit in ungarndeutschen Ortschaften beruht, aber selbstverständlich auch Recherchen in Bibliotheken voraussetzt. Dies soll vor allem in Erfurt, am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim und im Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas in Marburg durchgeführt werden. Die Teilnahme an themenrelevanten wissenschaftlichen Tagungen soll den akademischen Erfahrungsaustausch und die weitere internationale Vernetzung des Projekts ermöglichen.
Der renommierte HSK-Band zur Dialektologie konstatiert wohl zu Recht: »Dialektkorpora, die einen Ausschnitt aus der Sprachvarietät in ihrer Totalität festhalten wollen, kann es aus theoretischen Gründen nicht geben« (Mattheier 1982: 637). Gleichwohl ist davon auszugehen, dass das ungarndeutsche Zweisprachigkeitskorpus zumindest in dem in seinem Konzept vorgesehenen Rahmen sich als innovative und fruchtbare Materialbasis für Forschungen in mehreren Disziplinen und für Informationen im Bereich von Kultur, Gesellschaft und Dokumentation erweisen wird. In diesem Zusammenhang dürften die Daten und Erkenntnisse auch mit Blick auf die Selbst- und Fremdkonstruktion der Minderheit von Belang sein. Zusammenfassend: Die avisierten Maßnahmen zielen auf sprachliche Quellenerschließungen im Verbund mit wissenschaftlicher Analyse ab – Erhebung und Untersuchung von variationslinguistischer Struktur und Dynamik ungarndeutscher Dialekte – und haben somit das Ziel, aktuelles deutsches Sprachmaterial aus den sog. Vertreibungsgebieten zu dokumentieren, zu archivieren und zu präsentieren. Damit wird ein Beitrag zur Erhaltung und Pflege deutschen Kulturguts im (ostmittel-)europäischen Kontext geleistet.
Ein weiterführendes Ziel – über den Rahmen des Projekts hinaus – ist die Zusammenstellung eines ungarndeutschen Dialektbuches, das in Grundidee und Anlage der neuen und informativen Publikation von Berend (vgl. 2011) folgen soll.10
1 | Die Projektnummer bei der BKM lautet K 44-41000 / 1#92; Aktenzeichen beim Bundesverwaltungsamt: ZMV I 2-2525 DK 9602. Für die Bewilligung und die großzügige Förderung sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
2 | Der Beitrag erörtert, da er unmittelbar nach dem Auftakt des Projekts entstanden ist, Aspekte seiner Anlaufphase.
3 | Über die Geschichte der Ungarndeutschen liefert z.B. die zweibändige Monographie von Seewann (vgl. 2012) fundierte und aspektreiche Auskünfte.
4 | Zum Forschungspanorama siehe z.B. das seit 1997 in Budapest erscheinende Periodikum »Ungarndeutsches Archiv«.
5 | Die Konturen der theoretischen Grundlegung wurden im Aufsatz von Hutterer (vgl. 1990) programmatisch entworfen.
6 | Für weitere Details vgl. den Werkstattbericht von Erb / Knipf-Komlósi (2011: 37-50) und die Rezensionen von Dieter Stellmacher (2009; 2014).
7 | Vgl. zur Problematik detaillierter Földes (2005: 281f.).
8 | Über die gegenwärtigen Sprachgebrauchs- und Sprachkompetenzstrukturen der Ungarndeutschen liefert beispielsweise Erb (vgl. 2010) eine gute Übersicht. Charakteristische Hybriditätsmuster als Folge deutsch-ungarischer sprachlicher und kultureller Berührungen arbeitet die Publikation von Földes (2005: 104f.) heraus.
9 | Vgl. die Monographie von Boas (2009), die sich mit dem Texas-Deutschen, einer vom Aussterben bedrohten Sprachinselvarietät, die seit mehr als 150 Jahren in Amerika gesprochen wird, vorrangig aus der Sicht der Variationslinguistik und Sprachkontaktforschung auseinandersetzt.
10 | Vgl. dazu die ausführliche Besprechung von Földes (2013).
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